schmetterling

(Martin Jones) #1

Kaltstellung mit Hochmut und Verachtung, eine Maske, die immer wieder
unter Hustenanfällen zersplittert.
»Und du willst ’ne Lebensversicherung sein?«, spottet Phibbs. »Klingst,
als bräuchtest du selber eine.«
»Leck mich, du hässlicher Vogel.«
Doch sie wirkt verunsichert. Und D.S. denkt, wenn da wirklich was in der
Luft ist, sollten wir alle auf der Hut sein.
»Wird schon«, sagt er freundlicher als beabsichtigt.
Überrascht schaut sie ihn an. Ein Kräuseln hebt ihre Lippen, das man mit
gutem Willen als Lächeln interpretieren kann.
»Ihr haltet mich für das personifizierte Böse, was?«
»So viel Ehre würde ich dir nicht angedeihen lassen«, knurrt Phibbs.
»Ich hab deinen Kollegen nicht erschossen.«
»Nein, du bist ein Lamm.«
Die Äthiopierin sieht weiterhin D.S. an. »Ob ihr’s glaubt oder nicht, alles
geschah im Interesse des Unternehmens.«
Wie weiß ihre Augen sind. Die Iris dunkler Bernstein. D.S. räuspert sich
und schaut geradeaus. »Das zu beurteilen steht mir nicht zu.«
»Sie ist ’n Stück Hurenscheiße«, zischt Phibbs. »Und glaub mir, Donald
Scott, das zu beurteilen steht mir zu.«
»Verladerampe!«
»Was?«
»Verladerampe.« Der Japaner sitzt am Steuer und sagt Stationen an, als
lenke er die New York Subway. »Hofeinfahrt.« Der Weg biegt sich nach
links. »Östliches Landefeld.«
»Was heißt das?«, fragt Phibbs. »Alles aussteigen?«
»Ich rekapituliere die Topografie der Farm. Das Glitzerzeug irritiert total.
Verwischt alle Anhaltspunkte. Im Moment werden wir vom Zentrum weg
Richtung Kühlbehälter geleitet.«
»Und wenn wir einfach in das Zeug reinfahren?«

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