schmetterling

(Martin Jones) #1

Alptraum! Aber nicht, weil die KI bösartig wäre. Sondern weil ich ein paar
Dinge übersehen habe. Ares fühlte sich bedroht.«
Ruth hebt eine Braue. »Der arme Kleine.«
»Ich war immer überzeugt, der Schlüssel zu bewusster Wahrnehmung ist
der Körper. Roboter, mit immer sensibleren Sinnen ausgestattet – aber
vielleicht waren es die Tiere, die Erfahrungen des Organischen –«
»Er hat dich beschissen«, sagt Jaron gleichmütig. »Und das wird er in
unserer Welt auch tun.«
»Nein. Die Technologie ist gut. Der Fehler lässt sich beheben.«
»Soll ich dir sagen, was Hugo wollte? Verhindern, dass ein riesiges, Segen
stiftendes Vermögen im Versuch verdampft, zehn Milliarden Pferde im
Zeitalter des Autos am Leben zu erhalten.«
»Das ist zynisch«, sagt Luther.
»Das ist realistisch. Weil die Menschheit andernfalls gar keine Chance
hätte, sollte die KI beschließen, auf uns verzichten zu können.« Jaron steht


auf und klopft sich den Staub vom Hosenboden. »Wenn wir hingegen alle
Ressourcen in die Optimierung einer Elite stecken, wird die KI sie vielleicht
wertschätzen und als ebenbürtig akzeptieren. Capito? Dafür wollte Hugo die
Firmengewinne verwenden.«
»Supermenschen?«
»Wenn du so willst.«
»Das hat nichts mit Menschlichkeit zu tun.«
»Das Projekt Menschheit ist gescheitert, Undersheriff.« Jaron geht zum
Gleiter. »Elmar trägt es zu Grabe.«
»Bleib stehen«, herrscht Elmar ihn an. »Das hat Hugo nicht –«
Jaron dreht sich um. Alle Hochmut und Verachtung, derer er fähig ist,
liegen in seinem Blick, aber auch unerschütterliche Selbstgewissheit. »Doch,
genau das wollte er. Einen Teil retten, indem er den Teil opfert, der noch gar
nicht geboren ist.«

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