S_252_ddeutsche_Zeitung_-_11_09_2019

(vip2019) #1
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Die Düsseldorfer EG aus der Deutschen
Eishockey Liga (DEL) hat Cheftrainer
Harold Kreis langfristig an sich gebun-
den. Der Vertrag mit dem 60-Jährigen,
der den achtmaligen Meister seit 2018
betreut und davor von 2008 bis 2010
trainiert hatte, wurde vorzeitig um zwei
weitere Jahre bis 2022 verlängert. Die
DEL startet am kommenden Freitag in
ihre neue Saison. sid

Shanghai/München – Für die deutschen
Basketballer ist die Weltmeisterschaft zu
Ende, es war mit dem Aus in der Vorrunde
ja alles andere als prächtig gelaufen. Platz
18 am Ende, Debatten um Dennis Schröder
und viele offene Fragen für die Zukunft –
eine ernüchternde Bilanz. Vor allem, wenn
man nun sieht, wie sich andere, vor dem
Turnier deutlich schwächer eingeschätzte
Teams in China präsentieren. Zum Bei-
spiel Tschechiens Nationalmannschaft, ge-
gen die Deutschland in der WM-Vorberei-
tung noch lockerleicht gewonnen hatte.
Die Tschechen haben mit ihrem erstaun-
lichen Einzug ins Viertelfinale das ge-
schafft, woran die DBB-Auswahl geschei-
tert ist: Sie haben im bisherigen Verlauf als
Einheit funktioniert und ihren einzigen
Topspieler Tomas Satoransky gewinnbrin-
gend integriert. Der 27-Jährige verdient
sein Geld wie Schröder seit einigen Jahren
in der US-Profiliga NBA (neuerdings bei
den Chicago Bulls), er ist ebenso wie
Deutschlands Bester ein Regisseur – doch
da enden schon die Gemeinsamkeiten. An-
ders als Schröder („Ich spiel’ mein Spiel“)
versteht sich Satoransky zuerst als Zuarbei-
ter für die Kollegen. Er ist der große All-
rounder der Tschechen, einer, der alles
fürs Team macht und so die gemeinsame
Offensive ankurbelt.

Beim Zwischenrunden-Überfall auf Bra-
silien gelangen ihm nicht nur 20 Punkte,
sondern auch sieben Rebounds, neun As-
sists und drei geklaute Bälle. Beinahe wäre
es sogar das erste Triple-Double (zweistel-
lig in drei Statistik-Kategorien) der WM-
Historie geworden, doch Satoransky blieb
bescheiden: „So etwas ist mir nicht so wich-
tig“, sagte er nach seinen Großtaten, „für
mich zählt, was ich dem Team geben kann,
damit wir gewinnen.“ Er weiß, dass er nur
dann ein echter Leader ist, wenn am Ende
alle besser sind. Mit dieser Einstellung hat
sich der Prager zu einem der effizientesten
Akteure der aktuellen Weltmeisterschaft
entwickelt. Wenn er auf dem Feld steht,
läuft es bei den Tschechen, die zum Tur-
nier-Auftakt zumindest ein Viertel lang so-
gar die USA ärgerten.
Anders als die ausgeschiedenen NBA-
Größen Schröder, Danilo Gallinari (Italien)
oder Giannis Antetokounmpo (Griechen-
land) darf Satoransky nun auf eine Medail-
le hoffen. Natürlich hat auch er ein paar
Helfer, wie den vom FC Bayern München
bekannten Ondrej Balvin. Der Center ist ei-
ner der zupackendsten Rebounder der
WM, während Außenspieler Jaromir Boha-
cik immer wieder Dreier einstreut. Dass
die Tschechen so erstaunen, liegt auch dar-
an, dass sie eingespielt sind. Die meisten
im Kader kennen sich lange, zudem bilden
gleich sechs Profis vom besten Verein des
Landes, CEZ Nymburk, den Kern des
Teams. So konnte man sogar den Ausfall
des besten Mannes kompensieren: den
ebenfalls NBA-erfahrenen Center Jan Vese-
ly stoppte zuletzt eine Knieverletzung. Ins
Viertelfinale gegen Australien gehen die
Tschechen an diesem Mittwoch erneut als
Außenseiter. Aber eines dürfte klar sein:
Am fehlenden Zusammenhalt werden sie
kaum scheitern. jonas beckenkamp

München – Der Gegner ist Österreich, die
Nummer 20 der Welt. Ein Team, das noch
nicht als Gigant in Erscheinung trat, auch
nicht als Geheimtipp, nicht mal als Stolper-
stein. Was für ein Glückslos also – der Weg
der zuletzt geschlagenen deutschen Ho-
ckeymannschaft zu Olympia, so wirkt es,
dürfte ganz schnell freigeräumt sein.
Anfang November spielen die Deut-
schen, Nummer sechs der Welt, gegen
Team Austria die Qualifikation für Tokio
aus. Hin- und Rückspiel finden in Mön-
chengladbach statt, im deutschen Hockey-
milieu. Theoretisch kann da nichts schief-
gehen, praktisch jedoch verfügen die Öster-
reicher über starke Einzelspieler, die alle
vor der Chance ihres Lebens stehen und
nur was zu gewinnen haben. Das deutsche
Team dagegen hat viel zu verlieren, bei
Olympia galt es stets als feste Größe, war
Sieger (2008, 2012) oder zumindest Bronze-
gewinner (2016). Und schon in jüngerer
Zeit hat es viele entscheidende Spiele verlo-
ren, zudem nun auch seinen Trainer.

Wieder muss es sich auf einen Neuen
einstellen. Nach dem Rücktritt von Stefan
Kermas, der es drei Jahre lang geschult
aber nicht zu neuem Selbstbewusstsein ge-
führt hat, wird nun der ideale Coach ge-
sucht. Einer, der die Mannschaft sofort
übernehmen kann, der Autorität hat und
die Spieler neu motiviert – weniger ein Feu-
erlöscher als ein Feuermacher. Immerhin,
die Suche gestaltet sich für die Führung
des Deutschen Hockey-Bundes offenbar
nicht allzu schwer: Bekannte und teils
durchaus klangvolle Namen sind im Ge-
spräch, man verhandelt intensiv, keiner
hat bislang abgewinkt, bis Ende nächster
Woche soll die Entscheidung fallen.
Valentin Altenburg, Europameister mit
der U21, hat das Nationalteam als kurzfris-
tig eingesprungener Olympia-Coach in Rio

auf Platz drei geführt und kennt viele Spie-
ler noch. Allerdings ist er soeben wieder Va-
ter geworden und könnte statt eines aufrei-
benden Kurzprojekts eher ein langfristi-
ges Vereinsengagement vorziehen. Auch
André Henning wäre für den DHB interes-
sant, er gilt als unbequem und hat trotz-
dem einen guten Ruf, allerdings stehen im
Kader des Trainers vom Bundesligisten
Rot-Weiss Köln mehr als ein halbes Dut-
zend Nationalspieler, was oft internen Är-
ger bringt. Der Dritte, Jamilon Mülders,
hat dem Frauenteam seit 2012 moderne
Strukturen verpasst, in Rio ebenfalls Bron-
ze geholt, müsste nun aber wohl vom
Mannheimer HC freigestellt werden, wo er
kürzlich unter Vertrag kam.
Und schließlich ist seit Ende Juli auch
noch Markus Weise theoretisch auf dem

Markt, jener Trainer, der die beiden Män-
ner-Olympiasiege verantwortete, der in
den vergangenen vier Jahren den Aufbau
der Nachwuchsakademie das Deutschen
Fußballbundes mitgestaltete, der im Früh-
jahr schließlich bekannte, dass er „die un-
mittelbare Nähe zum Spielfeld mit seinen
Emotionen“ vermisse. Damit könnte der
Fußball gemeint sein, andererseits – emoti-
onal geht es in Weises alter Disziplin Ho-
ckey schon auch zu.
Zum Beispiel neulich bei der EM in Ant-
werpen noch unter Führung von Kermas,
bei jener 2:4-Niederlage, bei der die Deut-
schen 32 Spielminuten lang überlegen wa-
ren. Sie hatten die Angriffe des von den Zu-
schauern aufgepeitschten Gastgebers Bel-
gien erst abgewettert und dann elegant ge-
kontert. 2:0 führten sie, das Team rückte

dem Einzug ins Finale immer näher – bis
die Emotionen das Spiel entschieden. Das
1:2 von Tom Boon ließ bei den Belgiern das
Adrenalin einschießen, bei den Deutschen
weckte es offenbar das Gefühl von Be-
drängnis und Ohnmacht – 16 Minuten spä-
ter stand es 2:4.
Daraus ergibt sich wohl auch die inhaltli-
che Aufgabenstellung eines neuen Trai-
ners. Weniger geht es darum, eine neue
Taktik zu entwerfen, als darum, eine fast
fertige Mannschaft zu vollenden; eine, die
dieses Spiel nicht mehr abgegeben hätte.
In fast allen Bereichen haben Kermas‘ Spie-
ler eine vielversprechende Entwicklung
vollzogen, doch es fehlen noch die letzten
Prozent: beim Torschuss die Treffsicher-
heit, bei der Strafecke Präzision und Über-
blick und überhaupt ein zweiter guter
Schütze, falls Tom Grambusch verletzt ist.
Im Mittelfeld fehlt oft der entscheidende,
öffnende Pass, und auch die Abwehr trat
überwiegend ordentlich auf, doch in höchs-
ter Bedrängnis ohne jene Weltklasse, die
die Vorgänger jahrelang aufwiesen.

Was der neue Trainer den Schülern
wohl nicht extra vermitteln muss, ist die
Tücke der Aufgabe Anfang November in
Mönchengladbach. Denn das Team ist er-
fahren genug, diese zwölf Österreicher
nicht zu unterschätzen, die in der deut-
schen Bundesliga unter Vertrag stehen,
auch nicht deren weitere Teamkollegen,
die in Belgien spielen. Es dürfte auch
schlau genug sein, daran zu denken, dass
dieser Gegner im Feldhockey zwar nur 20.
ist, aber in der Halle Welt- und Europa-
meister, somit technisch bewandt.
Und dass es trotzdem bei einer Niederla-
ge noch lange heißen würde, diese Männer-
Generation hat erstmals seit vielen Jahren
Olympia verpasst, und zwar gegen Öster-
reich. volker kreisl

von johannes aumüller

Alto de La Cubilla/Frankfurt – Richtig
fies wurde es noch einmal, fast 18 Kilome-
ter ging es bergan, mehr als sechs Prozent
durchschnittliche Steigung – ein Terrain
wie geschaffen zur Attacke für die Klasse-
mentfahrer. Aber als das Peloton den Alto
de La Cubilla in Asturien erklomm, war es
wie so oft in den vergangenen Tagen bei
der 74. Spanien-Rundfahrt. Nahezu alle Fa-
voriten hatten irgendwann Mühe, mit dem
Gesamtführenden Primoz Roglic mitzuhal-
ten – und so baute der Slowene seinen Vor-
sprung noch weiter aus, auf jetzt 2:48 Mi-
nuten auf seinen ärgsten Verfolger Alejan-
dro Valverde aus Spanien.
Alles deutet darauf hin, dass Roglic, 29,
die Vuelta am Sonntag in Madrid als Gewin-
ner abschließt. Und das wäre dann nicht
nur der erste Gesamtsieg des früheren Ski-
springers bei einer großen Landesrund-
fahrt, sondern auch ein erstes Statement
in einem Duell, das die Radszene in den
nächsten Monaten und insbesondere bei
der nächsten Tour de France beschäftigen
dürfte. Ein Duell zwischen Roglic’ Jumbo-
Visma-Team nämlich – und der Equipe In-
eos (bis Mai 2019 Sky), die in den vergange-
nen Jahren die dominierende Kraft auf
Frankreichs Straßen war und durch Chris-
topher Froome (2015 bis 2017), Geraint Tho-
mas (2018) und Egan Bernal (2019) zuletzt
fünfmal nacheinander die Tour gewann.

Es fällt jedenfalls auf, dass sich Jumbo
gerade so offensiv wie keine andere Mann-
schaft zum großen Herausforderer von In-
eos erklärt und sich eine entsprechende
Equipe zusammenstellt. Neben Roglic, im
Frühjahr schon Dritter beim Giro d’Italia,
und Steven Kruijswijk, im Sommer bei der
Tour ebenfalls Dritter, kommt zur neuen
Saison auch noch Tom Dumoulin, Spitzna-
me „Schmetterling von Maastricht“, 2017
Sieger beim Giro und im Vorjahr Tour-
Zweiter. Gleich drei sehr starke Rundfah-
rer vereinigt die Equipe dann. „Mit Beginn
der Vuelta streben wir in jeder großen
Rundfahrt den Gesamtsieg an“, gab Team-
chef Richard Plugge vor der Spanien-Rund-
fahrt als Parole vor. Der Sieg bei der Frank-
reich-Rundfahrt, das sei natürlich der gro-
ße Traum der Mannschaft.
Plugge ist seit etwas mehr als einem hal-
ben Jahrzehnt der Kopf hinter dem Team
Jumbo, das schon seit Langem zum Rad-
sport gehört – wenn auch unter anderen
Namen. Als Rabobank firmierte es bis 2012
und galt als ein Inbegriff des Betrugswe-
sens. Rennstall-Größen von Michael Boo-
gerd bis Thomas Dekker räumten jahrelan-
ges Doping ein, der frühere Tour-de-
France-Leader Michael Rasmussen bezif-
ferte die Quote der Doper im Team sogar
auf zeitweise „100 Prozent“ (was mancher
Ex-Fahrer zurückwies). Der Sponsor zog
sich jedenfalls zurück, und Plugge, ein frü-
herer Journalist, wurde Teammanager.
Mit großer Mühe gewann er neue Spon-
soren, um den Rennbetrieb aufrechtzuer-
halten; des Öfteren wechselte der Name,
seit diesem Jahr heißt das Team Jumbo-
Visma. Plugge sei, so heißt es, kein typi-
scher Radsport-Manager, der seit Jahr-
zehnten das Radmilieu und seine Sitten ge-
wohnt sei. Aber manche Schlagzeile aus

dem traditionelle Problemfeld gibt es auch
unter seiner Führung. Roglic’ steiler Auf-
stieg vom Skispringer zum Weltklasse-
Rundfahrer binnen weniger Jahre lässt
manche staunen, und die generellen Vor-
gänge im merklich beflügelten sloweni-
schen Radsport veranlassten sogar
schonden Weltverband UCI zu einer spezi-
ellen Untersuchung. Zudem geriet Jumbo
bei der Tour in diesem Jahr in die Kritik,
als sich herausstellte, dass sie umstrittene
Ketonpräparate nutzen. Das sind Mittel,
die die Fettverbrennung ankurbeln sollen.
Jumbo gab sich damals cool und sagte, es
sei ja nicht verboten; die Ärzte ande-
rer Teams aber untersagten den Einsatz –
man wisse noch nicht, wie der Stoff lang-
fristig auf den Körper wirke.

Von einem Etat wie beim Rivalen Ineos
können die Niederländer zwar nur träu-
men – nur etwas mehr als die Hälfte der Bri-
ten, rund 20 Millionen Euro, sollen sie zur
Verfügung haben. Das ist im Querschnitt
des Pelotons ein Platz im vorderen Mittel-
feld. Aber es ist nicht nur wegen der finanzi-
ellen Unterlegenheit durchaus ein Wagnis,
das Jumbo angeht. Denn zum einen dürfte
es gar nicht so leicht werden, die Ansprü-
che zwischen den drei Spitzen-Rundfah-
rern Roglic, Kruijswijk und Dumoulin zu
moderieren. Am Dienstag gab das Team be-
kannt, dass es Roglic’ Vertrag gleich um
vier Jahre bis 2023 verlängert hat, so lange
gilt auch Dumoulins neues Arbeitspapier.
Zum anderen ist das Team schon jetzt
recht breit aufgestellt. Es hat nicht nur gu-

te Rundfahrer in seinen Reihen, sondern
auch starke Sprinter wie Dylan Groenewe-
gen und Klassikerexperten wie Wout Van
Aert. 45 Tagessiege schaffte die Mann-
schaft in diesem Jahr, 50 Prozent mehr als
Ineos. Es gibt viele Protagonisten im Pelo-
ton, die glauben, dass es nicht möglich ist,
in allen Segmenten des Radsports zugleich
erfolgreich zu sein – gerade Ineos, das sich
vor allem auf die großen Rundfahrten kon-
zentriert, ist ein Beleg für die These.
Bei der Vuelta spielt die britische Mann-
schaft – ohne ihr Top-Trio Froome, Tho-
mas, Bernal – keine Rolle, aber sie ver-
stärkt sich indes munter weiter. Kommen-
des Jahr stößt der Kolumbianer Richard Ca-
rapaz dazu. Der gewann im Frühjahr den
Giro. Unter anderem vor Roglic.

Zhengzhou – Auch mit ihrem neuen Inte-
rimstrainer Dirk Dier hat Angelique
Kerber die nächste Auftaktniederlage kas-
siert. Die beste deutsche Tennisspielerin
verlor am Dienstag in Zhengzhou/China
nach einem vergebenen Matchball 7:5, 4:6
und 6:7 (6) gegen die US-Amerikanerin Ali-
son Riske. Nach 2:50 Stunden war das Aus
für die Kielerin gegen die Weltranglis-
ten-34. besiegelt. Kerber wartet damit seit
ihrer Zweitrunden-Niederlage in Wimble-
don weiter auf einen Erfolg und schied nun
schon zum vierten Mal nacheinander in
der ersten Runde aus.
Für das neue Duo Kerber und Dier war
die mit 1,5 Millionen Dollar dotierte Veran-
staltung das erste gemeinsame Turnier.
Die Nummer 15 der Welt will mit dem Nach-
wuchs-Bundestrainer in den kommenden
Turnierwochen in Asien einen Weg aus der
sportlichen Krise finden. Für Zhengzhou
hatte Kerber als Reaktion auf ihre schwa-
chen Ergebnisse eine Wildcard angenom-
men. Der Saarländer Dier hatte vom Deut-
schen Tennis-Bund die Erlaubnis erhal-
ten, um die 31-Jährige zu betreuen.
Immerhin scheint eine andere Entwick-
lung, die auch Kerber betrifft, positiver für
sie zu verlaufen. Die Pläne für ein Rasen-
Tennisturnier in Bad Homburg werden zu-
nehmend realistischer. Der Magistrat
stimmte am Montag für das Projekt, wie
ein Sprecher auf Anfrage sagte. Für die Um-
setzung dieses geplanten Frauenturniers
müssen nun am Donnerstag auch die Stadt-
verordneten ihre Zustimmung geben. Die
Verträge mit der Profi-Tennisorganisation
WTA könnten den Angaben zufolge schon
am Freitag unterschrieben werden. Das
Turnier soll vom 20. bis 27. Juni 2020 mit
der dreimaligen Grand-Slam-Siegerin
Kerber als Attraktion erstmals ausgetra-
gen werden und der Vorbereitung auf Wim-
bledon dienen. Die Veranstalter des Grand-
Slam-Turniers in London würden dabei als
Inhaber der Turnierlizenz fungieren,
Kerbers Management mit der Agentur Per-
fect Match des Schweizers Markus Günt-
hardt als Veranstalter. dpa

Dongguan/München– Es waren verblüff-
te, der Verzweiflung nahe Gesichter, die es
auf serbischer Seite nach dem Viertelfinal-
Aus bei der Basketball-WM zu sehen gab.
All die großen Namen des Favoriten konn-
ten die 87:97 (49:54)-Niederlage gegen Ar-
gentinien nicht verhindern. Nicht die NBA-
Könner Nikola Jokic, Bogdan Bogdanovic
und Nemanja Bjelica, auch nicht Vladimir
Lucic und Stefan Jovic, die hierzulande
vom FC Bayern bekannt sind. Serbien, zu-
vor hochgehandelter Finalkandidat, ist
ausgeschieden – und die Argentinier lagen
sich singend in den Armen. So ganz überra-
schend kam ihr Auftritt in China nicht.
Schon in der Vor- und Zwischenrunde hat-
te sich gezeigt, wie gut das Team um Auf-
bauspieler Facundo Campazzo von Real
Madrid (18 Punkte gegen Serbien) und den
39 Jahre alten Luis Scola (20 Punkte) har-
moniert. Im Viertelfinale piesackten sie
die Serben mit reihenweise Treffern von
außen und einer Defensive in Türsteher-
manier. Argentinien, WM-Zweiter von
2002, spielt nun im Halbfinale um eine Me-
daille. So zeigt sich: Der Umbruch nach den
Rücktritten der Anführer Manu Ginobili
und Andres Nocioni ist gelungen – ohne ei-
nen einzigen NBA-Profi im Kader. jbe

DEG verlängert mit Kreis


Altenburg, Mülders, Weise – im
Gespräch sind bekannte Namen

Sechs Profis vom besten Klub des
Landes bilden den Kern des Teams

Der dreimalige Welt-Handballer Nikola
Karabatic sieht in der Debatte über eine
zu hohe Belastung von Spitzenspielern
kein Ergebnis. Es habe in dieser Angele-
genheit immer noch kein Treffen mit
den internationalen Verbänden EHF
und IHF gegeben, sagte der Rückraum-
spieler von Paris Saint-Germain der
Handballwoche. „Derzeit denken die
Verantwortlichen: Je mehr wir spielen,
desto mehr interessiert sich das Publi-
kum für Handball.“ Dies sei ein Irrtum.
In einem Video hatten Weltklassespie-
ler wie Karabatic und der deutsche
Nationalmannschaftskapitän Uwe Gens-
heimer darauf hingewiesen, dass bis zu
80 Spiele pro Saison für die Akteure zu
viele sind. dpa

32 Spielminuten geführt, dann eingebrochen: Das deutsche Team (links Florian
Fuchs) stieß im EM-Spiel gegen Belgien an seine Grenzen. FOTO: DIRK WAEM / DPA

Feuermacher gesucht


Die Hockeymänner brauchen für das Projekt Olympia bald einen neuen Trainer – einen, der ihre Reserven heben kann


Mit Skispringer und Schmetterling


Das Jumbo-Team um den bei der Spanien-Rundfahrt führenden Slowenen Primoz Roglic
positioniert sich als erster Herausforderer der seit Jahren dominierenden Ineos-Equipe

Kerber verliert wieder
Frühes Aus in Zhengzhou gegen Riske

Sprinter Max Walscheid wird das deut-
sche Radteam Sunweb zum Saisonende
verlassen und 2020 für das Team NTT
starten. Das teilte der südafrikanische
Rennstall Dimension Data mit, der ab
Januar unter den Namen NTT antritt.
Walscheid ist derzeit bei der Spanien-
Rundfahrt im Einsatz. Der 26-Jährige
aus Neuwied hat als Profi acht Siege
erreicht. „Ich hatte eine großartige Zeit
bei Sunweb“, sagte er, sein neues Team
biete ihm nun aber „gerade die Möglich-
keit, die ich zu diesem Zeitpunkt mei-
ner Karriere gesucht habe“. dpa

Habib Cissé, langjähriger Berater des
unter Korruptionsverdacht stehenden
ehemaligen IAAF-Präsidenten Lamine
Diack, ist vom Leichtathletik-Weltver-
band lebenslang gesperrt worden. Das
teilte die Ethikkommission des Ver-
bands mit. Zudem muss Cissé 25000
Dollar Geldstrafe bezahlen. Cisse soll
mit Diack und weiteren Beschuldigten
ein Bestechungs- und Korruptionssys-
tem innerhalb der IAAF installiert ha-
ben. Zuletzt wurde bekannt, dass sich
Diack, Cissé und weitere Beschuldigte
vor einem französischen Gericht verant-
worten müssen. sid

Serbien scheitert
Argentiniens Basketballer im Halbfinale

Nicht zu unterschätzen: Zwölf
Österreicher spielen Bundesliga

Roglic, Kruijswijk, Dumoulin –
das Team geht mit seinem starken
Kader auch ein Wagnis ein

DEFGH Nr. 210, Mittwoch, 11. September 2019 (^) SPORT 25
Allrounder und Ankurbler: Tomas Sato-
ransky ist der überragende Akteur bei
den Tschechen. FOTO: NG HAN GAN / AP
Satoransky
und seine Helfer

Tschechien überrascht bei der
Basketball-WM als effektive Einheit
Karabatic ermahnt Verbände
Einst Skispringer, mittlerweile Weltklasse-Rundfahrer und erster Anwärter auf den Vuelta-Gesamtsieg: Der Slowake Pri-
moz Roglic verblüfft auch bei der aktuellen Spanien-Rundfahrt die Konkurrenz. FOTO: JAVIER LIZON / AFP
Neuer Trainer, wieder kein Erfolg: Angeli-
que Kerber verlor zum vierten Mal in Se-
rie ihr Auftaktmatch. FOTO: HASENKOPF / IMAGO
Radprofi Walscheid wechselt
Diack-Berater gesperrt

KURZ GEMELDET
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München

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