Süddeutsche Zeitung - 12.09.2019

(Brent) #1
Karten unter 0 89/21 83 73 00 bei
SZ-Tickets oder wie angegeben

Donnerstag, 12. September


GASTEIG: Benefizkonzert, Werke: Verdi,Strauss,
Tschaikowsky, Orchester der Deutschen Kinderärzte,
19.30 Uhr; Rosenheimer Str. 5,t 480980
HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER:Int. Musik-
wettbewerb der ARD, Semifinale Schlagzeug, 12 Uhr;
(Großer Konzertsaal), Arcisstr. 12,t 28927867
PRINZREGENTENTHEATER:Int. Musikwettbewerb der
ARD, Semifinale Fagott, Münchener Kammerorches-
ter, 16 Uhr; Prinzregentenpl. 12,t 21851970
RESIDENZ:Residenz Serenade, Werke: Vivaldi, Marcel-
lo, Sammartini, 18.30 Uhr; (Hofkapelle), Residenzstr. 1


Freitag, 13. September


ASAMKIRCHE:Orgelkonzert, Werke:Lübeck, Bach,
Alain, Orgel: Hildegard Bleier, 20 Uhr; Sendlinger Str. 32
GASTEIG:Siam Sinfonietta,Werke: Ligeti, Webern,
Strauss, Thai Symphonie Orchester Bangkok, Leitung:
Somtow Sucharitkul, 20 Uhr; (Carl-Orff-Saal),Café Tak-
sim,19 Uhr; (Kleiner Konzertsaal), Rosenheimer Str. 5,
t 480980
SEIDLVILLA:Zum 200. Geburtstag von Maria Nikolajew-
na, mit Svetlana Prandetskaya (Gesang), Jekaterina
Medvedeva (Piano), Artur Medvedev (Geige), 19 Uhr,
Eintritt frei, Nikolaipl.1b,t 333139
HERKULESSAAL:Int. Musikwettbewerb der ARD, Fina-
le Violoncello, 18 Uhr; Residenzstr. 1,t 290671


Samstag, 14. September


CUVILLIÉS-THEATER:Festkonzert, Werke:Beethoven,
Mozart, Verdi, Flöte: Michael Kofler, Residenz Solisten,
20 Uhr; Residenzstr. 1,t 21851940
DEUTSCHES JAGD- UND FISCHEREIMUSEUM:Hidalgo-
Festival: II. OMG Schubert, neu erfundene Schubert-
Lieder, 20 Uhr; Neuhauser Str. 2,t 220522
GASTEIG: Israel Philharmonic Orchestra, Werke:
Pártos, Beethoven, Berlioz, Klavier: Fazil Say, Leitung:
Zubin Mehta, 20.30 Uhr; (Philharmonie), Rosenheimer
Str. 5,t 480980
INNENSTADT:Hidalgo-Festival: I. Street Art Song, Ein-
tritt frei, 12 Uhr; Innenstadt
KÖNIGSPLATZ:Anne-Sophie Mutter spielt John Wil-
liams, Royal Philharmonic Orchestra, Leitung: David
Newman, 19.30 Uhr; Königspl.,t 11001200


PRINZREGENTENTHEATER:Int. Musikwettbewerb der
ARD,Finale Fagott, 16 Uhr;Prinzregentenplatz 12,
t 21851970
RESIDENZ:Residenz Serenade, Werke: Vivaldi, Marcel-
lo, Sammartini, 18.30 Uhr; (Hofkapelle), Residenzstr. 1


Sonntag, 15. September


BAHNWÄRTER THIEL:Hidalgo-Festival: III.Les Illumi-
nations, Werke: Tschaikowski, Schostakowitsch, Brit-
ten, 19.30 Uhr; Tumblingerstr. 29
GÄRTNERPLATZ:Open Air, Werke: Puccini, Mozart, Ver-
di, SolistInnen und Orchester des Staatstheaters am
Gärtnerplatz, Eintritt frei, 19.30 Uhr; Gärtnerpl.
GASTEIG: Hommage an Georges Bizet, Sopran:
Maria Czeiler, Klavier/Moderation: Stellario Fagone, 19
Uhr; (Kleiner Konzertsaal), Rosenheimer Str. 5,t 480980
HERKULESSAAL:Int. Musikwettbewerb der ARD, Fina-
le Schlagzeug, 16 Uhr; Residenzstr. 1,t 290671


Dienstag, 17. September


GASTEIG:Hidalgo FestivalMünchen – IV. Scrollen
in Tiefsee, Regie/Festival-Leitung: Tom Wilmersdörf-
fer, 20 Uhr; (Black Box), Rosenheimer Str. 5,t 480980


Mittwoch, 18. September


DOM ZU UNSERER LIEBEN FRAU:25 JahreJann-Domor-
gel, Werke: Bach, di Lasso, Bruckner, Orgel: Hans Leit-
ner, 19 Uhr; Frauenpl. 12,t 2900820
GASTEIG:Hidalgo Festival München – IV. Scrollen in
Tiefsee, 20 Uhr; (Black Box),Münchner Philharmoni-
ker – 1. Abokonzert a, Werke: Schnittke, Bruckner, Lei-
tung: Valery Gergiev, 20 Uhr; (Philharmonie), Rosenhei-
mer Str. 5,t 480980
PRINZREGENTENTHEATER:Int. Musikwettbewerb der
ARD, Preisträgerkonzert, Münchner Rundfunkorches-
ter, 20 Uhr; Prinzregentenpl. 12,t 21851970


MUSIKTIPP


F


ritz Schwinghammer ist ein sehr or-
dentlicher Professor an der Münch-
ner Musikhochschule mit ungewöhn-
lichen Vorlieben. Und großer Neugierde.
Deshalb kuratiert er zum Auftakt des „Hi-
dalgo“-Festivals „Street Art Song“, was
sehr wörtlich gemeint ist: Am Samstag,
14.September, schwärmen von 12 Uhr an
Studierende der Hochschule in die ganze
Stadt aus, um dort Kunstlieder aufzufüh-
ren, wo man sie normalerweise gar nicht er-
warten würde. „Wir müssen neue Wege su-

chen, wie weitere Menschen angespro-
chen werden können“, sagt Fritz Schwing-
hammer. Der Hauptaspekt seines Festi-
vals werde sein, dass Leute stehen bleiben
wie die Hausfrau X, der Automechaniker Y
und die Computer-Programmiererin Z, die
dieses Schubert-Lied oder dieses Bartók-
Lied noch nie gehört haben.
Hinter „Hidalgo“ – der Name stammt
von einem draufgängerischen spanischen
Adligen – stehen ein gemeinnütziger Ver-
ein, der vor knapp drei Jahren entstand,

und Tom Wilmersdörffer. Der wünscht
sich einen Rausch, den Rausch von wunder-
barer Musik von Schubert, Schumann,
Brahms bis Schostakowitsch, Britten und
Uraufführungen. „Bei uns gibt es das klas-
sische Lied in allen Formen, und erstmals
auch Instrumentales für das neu gegründe-
te Festivalorchester.“ Am Samstag, 14. Sep-
tember, entdecken die Multiinstrumenta-
listen Justus Wilcken und Konstantin Du-
pelius im Jagdmuseum das Kunstlied als
Trance-Party, bearbeiten Schubert-Lieder

aus „Winterreise“, „Schwanengesang“ und
„Schöner Müllerin“ mit Elektronik
(20 Uhr). Tags darauf spielt das „Hidal-
go“-Festivalorchester im Bahnwärter
Thiel, die fabelhafte Sopranistin Mirjam
Mesak singt Brittens Liedzyklus „Illumina-
tions“ und das Programm verspricht einen
„apokalyptischen“ Abend im Club
(19.30 Uhr). Zum Abschluss gibt es drei Mal
„Kunstlied als Klassik-Surround-Kino“.
Wilmersdörffer beschreibt „Scrollen in
Tiefsee“ so: „Wie haben ein krasses Ge-

dicht entdeckt, ließen neue Musik schrei-
ben, eine riesige Kuppel bauen, einen Film
drehen und einen Sänger in einen Jumpsu-
it stecken.“ Das „lyrische Gesamtkunst-
werk“, das digitale und real physische Wel-
ten verbinden will, gibt es am 17., 18. und


  1. September um jeweils 20 Uhr in der
    Black Box im Gasteig. egbert tholl


Hidalgo-Festival, Samstag, 14. September, bis Don-
nerstag, 19. September, weitere Informationen un-
terwww.hidalgofestival.de

Die Preisträger im Fach Schlagzeug beim
ARD-Musikwettbewerb 2014 haben Karri-
ere gemacht und längst ihre Debut-CD
herausgebracht, so bereits 2012 Alexej Ge-
rassimez. Der Erstplazierte, Simone Rubi-
no („Immortal Bach“), war in der vergange-
nen Saison Artist in Residence beim Bayeri-
schen Rundfunk. Christoph Sietzen bringt
nach „Attraction“ sowie Werken von Av-
ner Dorman („Frozen in Time“) und Einoju-
hani Rautaavara bald seine dritte Einspie-
lung unter dem Titel „Silence“ (Sony) her-
aus. Vivi Vassileva hat es 2014 leider nicht
unter die ersten Drei geschafft, aber nun
konnte auch sie bei Alpha Classics ihre ers-
te CD veröffentlichen. Doch wer faszinie-
rend Kühnes oder gar spannende Hard-
core-Percussion erwartet hatte, wie der-
zeit wieder im Fach Schlagzeug beim ARD-
Musikwettbewerb zu erleben, ist über-
rascht. „Singin’ Rhythm“ könnte auch als
sanft moussierendes Jazz-Album durchge-
hen, bei der Vassileva oft im Quintett
spielt mit Maruan Sakas (Klavier), Thomas
Ganzenmüller (Kontrabass), Maxime Pi-
doux (Drumset, Cajon) und Daniel Marti-
nez (Congas, Bongos, Percussion). Im Zen-
trum der CD stehen Werke von Oriol Cru-
xient, Eric Sammut und Keiko Abe, aber
auch Eigenes von Vivi Vassileva. Am Don-
nerstag, 12. September, findet von 12 Uhr
an in der Musikhochschule das Semifinale
Schlagzeug des ARD-Musikwettbewerbs
statt, am Sonntag (12 Uhr) folgt im Herku-
lessaal das Finale. KLK

Zumindest auf den Kleinkunstbühnen
wachsen Okzident und Orient zusammen.
Denn immer mehr Kabarettisten und Co-
medians haben „Migrationshintergrund“.
Gleich drei von ihnen sind in dieser Woche
auf den Münchner Bühnen zu sehen. Da ist
zunächst der 46-jährige Kölner Fatih Çe-
vikkollu, der immerhin an der Hochschule
für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin
studierte und von 2001 bis 2004 Ensemble-
mitglied am Düsseldorfer Schauspielhaus
war. Seine Vorliebe fürs komische Fach
führte ihn zunächst an die Seite von Atze
Schröder in „Alles Atze“. Seit 2005 ist Çevik-
kollu mit preisgekrönten Solo-Program-
men unterwegs, in denen er sprachmäch-
tig, bissig und „durchaus sinnstiftend“
(aus einer Jury-Begründung) sein General-
thema abhandelt: die vorurteilsbelasteten
Blicke der Deutschen und Türken aufeinan-
der. So auch im sechsten Programm „Fatih-
morgana“, das er jetzt in der Lach- und
Schießgesellschaft vorstellt. Das gleiche
Thema treibt auch Idil Baydar um. Freilich

geht es bei der ehemaligen Waldorfschüle-
rin aus Celle derber zur Sache, wenn sie
sich in ihre Kunstfigur Jilet Ayse verwan-
delt, um im Neukölln-Style über die „Kana-
ken“ auf der einen und die „Kartoffeln“ auf
der anderen Seite herzuziehen. Wie jetzt
im Lustspielhaus in ihrem Solo „Ghettolek-
tuell“. Schließlich ist da noch der echte Neu-
köllner Masud – mit vollem Namen Akbar-
zadeh, ist er doch im Iran geboren. Er lern-
te nach abgebrochenem Jura- und Medizin-
studium in Kalifornien Regie, Schauspiel
und – Standup-Comedy. Weltweit auf Fes-
tivals zu Gast ist das Berliner Varieté
„Scheinbar“ sozusagen sein Zuhause. Von
da geht’s jetzt mit seinem zweiten Pro-
gramm „Fucking Famous“ in den Schlacht-
hof. oliver hochkeppel

Fatih Çevikkollu, Di., 17. Sep., Lach- und Schießge-
sellschaft, Ursulastr. 9,t39 1997;Jilet Ayse, Mi.,


  1. Sep., Lustspielhaus, Occamstr. 9.,t34 49 74;
    Masud, Mi., 18. Sep., Schlachthof, Zenettistr. 9,
    t72 01 82 64, jeweils 20 Uhr


Nach den Feierlichkeiten zum Hundertjäh-
rigen heißt es für die Theatergemeinde
München jetzt durchschnaufen. Spiele-
risch geht es in die neue Saison, mit „Dop-
pelkopf mit Streichquartett“. Andreas Re-
bers, der Hausmeister des Herrn, Block-
wart Gottes und Oberbrandmeister des Fe-
gefeuers, trifft mit seinem unkonventionel-
len, den Zuschauer gerne auf dem falschen
Fuß erwischenden Solo-Kabarett auf Moni-
ka Gruber, die volksnahe bayerische Gift-

schleuder. Und beide treffen auf das „Pa-
lastquartett Anwanden“ mit den Geigerin-
nen Maria Fitz und Daniela Huber, Monika
Henschle an der Viola und Peter Woebke
am Cello. Mann trifft auf Frau, Nord auf
Süd, hitzige Rhetorik auf friedliche Militär-
musik. Wohl bekomms! oho

Doppelkopf mit Streichquartett, Freitag, 13. Sep.,
20 Uhr, Prinzregententheater, Prinzregenten-
platz 12,t 53 29 72 22

Schostakowitsch für die Straße


KunstliedDas Hidalgo-Festival versteht klassische Musik als junge Kunst für ein neugieriges Publikum und bringt sie
in ungewöhnlicher Form an dafür ungewöhnliche Orte – darunter auch ins Jagd- und Fischereimuseum

Vivi Vassileva:
Singin’ Rhythm
(Alpha)

West-östlicher Diwan


Kabarettmit Fatih Çevikkollu, Jilet Ayse und Masud


Hochdeutschtrifft Dialekt
Kabarett & KlassikSaisonauftakt der Theatergemeinde München

Der Münchner Bassbariton Matthias Winckhler, ausgebildet am Mozarteum in Salzburg, singt beim Klassik-Surround-Kino „Scrollen in Tiefsee“ in der Black Box im Gasteig mit. FOTO: RONJAOTT

Lässig, derb oder hintergründig: Jeweils auf ihre eigene Art nehmen Masud,
Fatih Çevikkollu und Idil Baydar alias Jilet Ayse (von links) Klischees in Sachen
Herkunft aufs Korn.FOTOS: ELAHE KARIMI, STEFAN MAGER, CENGIZ KARAHAN

Klassik


DEFGH Nr. 211, Woche von 12. bis 18. September 2019 Theater • Kabarett • Klassik SZEXTRA V2 3


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Samstag 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr und
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Es gibt keine
langweiligen Tage.

SONNENHAUSEN 2 | 85625 GLONN
KÜCHE ÖKO-ZERTIFIZIERT: DE-ÖKO-006

> 14. –19. Sept. 2 019
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