schmetterling

(Martin Jones) #1

Der Schuss war nicht unmittelbar tödlich. Grace tötet niemanden, der sich
durch Preisgabe von Informationen noch nützlich machen könnte. Allerdings
ließ Pilars Blick keinen Zweifel, dass Eleanor im Besitz des Schlüssels ist. Ihr
Wissen sickert zusammen mit Blut und Leben aus ihrem Körper. Sickert in
den Boden der fremden, jenseitigen Welt. Kleine, übereifrige Pilar. Dies sei
dein Jenseits. Bald wirst du es überstanden haben. Und Eleanors Schlüssel?
Verloren. Lieber hätte Grace den Transfer schon fix und fertig vorbereitet,
den Code im Kontrollraum einlesen lassen, ein paar präzise Fernschüsse, drei
weitere Tote, die Zeit einstellen und dann mit Jaron ab in die Sphäre. Nun
wird es ein bisschen komplizierter, aber auch wirklich nur ein bisschen.
Elmar hat Jarons Schlüssel.
Von dieser Bürde werden wir dich bald befreien, Elmar.
Als sie zu den Wagen geht, um sich mit zusätzlichen Waffen und
Flammenwerfer aufzurüsten, hört sie ihn über Funk. Abwechselnd ruft er
Kenny und Pilar, schließlich auch ihren Namen. Wie schmeichelhaft. Und
aufschlussreich, da der Schlussakt nun unmittelbar bevorsteht. Kennys
Funksystem verfügt seit Kurzem über eine Komponente weniger, lediglich
das über dem Schacht befindliche Gerät empfängt noch Signale von der
Oberfläche, via Sichtfunk, kurz, sie müssen gelandet sein. Vorsichtshalber
schießt sie in die Funkgeräte der Wagen, zerstört auch Pilars tragbares Gerät,
das auf dem Fahrersitz liegt und plärrt wie ein Babyphone.
Jetzt sendet und empfängt hier unten nur noch sie.
Und niemand kann die anderen warnen.


Eleanor drückt sich gegen die Wand. Sie fühlt sich aller Hoffnung beraubt,
innerlich zersetzt, verflüssigt. Sie kann nicht aufhören, Pilar vor sich zu
sehen. Die rote Blüte, die ihrer Brust entsprang, bevor sie hinter den Wagen
kippte.
Fast hätte Grace auch mich erwischt.

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