schmetterling

(Martin Jones) #1

Formen an, ein blasses Leuchten, die Tunnel in der zylindrischen Wand
schwarze Mäuler.
Sie wendet den Blick nach oben.
Dort weitet sich der Trichter, windet sich die Rampe fort in nebelhafte
Höhen, und der kühle Wind bezeugt, dass es dort irgendwo nach draußen
geht. Sie muss die anderen warnen. Macht sich mit zitternden Knien an den
Aufstieg, mäuseklein auf dieser zu welch absonderlichen Zwecken auch
immer konstruierten Rampe.
Ihre Rechte umschließt den Schlüssel, den Pilar ihr gegeben hat.
Pilar. Erstmals kommen ihr die Tränen.
Eleanor zerfließt.
Sie schleppt sich die Rampe empor, ein zäher Strom trostloser Gedanken.


»Wo sind die alle hin, verdammt?« Elmar läuft durchs Licht der vom
Zirrusdunst gebleichten Sonne. Der Gleiter überstrahlt den Humusgrund, auf
dem er parkt. Es ist noch heißer geworden, Ruths Hirn kocht, ihre Gedanken
dampfen.
Wo sind wir alle hin?, denkt sie.
Was ist mit uns passiert in dieser abscheulichen Stadt? Was von uns dort
geblieben? Sie fühlt sich missbraucht, geschändet. Diese Macht, die in sie
eindrang, ihr in Jarons Gestalt erschien, so wie sie Luther, Luther Elmar und
Elmar Jaron erschienen ist – ein makabrer Maskenball. Bis in ihre Nukleotide
wurde sie analysiert, einer Schmelze von Information ausgesetzt, um die sie
nicht gebeten hatte, nein, ganz bestimmt nicht, fuck you! – doch als es darum
ging, das Wesen anzuschauen, hat sie gekniffen und nach unten geblickt.
Es wollte nichts von ihr. Unglaublich. Nach allem, was das Ding mit ihr
angestellt, ihr eingestempelt hat, wollte es nicht mal was von ihr. Es kotzte sie
aus und ließ sie gehen.
Luther hat es gesehen. In den Röhren und Türmen. Am Himmel.
Jaron nicht.

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