schmetterling

(Martin Jones) #1

»Als ich dich heil aus dem Sauroiden-PU rausgebracht habe, klang das
aber noch ganz anders.«
»Hättest mir halt keine Knarre an den Kopf halten sollen.«
»Wir könnten sie in einen der Wagen sperren«, schlägt Eleanor vor. »Bis
wir wieder zusammen sind.«
»Was für ein jammervoller Haufen.« Grace schüttelt den Kopf. »Ihr habt
Jaron doch gehört, der Zug ist abgefahren. Mit mir an eurer Seite hättet ihr
wenigstens so was wie eine Lebensversicherung.«
»Deine Police ist mir zu teuer«, schnaubt Phibbs.
Zwei der Geländewagen stehen vor dem Hangar, den dritten haben sie im
Tor gelassen. Aller Voraussicht nach werden sie nur die beiden brauchen.
Weniger der Distanzen halber – bis zum Lageplatz des alten Herrenhauses
sind es fußläufig zwei Minuten, auch die Serverhalle ließe sich unmotorisiert
durchqueren, doch ist fraglich, wie es inzwischen dort unten aussieht, und die
Wagen bieten einen gewissen Schutz und die Möglichkeit zur raschen Flucht.
Noch hat sich nichts wirklich Bedrohliches zwischen den Kuben, Kuppeln
und Nadelzinnen der Kristalllandschaft gezeigt, deren kuriose Anordnung
und kanten- wie fugenlose Bauweise jede Vorstellung aushebelt, wie und zu
welchem Zweck sie entstanden sein mag. Die in schwindelerregender Höhe
gespannten, parabolischen Brückenbögen dürften kaum der Überquerung
dienen, ihre gerundeten Oberseiten bieten keine Trittfläche und erscheinen
teils so filigran, als trügen sie kaum das Gewicht größerer Vögel. Auf dem
Herrenhausareal sprießen Dutzende spitzer Stalagmiten dicht an dicht und
erzeugen das Bild eingefrorener Amplituden, immer neue, unzureichende
Vergleiche ringt das Gebilde dem nach Vertrautheit strebenden Geist ab.
»Ihr behaltet sie hier«, befindet Pilar. »Eleanor und ich können sie unten
schon mal gar nicht brauchen.«
Grace schnuppert. »Merkt ihr das eigentlich auch?«
»Was denn, Black Widow?«, fragt Phibbs.

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