Handelsblatt - 18.09.2019

(Sean Pound) #1

Die Märkte heute


1


Fed entscheidet über
die Zinsen. Die US-No-
tenbank entscheidet
über die Zinsen. Ende Juli
hatte sie die Zinsen zum ers-
ten Mal seit der Finanzkrise
auf die neue Spanne von 2,
bis 2,25 Prozent gesenkt. In-
vestoren rechnen mehrheit-
lich mit einer weiteren Sen-
kung um 25 Basispunkte. In-
teressant wird vor allem, ob
Fed-Chef Jerome Powell auf
seiner Pressekonferenz am
Mittwochabend Hinweise auf
weitere Zinsschritte in diesem
Jahr gibt. Mehrere regionale
Notenbankvertreter haben
sich zuletzt gegen weitere
Zinssenkungen ausgespro-
chen. Die Entscheidung wird
auch dadurch nicht einfacher,
dass US-Präsident Trump die
Fed seit Monaten massiv un-
ter Druck setzt. In der ver-
gangenen Woche bezeichne-
te er die Notenbanker in ei-
nem Twitter-Beitrag als
„Dummköpfe“.

2


Verhandlung am EU-
Gericht in Luxemburg
wegen Apple. Bei dem
Verfahren geht es um den
milliardenschweren Steuerbe-
schluss der EU-Kommission
gegen Apple und Irland (2.
und letzter Tag). Die EU-
Kommission hatte 2016 ver-
fügt, dass Apple wegen uner-
laubter Vergünstigungen in Ir-
land Steuern samt Zinsen in
Höhe von mehr als 13 Milliar-
den Euro zurückzahlen müs-
se. Das US-Technologieunter-
nehmen und Irland wehren
sich gegen den Beschluss. Bei
der mündlichen Verhandlung
werden voraussichtlich die
Kernpositionen der Parteien
diskutiert. Der Prozess könnte
sich noch über viele Jahre
ziehen.

3


Allianz Global Wealth
Report. Das vergange-
ne Jahr war ein schwie-
riges Jahr für Anleger. Die
Geldvermögen sind sowohl in
den Industrie- als auch in den
Schwellenländern zurückge-
gangen. Das war selbst 2008,
auf dem Höhepunkt der Fi-
nanzkrise, nicht der Fall. Wel-
che Auswirkungen hat dies
auf die weltweite Vermögens-
verteilung? Ist der Aufholpro-
zess der Schwellenländer vor-
erst gestoppt? Und wie ha-
ben sich die einzelnen
Anlageklassen entwickelt?
Antworten darauf gibt am
Mittwoch der „Allianz Global
Wealth Report 2019“, der in
Frankfurt vorgestellt wird.

4


Frankreichs Staats-
chef Emmanuel Ma-
cron reist nach Rom.
Er trifft dort seinen italieni-
schen Amtskollegen Sergio
Mattarella und den Premier-
minister Giuseppe Conte.
Dem französischen Präsidial -
amt zufolge geht es um bila-
terale und europäische Fra-
gen, unter anderem um die
Migration. Das Verhältnis bei-
der Länder galt vor dem Re-
gierungswechsel in Italien
wegen Meinungsverschieden-
heiten als angespannt.

5


OECD legt Bericht zur
Migration vor. Der Be-
richt analysiert die
jüngsten Entwicklungen bei
den Migrationsbewegungen.
Darüber hinaus werden die
Auswirkungen der temporä-
ren Migration auf den Ar-
beitsmarkt und die Frage un-
tersucht, wie sich eine verzö-
gerte Zusammenführung von
Familien auf die Integration
von Kindern und die ihrer El-
tern auswirken kann.

Analyst

Aktienwert

Empfehlung

Aktueller Kurs

Kursziel

Kepler Cheuvreux

Fielmann

64,15 €

60,00 €

Verkaufen

Stand: 16:30 Uhr
HANDELSBLATT
Quelle: Bloomberg

Cheuvreux hat das Kursziel
für Fielmann von 50,50 auf
60,50 Euro angehoben, aber
die Einstufung auf „Reduce“
belassen. Analyst Craig
Abbott hob zwar seine
Gewinnschätzungen für die
Optikerkette in einer am
Dienstag vorliegenden Studie
leicht an, die Bedenken rund
um Bewertung und höhere
Löhne habe der neue CEO,
der Sohn des Unternehmens-
gründers, aber noch nicht
ausräumen können.

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Momentan scheinen nur die Produktionsreserven aufge-
braucht zu sein, daher erscheinen die ökonomischen Ef-
fekte beherrschbar. Das gilt auch für den Euro-Raum, der
Öl in Höhe von rund 240 Milliarden Euro oder gut zwei
Prozent des Bruttoinlandsproduktes importiert. Ein
Preisanstieg um zehn Euro würde zu einer Erhöhung
der Rechnung um 0,3 Prozentpunkte und zu einem An-
stieg der Inflation um 0,25 Prozentpunkte führen. Da-
mit dürfte die Erhöhung des Ölpreises um zehn Euro den
Konsum der privaten Haushalte um 0,2 Prozentpunkte
belasten. Da das verfügbare Einkommen in der Wäh-
rungsunion derzeit mit einer Rate von 3,5 Prozent
wächst, sollte diese Belastung aber kaum Einfluss auf die
Wachstumsaussichten haben. Allerdings bleibt das tat-
sächliche Verhalten der Verbraucher naturgemäß unklar.

Die Folgen steigender Ölpreise


Goertek ............................................................................... 6
Innogy ......................................................................1, 16, 18
Mahle .................................................................................. 21
Microsoft ........................................................................... 23
Müller Holding ................................................................ 45
Munich Re ......................................................................... 32
Nintendo ............................................................................. 6
RWE ..............................................................................16, 18
Schaeffler ......................................................................... 20


Serafin-Gruppe ............................................................... 45
Sharp .................................................................................... 6
Trilux .................................................................................. 45
Trumpf ................................................................................ 21
Twitter ............................................................................... 23
Veltins ................................................................................ 45
Vossloh .............................................................................. 45
Zalando ............................................................................. 45
ZF ......................................................................................... 21

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Inhalt
MITTWOCH, 18. SEPTEMBER 2019, NR. 180
3


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