schmetterling

(Martin Jones) #1

woanders gelandet.«
»Eins weiß ich sicher, hier wohn ich nicht«, stellt D.S. fest.
»Interferenz«, murmelt Kenny.
»Was für eine Interferenz?« Eleanor schaut ihn an, als habe er ihnen etwas
Entscheidendes verschwiegen. Der Japaner nimmt sie kaum wahr, in Bann
geschlagen von der Umgebung.
»Wir hatten noch nie so einen Fall«, sagt er mehr zu sich selbst. »Aber
theoretisch –«
»Klär mich auf, Spock.« Phibbs tippt ihn an. »Ich hab was Ähnliches nur
einmal gesehen, das war, als wir oben im Norden die illegalen Plantagen
abgefackelt haben. Und ich hab’s auch nur so lange gesehen, bis ich von dem
Trip wieder runter war.«
»Das Prinzip ist –« Kenny fingert nach Worten, »also, ich denke, am
ehesten dem einer Taschenlampe vergleichbar. In meiner Vorstellung sind die
Tore Lampen, die in andere Welten leuchten. Du reist mit dem Lichtstrahl.
Keine Ahnung, wie, aber es gibt zwei Möglichkeiten: Man kann von Lampe
zu Lampe geschickt werden – direkte Transfers. Oder anderswohin, wo der
Lichtkegel der Lampe gerade auftrifft. Indirekte Transfers. Um zurückgeholt
zu werden, musst du an der Stelle stehen, wo der Lichtkegel aufgetroffen ist
und wieder auftreffen wird. Da holt er dich ab, klar? Und ich glaube – na ja,
wir wissen, dass das Tor die Universen irgendwie absucht – nach anderen
Toren, erdähnlichen Welten, versteckten Landeplätzen. Es leuchtet hierhin
und dorthin, unendlich viele Tore dort draußen tun das in jedem Moment,
und wenn wir theoretisch den Zufall bemühen, dass Lichtkegel verschiedener
Tore zur selben Zeit auf denselben Fleck leuchten, und eines entwickelt mehr
Sog als das andere –«
»Führt es praktisch dazu, dass wir jetzt in der Scheiße hocken«, resümiert
Ruth.
»Immerhin ’ne schöne Scheiße«, rundet Phibbs ihre Betrachtungen ab, und
weiß Gott, das trifft es.

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