schmetterling

(Martin Jones) #1

Ärger. Versprochen.«
D.S. betrachtet sie. »Gut.«
Er wirft die Tür zu und lässt Kenny den Wagen verriegeln.


Was genau hat er erwartet?
Sicher nicht Downieville, wie er es kannte. Davon hat er sich schon beim
Blick auf die Hochebene verabschiedet. Aber doch irgendetwas. Eine Art
Reminiszenz, einen Platz vielleicht, an dem es Downieville geben oder
gegeben haben könnte. Nichts aber bereitet ihn auf die rohe Gewalt vor, mit
der die ineinanderstürzenden Läufe des Yuba und Downie das ganze Areal,
auf das der Ort gegründet war, einfach fortgerissen haben. Ein See hat sich
hier gebildet, mehr ein brodelndes Becken, in dem sich die Zuflüsse stauen
und rivalisierend umeinanderstrudeln, bevor sie zur Flutwelle vereint talwärts
donnern. Wo Brücken sein müssten und das blaue Dach des
Verwaltungsgebäudes mit dem Sheriffbüro, wirbelt Gischt. Bis in die Hänge
hinein hat sich das Wasser gearbeitet; selbst wenn die katholische Kirche und
die Schulgebäude noch in ihren Fundamenten existieren sollten, liegen sie
versunken den Blicken entzogen, doch wahrscheinlich steht hier kein Stein
mehr auf dem anderen.
»Man kann nicht mal mehr landen«, sagt Ruth tonlos.
Elmar senkt den Lilium Jet weiter ab. Das Becken dampft, aufwallende
Gischtnebel, die den Bauch des kleinen Flugzeugs benetzen. Luther sucht die
Umgebung ab, kaum in Erwartung, Vertrautes zu entdecken und zugleich
entschlossen, diesen Platz nicht zu verlassen, ohne Spuren von Downieville
gefunden zu haben. Einige der ufernahen Bäumchen, die ihre Wurzeln in die
steinige Böschung krallen, beschatten etwas, das mit sehr viel Phantasie als
im Gestrüpp verborgenes Gitter durchgehen könnte, daneben der Umriss
eines zu gleichmäßig geformten Steins, um natürlichen Ursprungs zu sein.

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