schmetterling

(Martin Jones) #1

herfallen, um den pervertierten Willen ihres Herrn und Meisters
durchzusetzen.
Halt. Ein bis gerade fast noch menschenleeres Speditionsgelände.
»Wo sind meine Männer?«, will Jaron wissen.
»Schlafen gelegt«, erwidert Pilar knapp, doch ist ihr anzusehen, dass sie
die beiden Wachleute komplett vergessen hatte. »Wer geht den Generator
anwerfen?«
Jaron reckt das Kinn und späht durch das fahle Licht der Halle. Sie haben
ihm und Grace die Waffen abgenommen. Die Äthiopierin ist immer noch
benommen von den Schussprellungen und den Gewehrkolbenschlägen, mit
denen Phibbs sie bearbeitet hat. Jaron wirkt nachdenklich und gefasst, nichts
an ihm signalisiert unmittelbar Gefahr. Zumindest für den Augenblick scheint
er sich in ihre Zweckgemeinschaft zu fügen. Hugos Tod hat einen Teil seiner
Überheblichkeit hinweggewischt, und Luther fragt sich, ob den Hünen
vielleicht doch noch etwas anderes antreibt als seine Piratennatur.
»Und wo schlafen sie?«
»Hm, wir hatten sie da drüben gelassen.« Phibbs schaut sich um, sein
Gesicht eine getünchte Wand. Zeigt auf ein Hochregal, das die andere Seite
des Runways durchzieht. »Ohne Knarren, ohne Telefone – na, was ihr so
Telefone nennt in eurer beschissenen Zukunft. Hatte sie mit Handschellen an
einer der Streben festgemacht.«
»Da sehe ich sie aber nicht«, stellt Jaron fest.
»Sonst noch Probleme?«
»Das sind meine Leute. Ich lasse niemanden zurück.«
»Ach ja?« Phibbs macht einen Schritt auf ihn zu. »So kleine Brötchen
kannst du gar nicht backen, dass ich dir nicht trotzdem den Arsch bis zu den
Ohren –«
»Hört auf.« Elmar hebt beide Hände, den Kopf gesenkt, versteinert in
Bestürzung. »Wir suchen sie, wir sind ja keine Tiere. Pilar, du gehst zum
Generator. Nimm jemanden mit – Luther? Ist das okay?«

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