schmetterling

(Martin Jones) #1

»Wenn Sie mich einen Moment entschuldigen, Agent Forrester.« Er
beordert Phibbs mit einer Kopfbewegung zu sich und zieht ihn außer
Hörweite der Agenten. »Das Missverständnis geht auf meine Kappe, klar?
Mein Fehler.«
»War’s denn deiner?«, fragt Phibbs.
»Wir hängen Carl nicht hin. Natürlich war es nicht meiner, er hat mich
nicht informiert. Ich weiß weder, dass die DEA im Spiel ist, noch von eurem
Illegalen.«
Phibbs nickt bedächtig und spuckt in die Cannabisblätter. »Ich war bis
vorhin in Quincy, sonst wäre ich zu dir ins Büro gekommen. Das hier könnte
Teil einer größeren Sache sein, also wie soll ich mich verhalten? Abgesehen
davon, dass ich fortan direkt dich über alles auf dem Laufenden halte.«
»Wenn es zur Bundessache wird, wird es zur Bundessache.«
»Forrester ist eigentlich ganz in Ordnung.«
»Schön. Sieh zu, dass er sich an die Regeln hält.«
Phibbs legt den Kopf in den Nacken und dreht ihn langsam hin und her, bis
es knackst. »Klar, Luther.«
»Dann schieß los.«
»Also, ich hab ein bisschen recherchiert, während meine zwei Freunde da
drüben den Mexikaner in die Mangel nahmen. Keine Auffälligkeiten gestern
Nacht.«
Beinahe enttäuschend. Das Wochenende hat den ersten nennenswerten
Schwall Touristen nach Downieville befördert. Sie sind über den Flohmarkt
geschlendert, haben sich beim Grillwettbewerb die Bäuche mit Rippchen
vollgeschlagen und abends in den Straßen getanzt. Nichts Wildes. Line
Dance zum Gedenken an die seligen Goldgräberzeiten, deren raue
Wirklichkeit sie nicht erleben mussten, während ein paar Dutzend
Musikbegeisterte im Yuba Theatre heimischen Nachwuchstalenten zujubelten
und im St. Charles Place mit Corona und Budweiser nachspülten. Um elf war
alles vorbei und niemand ernsthaft betrunken oder in Stimmung für Randale.

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