schmetterling

(Martin Jones) #1

»Wer zum Teufel –«, stößt Elmar hervor.
»Nicht Pilar«, sagt Luther. »Mit der hast du gerade gesprochen. Sie und
Elli versuchen, in den Kontrollraum zu gelangen.«
»Pilar?«, sagt Elmar dennoch ins Funkgerät. »Hörst du mich?« Rauschen,
Interferenzen. »Kenny?« Nichts. Dafür dröhnt die Luft wie von einem
niederfrequenten Nebelhorn. Eine dritte Kapsel entsteigt majestätisch dem
Geburtskanal. Elmar steuert den Jet entlang der Kreislinie zur
gegenüberliegenden Seite und geht tiefer. In steiler Schräge fallen sie der
Plattform entgegen.
»He, ihr da in dem Jet. Meldet euch.«
»Der stand eben noch nicht da«, sagt Ruth. »Ich schwör’s euch.«
»Muss er aber.« Jaron reibt sein Kinn. »Ich hab ihn nicht landen sehen.«
»Die Türen sind oben«, konstatiert Elmar. »Also ist der- oder diejenige
ausgestiegen. Oder sitzt noch drin.«
»Vielleicht auch nichts von alldem«, murmelt Luther.
»Was meinst du?«
»Keine Ahnung. Wir sollten vorsichtig sein.« Alarm. »Findet ihr nicht, das
Ganze hat was von einem –«
»– Köder«, ergänzt Ruth.
Ja. Ein Köder!
»Jemand muss uns gefolgt sein«, sinniert Elmar. »Das ist eindeutig einer
unserer Jets. – Kenny? Pilar?« Er zögert. »Grace? Bist du das? – Elli?«
Sie sinken zur Plattform hinab, wo der zweite Gleiter mit gespreizten
Schwingen wartet, und Luther beschleicht das absurde Empfinden, dass es
tatsächlich die Maschine ist, die auf sie wartet. Pollengleich treiben
reflektierende Teilchen umher. Als sie inmitten des funkelnden Gestöbers
aufsetzen, wundert es ihn kaum, den anderen Jet leer zu sehen. Vor ihnen
erstreckt sich die Ebene, desperat wie eine Wüste, die Abschussstelle eine
halbe Meile oder mehr entfernt. Hier unten erscheinen die Röhren noch
gewaltiger und zugleich ätherisch leicht, als halte sie lediglich der Fuß, mit

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