Süddeutsche Zeitung - 12.09.2019

Diese Woche

nicht verpassen

Ein Künstler, der sich wieder- holtvom Fußballrasen und vor allem von den weißen Kreidelinien darauf inspirie- ren ließ, war der Maler und frühere SportreporterRaoul De Keyser. Eine Auswahl dieser Bilder ist noch bis zum

Septembermit zahlreichen anderen
Werken des 2012 im Alter von 82 Jahren
gestorbenen Belgiers in der Pinakothek
der Moderne zu sehen. ari

Die Fantastischen Vier im Kino: Der Münchner Regisseur Thomas Schwende- mann hat einen Dokumentarfilm über die Rap-Pioniere gemacht. Seite 8

Zwischen der Ludwigs- und der Maximi- liansbrücke wird an drei Tagen bei frei- em Eintritt flaniert, gefeiert, gepick- nickt und Musik gemacht. Seite 12

Ein Interview mit dem ehemaligen Post- erboy derKelly Family. Auf dem Königs- platz will Michael Patrick Kelly ein Frie- denskonzert anstimmen. Seite 5

Die „Initiative Münchner Galerien zeitge- nössischer Kunst“, gegründet 1988, ver- steht sich als kommunikative und orga- nisatorische Anlaufstelle für Münchner Galerien zeitgenössischer Kunst. Neben der Aufgabe, gegenwärtige und zu- kunftsgerichtete Tendenzen der Kunst zu fördern, ist das Ziel des Verbandes, die Interessen der Galerien gegenüber Politik, Medien und Öffentlichkeit zu ver- treten. Seit diesem Februar leitet Verena Ferraro diese Initiative, die jeden Sep- tember die „Open Art“ als Auftakt der neuen Kunstsaison in München organi- siert. Die in Landsberg am Lech gebore- ne Kunsthistorikerin studierte an der LMU München in Nebenfächern Bayeri- sche Kirchengeschichte und Neuere Deutsche Literatur. Schon während ih- res Studiums arbeitete sie in verschiede- nen Münchner Museen und Galerien, unter anderem volontierte sie bei Kunst- auktionen von „Karl & Faber“ und war Assistentin der Galerie Tanit. Ihre pro- funden Kenntnisse der Münchner Ge- schichte vermittelt Verena Ferraro auch als Stadtführerin beim „Weis(s)en Stadt- vogel“.ari Seiten 6/7

Das frisch renovierte Münchner „Thea- ter für Kinder“ startet mit einer be- schwingten Mutmach-Geschichte in die neue Spielzeit. Seite 9

LETZTE CHANCE

Ein vor drei Jahren gegründeter Verein und Tom Wilmersdörffer bringen klassi- sche Musik auf die Straße und an unge- wöhnliche Orte. Seite 3

Bereits zum 31. Mal laden die Münchner Galeristen am Wochenende zum Besuch der neuen Kunstausstellungen in ihre Räume ein. Seite 4

N

ein, die Galerie Klüser ist nicht auf den Hund ge- kommen. Aber für das Kunstformat „Various Ot- hers“ lädt der Münchner Platzhirsch gemein- sam mit der New Yorker Galerie Sperone Westwa- ter zur Ausstellung „Il Mondo Animale“ und zeigt unter anderem die spektakulären fotografischen Tier- darstellungen von William Wegman. Und auch sonst steppt am kommenden Wochenende der Bär in der Kunstszene Münchens. Dass die Sommerpause vorbei ist, beweist allein schon die „Open Art“, die wie immer nach den Ferien mit ih- rem traditionellen Eröffnungswochenende zahlreiche Kunstinteressierte in die Galerien lockt (siehe Seite 4). Dar- über hinaus lädt zum zweiten Mal „Various Others“ zu beson- deren Ausstellungen, Künstlergesprächen, Diskussionen, Performances und Partys ein. Das Format gibt es seit vergangenem Jahr und hat sich nicht nur etabliert, sondern auch bereits verstärkt. Beteiligt sind die Galerien von Barbara Gross, Christine Mayer, Debo- rah Schamoni, Jahn und Jahn, Jo van de Loo, Klüser, Nir Alt- mann, Rüdiger Schöttle, Sabine Knust und Johannes Sper- ling. Darüber hinaus machen alle wichtigen Museen und In- stitutionen für zeitgenössische Kunst in München mit: Muse- um Brandhorst, Espace Louis Vuitton, Sammlung Goetz, Haus der Kunst, Kunstraum, Kunstverein, Lenbachhaus, Pi- nakothek der Moderne und Villa Stuck. Und weil man sich ge- rade aus den wilden und unorganisierten Off-Spaces neue Impulse erwartet, gehören auch Loggia, Lothringer13-Flori- da und Ruine mit dazu. Die Runde der Galeristen soll fürs erste nicht erweitert werden, aber der Verein, der hinter „Vari- ous Others“ steht und von Tim Geissler und Sarah Haugene- der geleitet wird, hofft, die Runde im kommenden Jahr um weitere unabhängige Kunsträume zu bereichern. Die Teilnehmer haben Gastkünstler und -galerien aus al- ler Welt eingeladen. Sie kommen aus Berlin, Hamburg und Leipzig, aber auch aus England, Rumänien, Italien, Portugal, Shanghai und den USA. Alle Galerien eröffnen am Freitag um 18 Uhr ihre Shows. Die Kooperationen bescheren „Vari- ous Others“ zudem Ausstellungsauftakte in Museen, so Mar- kus Lüpertz im Haus der Kunst (Donnerstagabend), der kore- anische Künstler Sun Mu im Kunstraum (Freitagabend), „Tutto“ in der Sammlung Goetz (Samstagnachmittag) und Senga Nengudi im Lenbachhaus (Montagabend); außerdem Performances wie die von Gregor Hildebrandt bei Ludwig Beck (Freitagnachmittag), den Karl&Faber-Preis der Stif- tung Kunstakademie (Samstagmittag) oder eine Sound In- stallation wie die von Kalas Liebfried in der Pinakothek der Moderne (Dienstagabend). Bis 13. Oktober folgen zahlreiche weitere Ausstellungseröffnungen und Veranstaltungen, die eines klar machen sollen: München soll ganz gewiss nicht auf den Hund kommen. evelyn vogel

Various Others, Do., 12. Sep., bis So., 13. Okt., München, verschiedene Orte, alle Programminfos unter http://www.variousothers.com

Vorschau, Theater, Kabarett 2 Theater, Kabarett, Klassik 3 Ausstellungen & Literatur 4 Pop & Action 5 Höhepunkte der Woche 6/7 Kino 8 Kinder & Familie 9 Kino & Kinoprogramm 10 Stadt & Land 12

INHALT

SZ Extra Redaktiont 089 /2183-92 56, Fax -93 97, [email protected] Anzeigent089/21 83-83 39, Fax -87 11

Eddi, das Erdmännchen

Wer 4 sind

Hidalgo-Festival

Michael Patrick Kelly

Open Art

Isarinselfest

KULTUR UND FREIZEIT IN MÜNCHEN UND BAYERN

Tierisch

menschlich

Ausstellungsreihe„Various Others“

solldie Kunstszene Münchens

neu beleben – unter anderem mit

skurrilen Hundefotografien

Diese Musik kennt jeder. John Williams hat einige dergroßartigsten Filmmusiken über- haupt geschrieben. Was wäreStar Warsohne diesen Sound; wer jeSchindlers Listegese- hen hat, dem geht das Hauptthema nie mehr aus dem Kopf. Auch Anne-Sophie Mutter liebt das Kino. Den erstenStar Wars-Film sah sie, als der herauskam, dafür musste sie, im Schwarzwald aufwachsend, in den nächs- ten größeren Ort fahren, der ein Kino hatte. Die Musik hat sie seitdem nicht mehr verges- sen. Und schließlich erfüllte sie sich einen Traum: Mit einem Orchester in Los Angeles nahm sie Musik von Williams auf und brach- te diese Ende August auf CD heraus. Das Be- sondere daran: John Willimas dirigiert dabei nicht nur selbst, er arrangierte auch seine Mu- sik selbst für Mutters Geige. Eine Single aus dem Album gibt es auch schon, das Thema der Eule Hedwig ausHarry Potter. Nun kann man das alles live erleben. Am Samstag, 14. September, spielt Anne-Sophie Mutter die Musik des „Across the Stars“-Al-

bum auf dem Münchner Königsplatz. Dabei wird sie begleitet vom Royal Philharmonic Or- chestra unter der Leitung von David New- man. Es ist übrigens das erste Mal über- haupt, dass Anne-Sophie Mutter ein Open- Air-Konzert gibt. Sie brennt für diese Musik, was erst einmal überrascht, beschäftigt sie sich doch seit Jahrzehnten äußerst ernsthaft mit äußerst ernsthafter Musik. Viele lebende Komponisten haben für sie Werke geschrieben, aber eigentlich machte John Williams mit seinen Arrangements nun auch nichts an- deres. Mutters Wunsch: „Es sollen die Sterne leuchten und die ganzen John-Williams- Fans um mich herum sollen den Meister fei- ern. Das ist mein Plan.“ Der kann gut aufge- hen – am Wochenende soll das Wetter ja schön werden. egbert tholl

Across the Stars, Anne-Sophie Mutter spielt Musik von John Williams, Royal Philharmonic Orchestra, Da- vidNewman. Samstag, 14. September, Königsplatz, 19.30 Uhr,t21 83 73 00

DEFGH NR. 211,WOCHE VON 12. BIS 18. SEPTEMBER 2019

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Verliebtin die Musik und ins Kino: die Geige- rin Anne-Sophie Mutter spielt Kompositionen von John Williams. FOTO: KRISTIAN SCHULLER

SZAKTION Filmmusik unter Sternen

Der Fall der Sportmoderatorin Monica Lierhaus Open AirDie Geigerin Anne-Sophie Mutter auf dem Königsplatz zeigt, wie schwer der Weg zurück ist nach schwerer Krankheit oder Unfall. Dennoch sind große Fortschritte möglich – auch noch nach Jahren. Der Blick in die Zukunft, die Prognose, ob jemand wirklich wieder „ganz der Alte“ sein wird, ist dennoch sehr schwierig. „Zurück ins Le- ben“, heißt eine Veranstaltung des SZ-Gesund- heitsforums am 12. September, bei dem Exper- ten über Fortschritte nach der Rehabilitation diskutieren. Das SZ-Wissensforum beschäftigt sich fünf Tage später mit dem Thema „Auf- schwung in unruhigen Zeiten – wohin steuert unsere Wirtschaft?“ Kritisch analysiert die Bör- senexpertin Anja Kohl die Lage und gibt einen Ausblick auf das, was die Zukunft bringt. ARI

SZ-Forum Gesundheit: Fortschritte nach der Rehabilitation, Donnerstag, 12. Sep., 19 Uhr, Klinikum derLMU in Großhadern, Eintritt frei ; SZ-Wissensforum: Wohin steuert unsere Wirt- schaft? Dienstag, 17. Sep. 19.15 Uhr, Süddeut- scher Verlag, Hultschiner Straße 8, Karten un- tert21 83 73 03

Die Woche von Verena Farraro

Als Rapper mit viel Bling-Bling hat der amerikanische Fotograf William Wegman hier eine seiner berühmten Aufnahmen mit Weimeranern inszeniert (Qey, 2017). FOTO: WILLIAM WEGMAN, COURTESY SPERONE WESTWATER GALLERY

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10. Orff-Tage der Bayerischen Philharmonie

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