schmetterling

(Martin Jones) #1

»Was?«, braust Pilar auf. »Du willst den Arsch mitnehmen?«
»Wir nehmen ihn mit, weil Eleanor recht hat«, sagt Luther. »Es ist so
schon riskant genug. Auf keinen Fall werden wir Jaron und Grace zusammen
in einer Gruppe lassen.«
Grace schaut ihn an. Und lächelt. So wie bei ihrer ersten Begegnung auf
der Farm. Das rätselhafte Versprechen der Mahagonifrau.
»Ich kann sehr kooperativ sein«, sagt sie leise, und erstmals hört er das
dunkle, fast gurrende Timbre in ihrer Stimme –
Sie ist noch viel gefährlicher, als ich dachte.
Elmar studiert die Vision am Horizont mit dem Fernglas aus seinem
Rucksack und reicht es an Luther weiter. In mehrfacher Vergrößerung wird
offenkundig, dass die Anlage aus dem gleichen kristallenen Grundmaterial
besteht wie die hiesigen Gebilde. Nachdenklich lässt Luther das Glas sinken
und betrachtet die Humuswege ringsum. Gepflegt. Zu gepflegt, als dass
dieser Ort verlassen sein kann. Wieder visiert er den Horizont an und sucht
die pastellen schimmernde Erscheinung nach Leben ab, doch um Genaueres
zu erkennen, ist sie zu weit entfernt. Was Vogelschwärme oder Fluggeräte
sein könnten, sind möglicherweise nur Reflexe und Spiegelungen in den
aufeinanderschwimmenden Luftschichten, die wie Vergrößerungsgläser
wirken und Trugbilder erzeugen. Um Gewissheit zu erlangen, müssen sie
dorthin, und kurz fragt er sich, ob sie nicht besser beraten wären, Eleanors
Drängen zu folgen und diese Welt schnellstmöglich zu verlassen.
»Die Gleiter sind noch aufgeladen«, sagt Elmar. »Viel haben wir nicht
verbraucht in 453. Für die nähere Umgebung können wir außerdem auf die
Geländewagen zurückgreifen. Waffen, Munition, das müssen wir überprüfen.
Und wie wir in Verbindung bleiben.«
»Damit nicht.« Kenny hält sein Datenarmband hoch. »Null Netz.«
»Funk?«
»Ordinären, altmodischen Sichtfunk. Den haben wir.«
»Ich würde auch gerne mitkommen«, sagt D.S.

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