schmetterling

(Martin Jones) #1

»Im Moment gibt es von Apple nur ein einziges Notebook, das die Option
anbietet.« Tamys hochzufriedener Tonfall und die Kunstpause lassen ahnen,
was als Nächstes kommt. »Rein zufällig besitze ich so ein Gerät. Also wenn
ihr mich mit den Ermittlungsdetails vertraut macht, könnte ich im
Gegenzug –«
Sie lässt den Satz in der Luft hängen.
»Das muss dein Dad entscheiden«, sagt Ruth.
»Bis wann braucht ihr den Computer?«
»Heute noch.«
»Hm. Doof. Also, ich käme ja runter, aber ich weiß nicht, ob ich einen
finde, der mich auf die Schnelle mit nach Downieville nimmt, eigentlich war
das erst für Mittwoch geplant –«
»Ich komme hoch zu dir.« Ruth überlegt. »Deinen Dad bring ich mit.«
»Geht’s Luther wirklich gut?«
Sobald Tamy in den Erwachsenenmodus wechselt, nennt sie ihren Vater
beim Vornamen. Aus Respekt, wie sie sagt, um ihn nicht auf seine Funktion
zu reduzieren. Und Tamy kann sehr erwachsen sein. Sie musste es früh
lernen, so wie Luther, wenngleich Tamys Lernprozess unter weit
schmerzlicheren Umständen verlief. Ruth weiß nur zu gut, dass man dem
Mädchen nichts vormachen kann.
»Ich hoffe es«, sagt sie.
»Du hast vorhin gezögert. Darum.«
Kluges Kind. »Dein Vater ist der stärkste Mensch, den ich kenne. Mach dir
keine Sorgen und fall nicht mit der Tür ins Haus, aber ruf ihn an, okay? Ich
weiß, er freut sich.«
»Okay.«
»Danke, Tamy.«
»Hör schon auf. Du musst dich nicht dafür bedanken, dass ich meinen Dad
anrufe.«
»Ich melde mich, bevor wir losfahren.«

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