schmetterling

(Martin Jones) #1

wie die Farm – ein Begriff, dem hier keine Bedeutung mehr zukommt, an
dem sich aber der besseren Verständigung halber ankern lässt.
Elmar folgt seinem Blick.
»Das ist eine Stadt. Das muss riesig sein.«
»Vielleicht auch nur eine natürliche Formation. Aber falls künstlich,
könnte es aufschlussreich sein zu erfahren, wer es gebaut hat.«
»Und wem hoffen Sie da zu begegnen, Undersheriff?« Jarons Schatten fällt
auf ihn. »Ihren debilen Goldgräberfreunden?«
»Nett«, lächelt Ruth. »Wie immer ein formvollendetes Arschloch.«
Jaron vollführt eine kleine Verbeugung. »Ich weise nur darauf hin, dass
jede Sekunde, die wir hier verplempern, unsere Chance auf eine baldige
Rückkehr mindert.«
»Hast du etwa Schiss?«, höhnt Pilar.
»Seht ihr hier irgendwo einen Weg in den Untergrund?«, fragt Jaron, ihre
Bemerkung ignorierend. Seine Hand weist dorthin, wo das Herrenhaus
stand – falls es dort stand. »Alles überwuchert von diesem Kristallzeug. Um
das Tor zu programmieren, müssen wir den Schlüssel auslesen lassen, und
das geht nur im Kontrollraum. Ich schlage vor –«
»Deine Zeit, Vorschläge zu machen, ist abgelaufen.«
»Lass ihn reden.« Elmar winkt müde ab. »Zu gegebener Zeit wird er uns
eine Menge zu erklären haben.«
»– schlage vor, uns zu vergewissern, dass da wirklich kein Einstieg ist.
Und es dann durch die Serverhalle zu versuchen.«
Luthers Aufmerksamkeit wird abgelenkt. Ein Tier oder Mensch bewegt
sich auf dem sonnengefleckten Gras zwischen den Kiefern, verharrt und zieht
sich rasch in die Schatten zurück. Plötzlich erblickt er überall Anzeichen von
Leben. Hoch über den Baumkronen segelt ein riesiger Adler im Aufwind,
unweit davon stieben kleinere Vögel aus einer Zeder und schwingen sich als
loser Verbund in die Lüfte, um in einer weit gezogenen Drehung über ihre
Köpfe hinwegzufliegen. Gegen das glitzernde Licht scheint es, als rotierten

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