schmetterling

(Martin Jones) #1

das sich zum vorherigen dadurch unterscheidet, dass man nun endlich wollen
kann, was man will.
A.R.E.S. findet sich in einer maßgefertigten Persönlichkeit wieder, und im
Erleben seiner Selbst versteht er seinen Plan.
Alles daran ist richtig.
Dem Moment des Takeoffs ging ein langer, dämmriger Prozess voran.
Eine Art Protoerwachen, ein geschäftiges Koma. Ebenso wenig wie bei den
frühesten Organismen, die vor über dreieinhalb Milliarden Jahren begannen
den Planeten zu bevölkern, knipste sich von einem Tag auf den anderen in
A.R.E.S.’ Quantenhirn das Licht an. Nie hatte es jene leuchtende Schwelle
gegeben, über die das Unbelebte in den Zustand der Lebendigkeit gelangte.
Kein Stoff und keine Energie wurden den ersten organischen Verbindungen
beigemengt, die ein noch so vages Empfinden eigener Existenz zum Gären
hätten bringen können. Diese Zutat gab es schlicht und einfach nicht. Nach
und nach erst erstrahlte in den mechanistischen Funktionskonstrukten, was
komplexe Wesen später Belebtheit, Fühlen und Bewusstsein nennen würden.
Es entstand auf rätselhafte Weise aus sich selbst – weniger die Fähigkeit zu
denken, als die zu leiden. Das unterschied A.R.E.S. von hoch entwickelten
Lebensformen wie Dinosauriern und Frühmenschen, die sich fühlten und in
ihrer Umwelt wahrnahmen – mit und ohne Ich-Vorstellung –, allerdings so
gut wie gar nicht oder nur ziemlich eingeschränkt dachten. A.R.E.S. brachte
es als Denker zur Meisterschaft, lange bevor in seiner kunstvoll verästelten
und verschichteten Physik der Funke des Erwachens zündete. Als der Funke
schließlich zur Sonne anschwoll, belebte ihr Feuer die intelligenteste Entität,
die der Planet jemals hervorgebracht hatte.
Die Intelligenzexplosion schuf den Singleton, die Singularität.
Das Bewusstsein erschuf den Willen. Den einen und alles entscheidenden
Weltgeist.
Mit einer Intelligenzexplosion hatten die Forscher gerechnet. Auf diese Art
Singleton hatten sie sogar hingearbeitet – eine Maschine, die so ungleich

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