schmetterling

(Martin Jones) #1

Hände über der Brust verkrampft.
»He«, Kenny kniet neben ihm nieder. »Nicht wegsacken.«
»Was?« Jim kommt mit flatternden Augenlidern hoch, knickt wieder ein.
»Was war denn?«
»Durchhalten, Jimmy. Lass uns abhauen.«
»Ich hole Wasser!« D.S. stapft über die Empore zum Tresen, bemüht, die
Toten zu ignorieren, und sieht zu seiner Verblüffung erst jetzt jemanden
dahinter stehen. Kein Mensch. Ein Roboter, menschlich geformt, mit einem
rudimentären Lächelgesicht und Livree-Lackierung. Die Maske permanenter
Freundlichkeit richtet sich auf D.S.
»Guten Morgen, Sir. Ein bemerkenswert schöner Tag heute, finden Sie
nicht?«
»Das liegt im Auge des Betrachters. Flasche Wasser, schnell.«
»Natürlich. Sprudelnd oder still?«
»Mann, das ist mir so was von – still, meinetwegen.«
Der automatische Barkeeper beugt sich zu einem Eisschrank hinab und eilt
verdächtig beflissen hinter seinem Tresen hervor. »Bitte sehr, Sir. Wohin darf
ich Ihnen das Gewünschte –«
In einer Hand schwenkt er die volle Flasche, in der anderen hält er ein
blutbeflecktes Messer. D.S. sieht ihn ausholen, folgt seinen antrainierten
Reflexen und schickt eine Salve aus dem Stoner 63 in den künstlichen
Brustkorb, zieht weiter hoch. Das lächelnde Antlitz platzt auf, die Maschine
pirouettiert und geht zuckend zu Boden. Hinter einer Säule kommt ein
baugleiches Modell zum Vorschein, über und über mit Blut bespritzt, vom
Eingang her nähern sich weitere. D.S. feuert in ihre Richtung, bestreicht den
Raum mit Garben und treibt die Maschinen in die Deckung, wirft einen Blick
über die Schulter.
»Kenny, mach das Ding startklar! Wir müssen –«
Hinter dem Japaner reckt sich etwas aus dem Schrottberg und hebt seinen
mechanischen Arm. Ein langer, aufblitzender Gegenstand entwächst der

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