Nursultan/München – Bronze hat für
manche einen trüben Glanz. Als Medaille
ist es die Bestätigung dafür, dass ein Spit-
zensportler mindestens einen entscheiden-
den Kampf verloren hat, und ein Spitzen-
sportler will immer gewinnen. Außerdem
ist Bronze gar kein glänzendes Edelmetall
wie Gold oder Silber. Bronze ist nur eine Le-
gierung.
Der Griechisch-Römisch-Ringer Frank
Stäbler ist zwar auch so ein Weltklasse-
mann, den stets mächtiger Ehrgeiz zu
Höchstleistungen treibt, der die vergange-
nen drei Weltmeisterschaften in seiner
Klasse gewonnen hatte und sich über eige-
ne Fehler lange aufregen kann. Aber dies-
mal war die Situation anders. Ebenso wie
sein Teamkollege Denis Kudla gewann
Stäbler bei der WM in Kasachstan Bronze,
und die Legierung glänzte für ihn wie ein
Diamant. „Unfassbar“, sagte er.
Mehrere Ursachen liegen diesem Ge-
fühlsausbruch zugrunde, eine schwere Vor-
bereitungszeit, der große Rückstand von
0:5 Punkten im entscheidenden Kampf
um den dritten Platz, vor allem aber die
Vorteile dieses Sieges: Stäbler ist nun für
die Olympischen Spiele 2020 in Tokio qua-
lifiziert, was wichtiger werden könnte als
die meisten seiner Erfolge davor. Denn
auch Ringer, die schon drei WM-Titel ge-
sammelt haben, wollen sich abheben von
den anderen, und das geht nur durch eine
Medaille bei Olympia. Stäbler, das größte
deutsche Ringer-Talent des Jahrzehnts,
hatte in London 2012 Platz vier belegt. In
Rio 2016 war er Siebter, auch weil er sich
mehrmals verletzt hatte, unter anderem
an einem Finger, und funktionsfähige Fin-
ger sind im Greifsport Ringen wichtig.
Dass er nun in Nursultan gegen den
Ägypter Mohamed Elsayed nach einer Auf-
holjagd noch mit 7:5 gewann und mit To-
kio planen kann, das entspannt auch seine
Vorbereitung für das Olympia-Jahr 2020.
Er erspart sich so die Qualifikationsturnie-
re, die in seinem Fall besonders belastend
wären und den Formaufbau gestört hät-
ten. Denn Stäbler ist nicht nur Ringer, son-
dern auch Experte im Abnehmen aller Art.
Im langfristigen wie im brachialen Zwei-
Tages-Abnehmen, oder auch im verzwei-
felten Loswerden letzter Pfunde am Mor-
gen. Er ist ein Hochleistungsabnehmer.
Das hat mit einer komplizierten Regel-
änderung zu tun, deren Ergebnis war, dass
Stäbler, der normalerweise 75 Kilogramm
wiegt, in der Gewichtsklasse bis 67 antre-
ten muss. Dazu hat er mit ayurvedischer
Kost über Monate sein natürliches Ge-
wicht auf 71,5 herabgesetzt, die restlichen
viereinhalb Kilo schwitzt er in den zwei Ta-
gen vor dem Wettkampf in der Sauna run-
ter. Wenn er aber Pech hat oder zu viel
trinkt wie in Nursultan, dann müssen am
nächsten Kampftag, vor dem zweiten Wie-
gen, doch wieder 800 Gramm weg.
Das ist ihm gelungen, und überhaupt
hat er nicht nur Bronze und Trainingszeit
gewonnen, sondern zudem auch neue Er-
kenntnisse als Abnehmer. Vor dem Achtel-
finale, nach dem nur noch der Umweg zu
Bronze übrig blieb, war er einer Müdig-
keitsattacke erlegen und „platt“, wie er
sagt. Das Nickerchen vor dem Kampf dau-
erte dann 35 Minuten, wodurch sein Kör-
per nicht mehr rechtzeitig hochfuhr: „Ich
bin einfach nicht aufgewacht.“ Als er dann
wach war, hatte er 0:11 verloren. Schlafen
zur Unzeit, dieser Fehler wird ihm wohl
nicht mehr passieren. volker kreisl
Antwerpen/München – Georg Grozer
machte am Montag gar nicht erst den Ver-
such, die Österreicher noch ein wenig zu
verwirren beim Einzug in Antwerpens Are-
na. Tarnen und täuschen, das gehört nicht
unbedingt zu den taktischen Mitteln des
für die deutschen Volleyballer so wichtigen
Diagonalangreifers. Der 34-Jährige stieg
am Montagabend also mit dick bandagier-
tem rechten Unterschenkel und angemes-
sen ernster Miene aus dem Bus, in schwar-
zen Badeschlappen zudem, eine Wadenzer-
rung hatte seinen Einsatz im dritten Grup-
penspiel bei der Europameisterschaft
nach den Niederlagen gegen Serbien und
Belgien zunichte gemacht. Sein Kapitän
und Zuspieler Lukas Kampa – ebenfalls ei-
ne Schlüsselfigur im Team – war mit Ma-
genbeschwerden im Hotel geblieben. Das
waren die nicht wirklich glücklichen Vor-
aussetzungen vor dem so wichtigen Nach-
barschaftsduell.
70 Minuten nach dem Anpfiff hatte die
DVV-Auswahl ihr erstes Spiel bei dieser
EM gewonnen – und eine wichtige Erkennt-
nis dazu: Zumindest gegen schwächere
Gegner geht es auch ohne die Achse Gro-
zer/Kampa, die zuvor noch als fast uner-
setzlich galt. Grozer ließ sich zwar als zwei-
ter Libero in die Aufstellung schreiben, das
aber nur deshalb, um auf der Bank in die
Rolle des emotionalen Antreibers und Men-
tors schlüpfen zu können. Die nach dem
Fehlstart ins Turnier psychologisch kniffli-
ge Aufgabe gegen Österreich löste dann
die zweite Reihe. Jan Zimmermann ersetz-
te Zuspieler Kampa ebenso überzeugend
wie Simon Hirsch den Angreifer Grozer.
Hirschs 18 Punkte und die 70-Prozent-Quo-
te im Angriff waren der Bestwert auf dem
Feld. Selbst für Grozer in starker Form – in
der er nach diversen Verletzungen nicht ist
- wären diese Zahlen ungewöhnlich gut.
Der Pflichtsieg gegen Österreich dürfte
der Mannschaft auch deshalb einen Schub
geben, weil sie sich auf ihre Bank verlassen
kann. Sie muss das auch, im vorletzten
Gruppenspiel gegen die Slowakei am Mitt-
woch (17.30 Uhr) fällt Grozer ebenfalls aus,
wie Bundestrainer Andrea Giani bestätig-
te, der Angreifer selbst hatte die Hoffnun-
gen bereits nach dem Spiel gegen Öster-
reich gedämpft: „Es sieht nicht so ganz
schlimm aus, aber es ist auch nicht gut.“
Man müsse „von Tag zu Tag“ schauen. Im-
merhin trainierte Kampa am spielfreien
Dienstag wieder mit der Mannschaft. Wie
auch Mittelblocker Anton Brehme, der sich
im zweiten Satz gegen Österreich am Knö-
chel verletzte und ausfiel, aber keine
schwerwiegendere Blessur erlitt.
Die kurze Spielpause kommt der DVV-
Auswahl wegen dieser Personalnöte sehr
gelegen. Gegen die Slowakei und am Don-
nerstag gegen den letzten Gruppengegner
Spanien ( 17.30 Uhr) plant sie, Platz vier ab-
zusichern, oder besser noch, auf Rang drei
vorzudringen. In beiden Fällen wären die
Deutschen für das Achtelfinale qualifi-
ziert. Und Georg Grozer hätte noch etwas
mehr Zeit, seine Wade heilen zu lassen.
Bis dahin bleibt ihm die Zuschauer- und
Mentorenrolle auf der Bank. Aber ein paar
mehr Zuschauer kann das Mammuttur-
nier ohnehin gebrauchen, wenn nicht gera-
de einer der vier Ausrichter Frankreich,
Belgien, Niederlande und Slowenien spielt.
Die Partie Deutschlands gegen Österreich
sahen in Antwerpens Arena gerade einmal
200 Fans. sebastian winter
Die Straßenrad-Weltmeisterschaft in
Yorkshire findet überraschend ohne
Tour-de-France-Sieger Egan Bernal
statt. Wie der kolumbianische Radsport-
Verband FCC am Dienstag mitteilte,
habe der Profi vom Team Ineos die
Nominierung abgelehnt. Eine Begrün-
dung für die Absage teilte der Verband
nicht mit. Der 22-Jährige wird im ko-
lumbianischen Aufgebot durch Carlos
Bentancur (Movistar) ersetzt. Die Titel-
kämpfe in Großbritannien finden vom
- bis 29. September statt. sid
Kosovare Asllani ist im Sommer eine der
erstenprominenten Fußballerinnen ge-
wesen, die zum Club Deportivo Tacón
wechselte, dem 2014 gegründeten spani-
schen Klub mit diesem gut wiederer-
kennbaren Logo in Pink und Schwarz:
ein Kreis in dessen Zentrum ein Fußball
mit Flügeln platziert ist, davor ein Fuß-
ballschuh mit hohem Absatz. Tacón
heißt Schuhabsatz, eine konsequent
durchgezogene Idee also. Jedenfalls sag-
te Asllani demAftonbladetMitte Juli,
nachdem sie mit der schwedischen Natio-
nalmannschaft WM-Dritte geworden
war: „Spielerinnen werden angeworben,
das kann ich versprechen. Ich weiß auch,
dass sie hierher kommen wollen. Ich ha-
be schon Nachrichten von internationa-
len Spielerinnen bekommen.“
Sie nannte keine Namen. Ob ihr auch
Babett Peter eine Nachricht geschrieben
hat, bleibt Spekulation – seit Dienstag
bekannt ist jedoch: Die 118-malige deut-
sche Nationalspielerin wechselt mit so-
fortiger Wirkung vom VfL Wolfsburg zu
CD Tacón, nach drei Meistertiteln und
fünf gewonnenen DFB-Pokalen seit
- „Meine sportliche Situation war zu-
letzt nicht so einfach, daher freue ich
mich umso mehr, jetzt eine neue Heraus-
forderung annehmen zu dürfen“, sagte
Peter. Und es sieht zwar so aus, als ginge
die 31-Jährige erstaunlicherweise zum
Tabellenzehnten der spanischen Liga,
fernab jeder Titelchancen. Aber eigent-
lich spielt sie künftig für Real Madrid.
Während die großen spanischen Män-
nervereine FC Barcelona, Atletico Ma-
drid, Athletic Bilbao oder auch Sevilla
und Valencia längst in der 1988 gegrün-
deten Liga vertreten sind, hatte sich Real
Madrid bislang stets zurückgehalten.
Und weil ihr Kampf, das zu ändern, ir-
gendwann aussichtslos zu sein schien,
gründete die ehemalige Fußballerin und
Real-Mitglied Ana Rossell Granados
eben selbst einen Klub: CD Tacón. Beim
wachsenden Interesse am Frauenfuß-
ball änderte Reals Präsident Florentino
Pérez schließlich doch seine Meinung,
die beiden Vereine vereinbarten eine Ein-
gliederung zur Saison 2020/2021 als offi-
zielle Frauenabteilung, am Sonntag be-
schlossen die Mitglieder diesen Schritt.
Vielleicht wird Babett Peter also den Be-
ginn einer neuen Erfolgsgeschichte mit-
gestalten. anna dreher
Die ehemalige Langläuferin und Biathle-
tin Miriam Neureuther hat ihre Karriere
im Leistungssport beendet. „Ich glaube,
dass sich das Thema bei mir definitiv
erledigt hat“, sagte sie am Dienstag in
München. Die 29-Jährige, die vor ihrer
Hochzeit mit dem langjährigen Skirenn-
fahrer Felix Neureuther Gössner hieß,
erwartet ihr zweites Kind: „Ich habe
gemerkt, dass es für mich wichtigere
Dinge gibt“, sagte Neureuther bei der
Vorstellung eines Kinderbuchs, das sie
mit ihrem Mann geschrieben hat. Als
Biathletin wurde sie 2011 und 2012 je-
weils Staffel-Weltmeisterin, zudem
holte sie im Langlauf in Vancouver 2010
Olympiasilber mit der Staffel. Neureut-
her war im Oktober 2017 erstmals Mut-
ter geworden und hatte ihre sportliche
Laufbahn unterbrochen. dpa
Der kanadische Eishockeyprofi Shea
Theodore verdankt einem Dopingtest
möglicherweise sein Leben. Nach dem
Aus mit den Vegas Golden Knights in
den Playoffs der National Hockey
League (NHL) war der Verteidiger im
Mai bei der WM in der Slowakei positiv
auf ein Hormon getestet worden, das
bei Frauen während der Schwanger-
schaft gebildet wird – oder bei Män-
nern, die Hodenkrebs haben. Weitere
Bluttests bestätigten den Krebsbefund.
Vier Monate und eine Operation später
ist der 24-Jährige geheilt und steht zwei
Wochen vor dem NHL-Saisonstart wie-
der mit Vegas auf dem Eis. sid
Nach der Trennung von Trainer Sascha
Hildmann hat der Fußball-Drittligist
- FC Kaiserslautern Alexander Bugera
zum Interimscoach ernannt. Noch offen
ist, ob und wann ein neuer Cheftrainer
verpflichtet wird. Laut der Zeitung
Rheinpfalzist Marco Antwerpen, ehema-
liger Coach des Liga-Konkurrenten
Preußen Münster, der Wunschkandidat
von Kaiserslauterns Investor Flavio
Becca. Auch die Zukunft des früheren
Bundesligaprofis Bugera entscheidet
sich noch. „Es ist alles in der Schwebe.
Ich bleibe weiter im Verein, ich bin
FCK’ler“, erklärte Bugera.dpa
von joachim mölter
Ruhpolding –Braungebrannt undvöllig
entspannt, eine Sonnenbrille auf der Nase
und ein Lächeln im Gesicht – so sah man Si-
mon Schempp in der vorigen Woche in Ruh-
polding herumlaufen. Hätte er keine Skirol-
ler unter den Füßen und keine Skistöcke in
den Händen gehabt, hätte man ihn für ei-
nen der vielen Urlauber halten können, die
ihre Sommerfrische gerade beim Wandern
rund um den Zirmberg verbringen. Simon
Schempp vermittelte jedenfalls den Ein-
druck eines sorgenlosen Mannes – ein Ein-
druck, den der Biathlon-Bundestrainer
Mark Kirchner bestätigte: „Er ist aktuell
mit Sicherheit kein Sorgenkind.“
Weshalb Kirchner den Athleten nach
dem zweiten Teil der deutschen Meister-
schaften am vergangenen Wochenende
auch wieder in das Weltcup-Team berief,
das Ende November in Östersund/Schwe-
den in die neue Saison startet. Die Nominie-
rung war diesmal keine Selbstverständlich-
keit gewesen für den viermaligen Welt-
meister Schempp, eine Stammkraft der
deutschen Biathlon-Mannschaft und für
gewöhnlich „vorqualifiziert“, wie es im Jar-
gon der Skifunktionäre heißt. Aber der
Schwabe von der SZ Uhingen hatte im vori-
gen Winter so arg geschwächelt, dass er
sich erst wieder empfehlen musste. Das tat
er eindrucksvoll mit dem Gewinn sämtli-
cher Meistertitel an den vergangenen bei-
den Wochenenden – Sprint, Verfolgung,
Massenstart. „Das war wichtig“, sagte
Schempp, „das war eine Bestätigung, dass
man wieder auf einem guten Weg ist.“
Im vergangenen Winter war Schempp
auf eine schiefe Bahn geraten, auf der er im-
mer weiter in ein Tief gerutscht war. We-
gen anhaltender Formschwäche brach er
die Saison im Februar ab, lange vor der
WM in Östersund. In Schempps Lebens-
lauf wird 2019 deshalb eingehen als das ers-
te Jahr in diesem Jahrzehnt, in dem er kei-
ne Staffel-Medaille bei Weltmeisterschaf-
ten oder Olympischen Spielen geholt hat.
Ohne ihren verlässlichsten Läufer gewan-
nen seine Kollegen Silber bei den Männern
und im Mixed.
Es waren freilich nicht die entgangenen
Plaketten, die Schempp am meisten ärger-
ten, erzählt er; es war etwas anderes: „Ich
hatte so viel investiert wie nie, und es ist so
wenig rausgekommen wie nie.“ Das Über-
training war nur ein Grund für das Form-
tief, hinzu kamen Rückenprobleme und
Schulterschmerzen nach einem Sturz mit
dem Mountainbike. „Ich bin froh, dass er
die Reißleine gezogen hat“, sagt Trainer
Kirchner über die Entscheidung des Athle-
ten, damals mitten in der Saison auszustei-
gen: „Das war dringend notwendig, damit
Zeit zur Regeneration gegeben war.“ In den
neuen Trainingszyklus sei Schempp jeden-
falls „gut erholt und mit neuer Motivation
eingestiegen“.
Bis Mai habe er tatsächlich „nur aktive
Erholung“ betrieben, berichtete Schempp
nun in seiner Wahlheimat Ruhpolding,
drei Monate lang habe er „keinen aktiven
Trainingsreiz gesetzt“. Nachdem er wieder
mit der speziellen Vorbereitung begonnen
hatte, habe er Mitte Juli gespürt, dass es
vorangeht. „Da hat sich ein Schalter umge-
legt, das alte Gefühl war wieder da“, sagt
er: „Aber bis dahin war sehr viel Geduld ge-
fragt.“ Inzwischen gewinnt Schempp dem
verkorksten Winter sogar etwas Gutes ab:
„Ich bin jetzt auch schon 30, vielleicht ist
es da nicht schlecht, wenn man mal eine
längere Pause hat als nur drei, vier Wo-
chen. Vielleicht kann der Körper dann
noch mal einen Reset machen.“
Mit Anfang 30 stecken Biathleten für ge-
wöhnlich noch ein paar gute Jahre in den
Beinen. „Ich war immer sicher, dass ich
wieder Weltklasse-Leistungen bringen
kann“, versichert Schempp nun: „Ich weiß
ja, mein Körper gibt so was her. Und ich
weiß, wo ich mal war, und da mag ich auch
wieder hin.“
Damit meint Simon Schempp nicht nur
die Weltspitze ganz allgemein, sondern im
Besonderen den Ort Antholz in Südtirol.
Dort finden vom 12. bis 23. Februar im kom-
menden Jahr die nächsten Weltmeister-
schaften statt. „Antholz ist ein riesiges
Highlight für mich“, sagt Schempp und ge-
rät richtig ins Schwärmen, wenn er daran
denkt: „Der Ort, die Strecke, die Höhe – das
alles liegt mir sehr gut.“ In dem auf rund
1600 Metern höchstgelegenen Areal des
Weltcup-Betriebs hat er im Januar 2014
den ersten seiner mittlerweile zwölf Welt-
cup-Siege geschafft; insgesamt fünfmal
war er dort schon erfolgreich, häufiger als
an jedem anderen Ort. „Ich denke, er hat ei-
ne Riesen-Motivation wegen Antholz“,
glaubt auch Bundestrainer Kirchner. Der
Disziplin-Coach Kristian Mehringer sagt:
„Es ist zwar erst September, aber ich den-
ke, erkann wieder da angreifen, wo er hin-
gehört. Er muss nur seinem Körper wieder
vertrauen.“
Simon Schempp selbst sagt, er hoffe,
„dass es wieder eine konstante Saison wird
- dann ist die Chance hoch, vorne mitzumi-
schen“. Das Vertrauen in seinen Körper hat
er allem Anschein nach zurückgewonnen.
„Früher war ich sehr oft krank, zuletzt war
ich sehr oft verletzt“, erinnert er; aber der-
zeit fühle er sich gesundheitlich sehr sta-
bil. „Ich hoffe, dass ich jetzt alles abge-
kriegt habe“, sagt er und lächelt dabei. Ein
Mann, der keine Sorgen hat und sich auch
keine mehr machen mag.
American Football
NFL
New YorkJets – Cleveland Browns 3:23
Fußball
- Bundesliga, Montag
FC St.Pauli – Hamburger SV 2:0 (1:0)
St. Pauli: Himmelmann – Ohlsson (80. Kalla),
Östigard, Lawrence, Buballa – Becker, Knoll
(83. Diarra) – Miyaichi, Möller Daehli, Conteh
(62. Penney) – Diamantakos. – Tr.: Luhukay.
HSV: H. Fernandes – Vagnoman, G. Jung, van
Drongelen, Leibold –Fein–Kinsombi
(80. Dudziak), Kittel – Narey (46. Hunt), Jatta
(66. Harnik) – Hinterseer. – Trainer: Hecking.
Tore: 1:0 Diamantakos (18.), 2:0 van Dronge-
len (63./Eigentor). – Schiedsrichter: Jablonski
(Bremen). – Gelb: Diamantakos, Ohlsson – Lei-
bold, G. Jung. – Zuschauer: 29 226 (ausverk.).
1 VfB Stuttgart 6 4 2 0 11:7 14
2 Hamburger SV 6 4 1 1 13:5 13
3 Arm. Bielefeld 6 3 3 0 14:8 12
4 Greuther Fürth 6 3 2 1 9:7 11
5 Erzgebirge Aue 6 3 2 1 8:6 11
6 SV Sandhausen 6 3 1 2 7:5 10
7 VfL Osnabrück 6 3 0 3 9:5 9
8 Karlsruher SC 6 3 0 3 10:12 9
9 1.FC Heidenheim 6 2 2 2 11:9 8
10 FC St. Pauli 6 2 2 2 10:10 8
11 1. FC Nürnberg 6 2 2 2 9:12 8
12 Regensburg 6 2 1 3 12:9 7
13 Dyn. Dresden 6 1 3 2 9:11 6
14 Darmstadt 98 6 1 3 2 6:9 6
15 Hannover 96 6 1 2 3 6:9 5
16 Holstein Kiel 6 1 2 3 5:10 5
17 VfL Bochum 6 0 3 3 10:14 3
18 SV Wehen 6 0 1 5 7:18 1
- Spieltag;Fr.: Heidenheim – Darmstadt, Kiel
- Hannover; Sa.: Stuttgart – Fürth, Nürnberg
- Karlsruhe, Sandhausen – Bochum, Wehen
- Bielefeld; So.: HSV – Aue, Dresden – Regens-
burg, Osnabrück – St. Pauli.
- Liga, Montag
Unterhaching – Chemnitzer FC 2:1 (1:0)
1:0 Stroh–Engel(25./Foulelfmeter), 2:0 Stroh-
Engel (51.), 2:1 Garcia (60.). – Zusch.: 3300.
1 Hallescher FC 8 6 0 2 17:6 18
2 Braunschweig 8 6 0 2 19:11 18
3 Unterhaching 8 5 2 1 15:12 17
4 Viktoria Köln 8 5 1 2 20:13 16
5 Ingolstadt 04 8 4 2 2 15:11 14
6 MSV Duisburg 7 4 1 2 18:10 13
7 SVW Mannheim 8 3 4 1 14:9 13
8 SV Meppen 7 3 2 2 14:8 11
9 FC Magdeburg 8 2 5 1 13:9 11
10 Hansa Rostock 8 3 2 3 10:10 11
11 1860 München 8 3 2 3 10:13 11
12 FSV Zwickau 8 3 1 4 11:13 10
13 KFC Uerdingen 8 2 3 3 10:13 9
14 Kaiserslautern 8 2 3 3 13:18 9
15 Kick. Würzburg 8 3 0 5 14:22 9
- Bielefeld; So.: HSV – Aue, Dresden – Regens-
16 Preußen Münster 8 2 2 4 11:13 8
17 B. München II 8 2 2 4 13:18 8
18 Großaspach 8 2 2 4 10:18 8
19 Chemnitzer FC 8 0 3 5 9:16 3
20 Carl Zeiss Jena 8 0 1 7 4:17 1
Regionalliga Südwest, 8. Spieltag
Saarbrücken – Hoffenheim II 0:0
SC FreiburgII – FSV Frankfurt Mi. 15.00
1 Saarbrücken 9 7 1 1 19:7 22
2 TSV Steinbach 9 7 1 1 14:4 22
3 SV Elversberg 9 5 2 2 24:12 17
4 Astoria Walldorf 9 4 4 1 18:10 16
5 FC Homburg 9 5 1 3 14:15 16
6 Bayern Alzenau 9 4 3 2 16:14 15
7 VfR Aalen 9 3 5 1 16:10 14
8 Kick. Offenbach 9 4 2 3 10:10 14
9 Hoffenheim II 9 4 1 4 12:12 13
10 SSV Ulm 9 4 0 5 16:12 12
11 Bahlinger SC 9 3 2 4 18:18 11
12 SC Freiburg II 8 3 2 3 7:8 11
15 FSV Frankfurt 8 2 3 3 10:15 9
Tennis
Männer, Metz (586 140 Euro)
- Runde:Herbert (Frankreich) – Struff (War-
stein/8) 7:6 (3), 6:4, Sonego (Italien) – Otte
(Köln) 6:3, 7:6 (2), Carreno Busta (Spanien) –
Lenz (Gießen) 6:1, 6:1, Barrere (Frankreich) –
Hurkacz (Polen/6) 6:2, 6:2, Gasquet (Frank-
reich) – Granollers (Spanien) 4:6, 7:6 (5), 6:4.
Männer, St. Petersburg (1,25 Mio. Dollar) - Runde: Rublew (Russland/5) – Iwaschka
(Weißrussland) 4:6,6:0, 6:4, Dzumhur (Bosni-
en) – Tipsarevic (Serbien) 7:5, 3:6, 3:1 Aufga-
be, Gerassimow (Weißrussland) – Rosol
(Tschechien) 7:5, 6:2, Baena (Spanien) – Kli-
zan (Slowakei) 6:2, 7:5, Donskoi (Russland) –
Viola (Italien) 6:2, 6:1, Berankis (Litauen) – Se-
la (Israel) 6:3, 6:0.
Frauen, Osaka (823 000 Dollar)
- Runde: Keys (USA/5) – Kassatkina (Russ-
land)6:3,6:4, Vekic (Kroatien/7) – Garcia
(Frankreich) 7:5, 6:2, Putinzewa (Kasachstan)
- Kawa (Polen/8) 6:4, 7:6 (4), Su-Wei (Taiwan)
- Muguruza (Spanien) 3:6, 7:6 (1), 6:1, Flink
(Russland) – Hibino (Japan) 6:4, 7:5.
Frauen, Guangzhou/China (226 750 Dollar)
- Runde: Kenin (USA/3) – Siegemund (Met-
zingen) 6:4,6:2, Petkovic (Darmstadt) – Kerk-
hove (NL) 7:5, 6:7 (4), 6:3, Switolina (Ukrai-
ne/1) – Jakupovic (Slowenien) 6:3, 6:3, Sinia-
kova (Tschechien/5) – Rybakina (Kasachstan)
6:1, 3:1 Aufgabe, Saisai (China/6) – Ying-Ying
(China) 6:7 (5), 7:6 (3), 6:1, Blinkowa (Russ-
land) – Tormo (Spanien) 2:6, 6:1, 4:1 Aufgabe.
Frauen, Seoul (226 750 Dollar) - Runde: Tig (Rumänien) – Kovinic (Montene-
gro/1) 6:4,3:6, 7:6 (3), Muchova (CR/3) – Uyt-
vanck (Belgien) 6:4, 3:6, 6:2, Tomljanovic (Aus-
tralien/5) – Vögele (Sui) 6:0, 6:2, Bogdan (Ru-
mänien) – Hercog (Slowenien/6) 6:3, 3:6, 6:1,
Babos (Ung) – Ostapenko (Lettland) 6:3, 6:3.
Volleyball
Männer, EM, Gruppe A in Montpellier
Griechen. –Portugal 1:3 (:19, 21, 23, 17), Itali-
en – Bulgarien 3:1 (22:, 23, 21, 17).
- Frankreich 4 4 0 12:0 12
- Italien 4 4 0 12:3 12
- Bulgarien 5 3 2 10:7 9
- Portugal 4 1 3 4:10 3
- Griechenland 5 1 4 5:13 3
- Rumänien 4 0 4 2:12 0
Gruppe B in Antwerpen/Belgien
Österreich – Spanien 2:3 (23:25, 28:26, 23:25,
25:23, 11:15), Slowakei – Belgien. - Serbien 3 3 0 9:0 9
- Belgien 3 3 0 9:2 8
- Slowakei 3 2 1 6:6 5
- Deutschland 3 1 2 5:6 4
- Spanien 4 1 3 4:11 3
- Österreich 4 0 4 3:12 1
Gruppe C in Ljubljana/Slowenien
Slowenien – Nordmazedonien 1:3 (24:26,
28:30, 25:19, 24:26), Türkei – Weißrussland.
- Russland 4 4 0 12:2 12
- Slowenien 4 3 1 12:4 9
- Nordmazedonien 5 2 3 7:12 6
- Finnland 4 1 3 6:10 4
- Türkei 3 1 2 4:6 3
- Weißrussland 4 1 3 5:11 2
Gruppe D in Rotterdam/Niederlande
Montenegro – Polen 0:3 (10:25, 17:25, 19:25),
Estland – Niederlande 1:3 (25:22, 19:25,
19:25, 20:25).
- Polen 4 4 0 12:1 12
- Niederlande 4 3 1 9:4 9
- Ukraine 3 2 1 6:5 6
- Tschechien 4 1 2 4:6 3
- Montenegro 4 1 3 4:9 3
- Estland 4 0 4 2:12 0
Rad-WM ohne Bernal
Disziplin-Coach Kristian
Mehringer findet: „Er kann wieder
da angreifen, wo er hingehört.“
Reals Ruf
Babett Peter geht nach Madrid
Nun hat er eine Medaille, Zeit und
neue Erkenntnisse als Abnehmer
Die 118-malige
Nationalspielerin
Babett Peter wech-
selt vom VfL Wolfs-
burg zum spani-
schen Erstligisten
CD Tacon, der
2020 mit Real
Madrid fusioniert.
FOTO: A. SCHEUBER / GETTY
Neureuther beendet Karriere
Krebsbefund bei Dopingtest
Bugera coacht Kaiserslautern
Dem Körper vertrauen
Nach demverkorksten und abgebrochenen Winter 2018/19 hat sich Biathlet Simon Schempp in den deutschen
Weltcup-Kader zurückgekämpft – und blickt bereits motiviert auf die WM im kommenden Jahr in Antholz
Ausgekocht
WM-Bronze: Ringer Frank Stäbler besiegt Gegner und Pfunde – und fährt zu Olympia
Tag der Bank
Ohne den verletzten Georg Grozer schlägt die DVV-Auswahl Österreich bei der EM
AKTUELLES IN ZAHLEN
Die Partie in Antwerpens Arena
sahen geradeeinmal 200 Fans
Bis Mai habe er tatsächlich
„nur aktive Erholung“ betrieben,
berichtet Simon Schempp
24 HMG (^) SPORT Mittwoch,18. September 2019, Nr. 216 DEFGH
KURZ GEMELDET
Dominant in Ruhpolding: Bei den deutschen Meisterschaften gewann Simon
Schempp alleTitel – in Sprint, Verfolgung, Massenstart. FOTO: ERNST WUKITS / IMAGO
Doch ein WM-Erfolg: Frank Stäbler si-
chert sichnach dem verpassten Gold die
Tokio-Qualifikation. FOTO: CALISKAN / DPA
18 Punkte, 70-Prozent-Quote im Angriff:
Simon Hirsch vertrat Angreifer Georg
Grozer in der deutschen Mannschaft
mehr als würdig. FOTO: CONNY KURTH / IMAGO