schmetterling

(Martin Jones) #1

»Nach dir, Elmar.« Graces Finger schließen sich um den Schlüssel.
»Immer wieder erstaunlich, wie deine Eigenwahrnehmung die Wirklichkeit
verfehlt.« Sie tritt vor das Kristallgeflecht, betrachtet es einen Moment und
dreht sich zu ihnen um, ein glückliches Lächeln auf den Lippen.
»So gut wie geschafft, Jaron!«
Der Hüne hält Luthers Glock auf die Geiseln gerichtet. »Musste das sein?
Konnten wir das nicht anders regeln?«
»Wie denn?« Ihr Lächeln bekommt etwas Starres.
»Grace, die Sache ist gelaufen.« Er schüttelt den Kopf. »Was sollen wir
deiner Ansicht nach tun? Alle diese Leute umbringen?«
Sie scheint spontan etwas erwidern zu wollen, besinnt sich: »Nein, müssen
wir nicht. Lass uns einfach von hier verschwinden, ja? Du und ich.
Zusammen. Wie immer.«
»Jaron –«, sagt Luther.
»Klappe, Undersheriff.«
»Ihr könnt nicht gewinnen.«
»Nein?« Das Wolfsgrinsen kehrt zurück. »Offenbar doch.«
»Sie wird niemanden leben lassen. Mach dem Wahnsinn ein Ende.«
Grace funkelt ihn siegesgewiss an. »Falsch, Luther, ich werde dem
Wahnsinn ein Ende machen. Und vielleicht solltet ihr mir endlich ein
bisschen Dankbarkeit zollen! Immerhin nehme ich es auf mich, da oben
reinzugehen, also betet lieber mal, dass dort alles noch so ist, wie es war.
Dass unser kleiner Sesam-öffne-dich passt.«
»Und wie willst du das machen?«, sagt Elmar.
Grace hängt die Waffe an ihren Gürtel. Sie entkoppelt die Düse des
Flammenwerfers und hält sie in die Höhe, triumphierend, als trage sie das
olympische Feuer.
Fauchend schießt die Flamme heraus.


Die Erdoberfläche. Dicht über Eleanor. Die Aussicht, in der Sonne zu stehen.

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