DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über http://www.sz-content.deBerlin – Anfang September sind drei Din-
ge unvermeidlich: Die Tage werden kür-
zer, die ersten Supermärkte verkaufen Spe-
kulatius – und iPhone-Gerüchte verbrei-
ten sich rasant. Nun stellt Apple in Cuperti-
no neue Hardware vor, seit Wochen speku-
lieren Fans, Journalisten und Analysten
über Namen, Ausstattung und jedes er-
denkliche Detail. Der große Glanz vergan-
gener Jahre ist allerdings verblasst. Früher
ließen neue iPhones noch viele im Netz
durchdrehen. Mittlerweile ist eine gewisse
Routine eingekehrt, schon lange hat Apple
kein spektakuläres neues Produkt vorge-
stellt. Doch auch ohne Überraschungsef-
fekt sind Apple-Events relevant. Man kann
sich über Liveticker und Millionen Men-
schen lustig machen, die gebannt an den
Lippen von Konzernchef Tim Cook hängen- oder einfach anerkennen, dass das
iPhone das bisher wichtigste technische
Produkt des 21. Jahrhunderts ist und für
viele andere Hersteller immer noch Maß-
stäbe setzt.
In diesem Jahr steht die Präsentation un-
ter ungewohnten Vorzeichen. Im Sommer
trat Jony Ive zurück, es ist also die erste gro-
ße Apple-Veranstaltung ohne den langjäh-
rigen Design-Chef. Die Handelspolitik von
US-Präsident Donald Trump bedroht die
Geschäfte mit chinesischen Zulieferern.
Und Apple streitet mit Google, wie gefähr-
lich ein groß angelegter Hackerangriff auf
iPhones tatsächlich war. Immer wieder
wurden zuletzt Sicherheitslücken und Soft-
ware-Fehler publik, hinter Apple und sei-
nen Nutzern liegt das „schlechteste Jahr
für iPhone-Sicherheit“, schrieb ein Ana-
lyst. Und noch etwas ist anders: Erstmals
überträgt Apple eine Keynote live auf You-
tube – die Videoplattform gehört zum Kon-
kurrenten Google. Bisher mussten Interes-
sierte Apple-Software nutzen, um den Auf-
tritt zu verfolgen.
Den Fachjournalisten vonBloomberg,
9to5Mac und Macrumors sowie dem
Apple-Blogger John Gruber zufolge wollte
Apple am Dienstagabend drei neue
iPhones und eine Reihe weiterer Produkte
vorstellen. Im Zentrum dürfte die Kamera
stehen. Konkurrenten wie Google, Sam-
sung und Huawei haben aufgeholt und
Apple teilweise sogar überholt. Drei Kame-
ras mit unterschiedlichen Brennweiten sol-
len das iPhone zurück an die Spitze brin-
gen. Apple setzt üblicherweise nicht nurauf Hardware, sondern auch auf verbesser-
te Software. Bei Fotos hat vor allem das
Google Pixel einen Vorsprung und produ-
ziert bei schlechten Lichtverhältnissen oft
überraschend brauchbare Fotos. Die besse-
ren Kameras sollen auch bessere Videos er-
möglichen. Erwartet wurde außerdem,
dass Apple-Kunden künftig Zusatzgeräte
wie die kabellosen Kopfhörer oder Apple-
Uhren drahtlos aufladen lassen, indem sie
die Geräte auf die Rückseite des iPhones le-
gen. Samsung bietet bei seinen Galaxy-Mo-
dellen eine ähnliche Funktion an. Wäh-
rend Android-Hersteller wie Samsung,
Huawei und Oneplus bereits 5G unterstüt-
zen, setzt Apple bislang nicht auf den neu-
en Mobilfunkstandard. Es wird aber auch
noch Jahre dauern, bis 5G flächendeckend
verfügbar ist. simon hurtzKöln – Pluspunkte für Einwohner, die
Rechnungen pünktlich zahlen, wohltätige
Arbeit leisten oder Blut spenden; Minus-
punkte für diejenigen, die bei Rot über die
Straße gehen, Steuern hinterziehen oder
die Politik kritisieren. So soll das digitale
Sozialpunktesystem funktionieren, das
China im kommenden Jahr einführen will.
Das Prinzip: Wer im Alltag ein aus Sicht
der Regierung vertrauenswürdiges Verhal-
ten zeigt, soll Vorteile haben – Vorrang bei
der Schulzulassung, der Wohnungszutei-
lung, der Jobvergabe und bei Beförderun-
gen, billigere Kredite oder kürzere Warte-
zeiten im Krankenhaus. Wer durch Fehlver-
halten auffällt, den trifft es hart: Geringere
Sozialleistungen, die Verweigerung von
Flugtickets, der Eintrag in eine öffentliche
schwarze Liste oder die Konfiszierung des
Haustiers sind nur einige der möglichen
Konsequenzen.Als die Pläne aus Peking bekannt wur-
den, war die Entrüstung in weiten Teilen
der restlichen Welt groß, auch in Deutsch-
land. Die Einführung eines solchen Sys-
tems wäre hierzulande niemals vorstell-
bar, da herrschte Einigkeit. Doch ist das
wirklich so? Die Ergebnisse einer Untersu-
chung des Düsseldorfer Versicherers Ergo
und des Harding-Zentrums für Risikokom-
petenz am Berliner Max-Planck-Institut
für Bildungsforschung, lassen Zweifel dar-
an aufkommen.
Die Frage, ob die Einführung eines
Punktesystems nach chinesischem Vor-bild in Deutschland, dem inoffiziellen Hei-
matland des Datenschutzes, wünschens-
wert sei, mutet rhetorisch an. Die Studien-
autoren stellten sie trotzdem, und die Ant-
worten sind verblüffend. Nicht, weil 68 Pro-
zent der Befragten klar dagegen sind, son-
dern vielmehr, weil 20 Prozent angaben,
sie fänden ein solches Punktesystem gut.
Das ist immerhin jeder Fünfte. Weitere
zwölf Prozent zeigten sich unentschlossen.
Ein besonders großer Zuspruch kommt
mit 28 Prozent aus Thüringen, währendein derartiges Vorhaben bei den Menschen
im Saarland und in Baden-Württemberg
mit jeweils 16 Prozent die geringste Unter-
stützung findet. Eine bemerkenswerte Er-
kenntnis mit Blick auf die Zukunft: Je jün-
ger die Befragten sind, desto größer fällt
die Zustimmung zu einem solchen digita-
len Sozialpunktesystem aus.
Der Versicherer Ergo und die Wissen-
schaftler des Harding-Zentrums wollten
mit der Studie herausfinden, wie es um die
Risikokompetenz und die Eigenverantwor-tung der Deutschen bestellt ist. Das Mei-
nungsforschungsinstitut Heute und Mor-
gen hat dafür im Frühjahr dieses Jahres
3200 Personen ab 18 Jahren befragt.
Überraschende Antworten gab es auch
auf die Frage, ob ein im Auto eingebauter
Sensor eine Überschreitung der erlaubten
Höchstgeschwindigkeit automatisch an
die Polizei melden sollte. Tatsächlich
spricht sich mehr als die Hälfte (59 Pro-
zent) gegen einen solchen Datentransfer
aus – bei Männern ist der Anteil mit 64 Pro-
zent höher als bei Frauen mit 55 Prozent.
Dennoch: Fast jeder Dritte, nämlich 31 Pro-
zent, befürwortet die Idee allerdings, und
das in der Autofahrernation Deutschland.
Das Urteil der Studienautoren fällt dras-
tisch aus. „Der totale Überwachungsstaat
nach dem Vorbild Chinas und der völlige
Verlust der Privatsphäre im digitalen Zeit-
alter scheinen inzwischen einem substanzi-
ellen Teil der Deutschen ein wünschens-
wertes Ziel zu sein“, schreiben sie.
Auch wenn es sich hierbei nur um eine
einzelne Studie handelt – bei den Themen
Datenschutz und Risikobewusstsein klaf-
fen Anspruch und Wirklichkeit oft ausein-
ander. Das zeigt sich am Beispiel von sozia-
len Medien und Chatdiensten. Facebook,
Whatsapp und Instagram sammeln und
verkaufen bestimmte Daten ihrer Nutzer,
um ihr kostenloses Angebot zu finanzie-
ren. Wären die Dienste kostenpflichtig,
könnten die Nutzer die Weitergabe dieser
Daten verhindern. 75 Prozent der Deut-
schen wäre es der Umfrage zufolge aller-
dings keinen Cent wert, ihre Privatsphäre
auf diese Weise besser zu schützen. Einzig
die jüngeren Befragten würden dafür ein
paar Euro berappen.
christian bellmannBerlin – Wenn es um Digitalisierung für
Schwellen- und Entwicklungsländer geht,
ist die Rede von Wetter-Apps, mit der
Kleinbauern höhere Ernten erzielen kön-
nen, Cargo-Drohnen, die Medikamente in
abgelegene Regionen liefern, oder Bezahl-
Apps für Menschen ohne Bankkonto. Alles
nützliche Dinge. Aber für eine generelle
Verbesserung der Lebensverhältnisse in
diesen Ländern ist entscheidend, welcher
Anteil der Wertschöpfung dort anfällt und
wie er verteilt wird. Ein neues Bündnis will
die Lieferkette nun gerechter machen.
Ob Textilfabrikanten in Asien oder Ka-
kaobauern in Westafrika: Schon in der ana-
logen Wirtschaft ergattern die Akteure nur
einen geringen Anteil an der Wertschöp-
fung. Oft reicht deren Einkommen nicht
einmal, um die Grundbedürfnisse zu de-
cken. Ähnliches droht in der digitalen Wirt-
schaft. 2016 hatte die Weltbank gewarnt,
der digitale Wandel bleibe weit hinter den
Erwartungen zurück und drohe, Arbeits-
plätze in Afrika, Asien und Lateinamerika
zu vernichten und die soziale Ungleichheit
zu verschärfen. Die Autoren der Studie „Ge-
rechtigkeit 4.0“ des evangelischen Hilfs-
werks Brot für die Welt, Sven Hilbig und
Thomas Fritz, warnen vor der Gefahr eines
„digitalen Kolonialismus“.
Der Konferenz der Vereinten Nationen
für Handel und Entwicklung zufolge entfal-
len von der Wertschöpfung aus den globa-
len Produktionsnetzen 67 Prozent auf die
Industriestaaten der OECD und 33 Prozent
auf die Entwicklungs- und Schwellenlän-
der. Das liegt daran, dass der größte Anteil
der Wertschöpfung nicht auf die Produkti-
on selbst entfällt, sondern auf die vorgela-
gerten Stufen der Forschung und des De-
signs sowie die nachgelagerten Bereiche
der Vermarktung und Kundendienstleis-
tungen – kontrolliert von Konzernen, die
vor allem in Industrieländern sitzen.
Die ungleiche Verteilung der Wertschöp-
fung beruhe „in erheblichem Maße auf der
Macht transnationaler Konzerne“, denen
es gelinge, ihr Produktionswissen in globa-
len Wertschöpfungsketten vor dem Ab-
fluss in Länder des Südens zu schützen, so
die Autoren. Wichtige Instrumente dafür
seien geistige Eigentumsrechte wie Paten-
te, Urheberrechte und Markenzeichen.
Die Folgen für die Beschäftigten zeigen
sich zum Beispiel bei den Crowdworkern.
Während die großen Plattform-Unterneh-
men fast alle in den Industrieländern und
China beheimatet sind, haben Indien, die
Philippinen, Pakistan oder Bangladesch ei-
nen besonders hohen Anteil Crowdworker.
Selbst gut ausgebildete Menschen reißen
sich aus Mangel an Alternativen um die
häufig einfachen, monotonen und repetiti-
ven Tätigkeiten, mit denen etwa die Klick-
zahlen kommerzieller Webseiten hochge-
trieben werden. Mit Blick auf die hohe Qua-
lifikation vieler Crowdworker kritisieren
die Autoren die Verschwendung volkswirt-
schaftlicher Ressourcen. Viele Regierun-
gen hätten in deren Ausbildung investiert
und erwartet, sie würden einen Beitrag für
die Modernisierung ihrer Länder leisten.
Um die Arbeitsteilung gerechter zu
gestalten, hat sich nun ein Bündnis von
17 Organisationen und Gewerkschaften
zur Initiative Lieferkettengesetz gegrün-
det. Ziel sind Regeln für Unternehmen,
was Menschenrechte und Umwelt betrifft- analog und digital. caspar dohmen
von claus hulverscheidtNew York – Dass Republikaner und Demo-
kraten in den USA gemeinsame Sache ma-
chen und eine parteiübergreifende Initiati-
ve starten, ist höchst ungewöhnlich, denn
so spinnefeind wie dieser Tage waren sich
die beiden führenden politischen Kräfte
des Landes schon lange nicht mehr. Und
doch: Einer kleinen Gruppe von Firmen ist
es tatsächlich gelungen, die Widersacher
zu einen und sie gemeinsam gegen sich auf-
zubringen – die Tech-Riesen Google, Face-
book, Amazon und Apple. Ihnen allen steht
ein heißer Herbst bevor, denn es ist nicht
nur die Regierung in Washington, die mög-
liche Verstöße gegen das Wettbewerbs-
recht, den Datenschutz und andere Vor-
schriften untersuchen will. Auch die Bun-
desstaaten machen gemeinsam Druck.
Wie bedrohlich die Verfahren für die
Tech-Konzerne am Ende werden, ist offen.
Zugute kommen könnte ihnen, dass Regie-
rung und Opposition teils unterschiedli-
che Ziele verfolgen. So geht es den Demo-
kraten vor allem um die Frage, ob die Kon-
zerne Kundendaten missbräuchlich nut-
zen und durch ihre Größe den Wettbewerb
behindern. Für die Republikaner, insbe-
sondere ihren starken Mann, Präsident Do-
nald Trump, steht dagegen der Vorwurf im
Mittelpunkt, Facebook und der Kurzmittei-
lungsdienst Twitter unterdrückten auf ih-
ren Plattformen konservative Stimmen. Be-
lege dafür fehlen allerdings bisher.Dennoch: Die Verfahren sind mittlerwei-
le so vielschichtig, dass insbesondere Goo-
gle kaum so leicht davonkommen wird wie- Damals hatte es schon einmal Unter-
suchungen der zuständigen Bundesbehör-
de FTC gegeben, die klären sollten, ob der
Konzern seine beherrschende Stellung im
Bereich der Internet-Suchmaschinen miss-
braucht. Die FTC stellte die Ermittlungen
schließlich ein, nachdem Google einige
kleinere Änderungen der Geschäftspolitik
zugesagt hatte. Doch seither ist der Wind
erheblich rauer geworden: So erklärte der
von Trump ernannte FTC-Chef Joe Simons
jüngst, er sei notfalls auch zur Zerschla-
gung eines Konzerns bereit, sollte das zur
Wiederherstellung eines funktionieren-
den Wettbewerbs notwendig sein.
Die FTC und das Justizministerium ha-
ben bereits mehrere Prüfverfahren gegen
die Tech-Branche gestartet. Diese werden
nun ergänzt durch zwei Vorstöße auf regio-
naler Ebene. So haben sich 48 der 50 US-
Bundesstaaten (nur Alabama und Kalifor-
nien fehlen), der Hauptstadtbezirk D.C.
und der Freistaat Puerto Rico einer Initiati-
ve unter Führung des texanischen General-
staatsanwalts Ken Paxton angeschlossen,
die klären soll, ob Google in den Bereichen
Internet-Suche und Online-Werbung zu
mächtig geworden ist. Leslie Rutledge, die
Generalstaatsanwältin von Arkansas, sag-
te, es stelle sich beispielsweise die Frage,
ob der Algorithmus, mit dem Internetnut-
zer etwa nach einem Arzt suchten, tatsäch-
lich neutral sei. „Ich will den besten Rat
von den besten Ärzten – und nicht den Arzt
oder die Klinik, die am meisten für Wer-
bung ausgeben kann“, so Rutledge.
Wie ernst es Republikanern und Demo-
kraten mit ihrer Zusammenarbeit ist, zeigt
der Umstand, dass die Prüfung von insge-
samt acht Generalstaatsanwälten koordi-
niert wird – vier von jeder Seite. Auch der
aufziehende Präsidentschaftswahlkampf
erhöht den Druck auf Google & Co. So ha-
ben sich mehrere demokratische Anwärter
wie Elizabeth Warren, Kamala Harris und
Pete Buttigieg dafür ausgesprochen, einzel-
ne Konzerne, falls nötig, zu zerschlagen.Eine etwas kleinere Gruppe von knapp
einem Dutzend Generalstaatsanwälten lei-
tete derweil unter Führung der New Yorker
Amtschefin Letitia James ein Prüfverfah-
ren gegen Facebook ein. Hier geht es vor al-
lem um die Frage, ob die Social-Media-
Plattform nach den zahllosen Skandalen
der vergangenen Jahre nun verantwor-
tungsvoll mit den Nutzerdaten umgeht.
Daran zweifeln viele Experten immer
noch, obwohl die FTC Facebook wegen der
Rechtsverstöße rund um die jüngste Präsi-
dentschaftswahl gerade mit einer Strafe
von fünf Milliarden Dollar belegte. Zudemmuss sich der Konzern weiter gegen Vor-
würfe wehren, er unternehme nicht genug
gegen die Verbreitung von Hass-Kommen-
taren und Falschnachrichten. Gleich meh-
rere Staaten sind zudem der Auffassung,
dass Facebook gemeinsam mit den Toch-
terunternehmen Instagram und What-
sapp den Social-Media-Markt beherrscht.
Die US-Bundesstaaten haben bei ihren
Untersuchungen nicht ganz so weitreichen-
de Befugnisse wie Bundesbehörden. Dass
sie gemeinsam auftreten, stärkt jedoch ih-
re Schlagkraft. Mehrere Staaten machten
zudem deutlich, dass auch Amazon und
Apple ins Visier geraten könnten. Amazon
wird vorgeworfen, durch seine schiere Grö-
ße den Wettbewerb zu behindern und auf
seinem „Marktplatz“ Eigenmarken gegen-
über Waren von Drittanbietern zu bevorzu-
gen. Apple steht in der Kritik, weil der kon-
zerneigene App-Store nur Programme für
das iPhone, nicht aber für andere Smart-
phones anbietet. „Im Bemühen, die ,New
Economy‘ zu fördern und fortzuführen, ha-
ben der Kongress und die Kartellbehörden
diesen Firmen erlaubt, sich ohne große
staatliche Überwachung selbst zu beauf-
sichtigen“, hatte David Cicilline, der Vorsit-
zender des zuständigen Unterausschusses
im Repräsentantenhaus, schon Mitte Juli
bei einer Anhörung kritisiert. „Das Ergeb-
nis ist jedoch, dass das Internet immer mo-
nopolistischer, immer weniger offen und
immer feindlicher gegenüber Innovatio-
nen und Unternehmertum geworden ist.“Düsseldorf – Zwei von drei Einzelhänd-
lern verzichten noch immer auf den Ver-
kauf ihrer Produkte im Internet. Es hande-
le sich um kleinere und mittlere Unterneh-
men, die ihren Weg in den Online-Vertrieb
noch nicht richtig gefunden hätten, sagte
der Hauptgeschäftsführer des Handelsver-
bandes Deutschland (HDE), Stefan Genth.
Er bezog sich auf eine Branchenumfrage
unter 850 Einzelhändlern in Deutschland.
65 Prozent von ihnen gaben an, nicht über
das Internet zu verkaufen. Bei den Offline-
Verkäufern geht es den Angaben zufolge
unter anderem um Lebensmittelhändler,
Klamottenläden und Spezialisten wie Ju-
weliere, die aus Versicherungsgründen auf
den Versand verzichten. Der hohe Offline-
Wert liegt zum Teil daran, dass der Lebens-
mittelhandel, auf den grob gesagt ein Drit-
tel des gesamten Einzelhandelsumsatzes
entfällt, generell wenig im Internet vertrei-
be, unter anderem wegen der recht teuren
Logistik bei frischen Lebensmitteln. Händ-
ler scheuten Investitionen, da ihnen Anfor-
derungen zur Datensicherheit und zur
schnellen Abwicklung und Zustellung sehr
hoch erschienen, sagte Genth. dpaSehnsucht nach dem Überwachungsstaat
20 Prozent der Deutschen wünschen sich in einer Umfrage Verhaltensbewertungen – nach Pekinger Vorbild
Eine unwahrscheinliche Allianz
Die US-Techkonzerne haben mittlerweile bei Republikanern und Demokraten einen schlechten Ruf.
Jetzt schließen sich die zerstrittenen Parteien gegen Google und Facebook zusammenViele Einzelhändler
bleiben offline
Zum ersten Mal zeigt der
Konzern die Veranstaltung
live auf Youtube(^22) WIRTSCHAFT & TECHNIK Mittwoch, 11. September 2019, Nr. 210 DEFGH
Schärfer, immer
schärfer
Apple präsentiert dieses Jahr die
neuen Handys anders als sonst
Der langjährige Chefdesigner Jony Ive
(links, mit Konzernchef Tim Cook) hat
Apple verlassen. FOTO: NOAH BERGER/AFP
Des texanische Generalstaatsanwalt Ken Paxton (vorne rechts) bei einer Pressekonferenz vor dem Obersten Gerichtshof in Washington. FOTO: ANDREW HARRER/BLOOMBERG
Überwachungskameras auf dem Tiananmen-Platz in Peking. Die Regierung will
2020 ein Sozialpunktesystem einführen. FOTO: GIULIA MARCHI/BLOOMBERG
Klickarbeiter aus
Pakistan
Entwicklungshelfer warnen vor
„digitalem Kolonialismus“
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Angaben ohne Gewähr. Stand: 10.09.2019 Quelle:
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Auch Amazon und Apple
könnten stärker
unter Druck geraten
Als Pläne für das chinesische
Bewertungssystem bekannt
wurden, war die Empörung groß
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