Süddeutsche Zeitung - 12.09.2019

(Brent) #1
Der Schock ereilte sie im Bahnhof von Dü-
ren.Beim Umsteigen stellte Biliana Voutch-
kova plötzlich fest, dass ihr Geigenkasten
verschwunden war. Die Musikerin ist ver-
zweifelt, seit 30 Jahren schon spielt sie das
Instrument und will es jetzt unbedingt zu-
rückhaben – vielleicht mithilfe der Tausen-
den Menschen in den sozialen Netzwer-
ken, die ihren Suchaufruf geteilt haben.

SZ: Frau Voutchkova, gibt es schon Hinwei-
se, wo Ihre Violine sein könnte?
Biliana Voutchkova: Nein, gar keine.

Wann haben Sie gemerkt, dass die Geige
weg ist?
Am Samstagmittag im Zug von Köln nach
Aachen, auf dem Weg zum Meakusma-Fes-
tival in Eupen. Ich weiß noch, wie ich ohne
Schuhe dasaß und mit meinem Laptop.
Dann fuhr der Zug in Düren nicht mehr wei-
ter, alle sollten den Schienenersatzverkehr
nehmen. Als ich meine Sachen zusammen-
packen wollte, war der Geigenkasten plötz-
lich nicht mehr da.

Wie haben Sie reagiert?
Wir mussten den Zug schnell verlassen,
und ich habe es nicht mehr geschafft, alle
Abteile zu durchsuchen. Ich habe dann
überall am Bahnhof gefragt, auch im Reise-
büro und dem kleinen Laden dort. Der
Schaffner, zu dem die Deutsche Bahn spä-
ter Kontakt aufnahm, hat auch nichts ge-
funden. Seitdem rufe ich jeden Tag bei den
Fundbüros in Köln und Düren an und beim
zentralen Fundbüro der DB. Ich habe auch
die Polizei schon mehrmals angerufen,
aber dort haben sie gesagt, es sei zu früh,
um Anzeige zu erstatten, ich solle noch et-
was warten. Auf Facebook habe ich eine
Vermisstenanzeige aufgegeben. Ich habe
alles versucht und werde nicht aufhören.
Morgen werde ich Anzeige erstatten.

Haben Sie Ihr Konzert dann abgesagt?
Nein, die Veranstalter in Belgien haben ei-
ne andere Violine für mich gefunden, ir-
gendein Studenteninstrument. Ich habe
zwei Stunden durchgespielt, aber ich kann

wirklich nicht sagen, wie ich das alles ge-
schafft habe. Ich stand unter Schock und
war überhaupt nicht ich selbst. Die Zu-
schauer haben zum Glück nichts gemerkt.

Wie geht es Ihnen jetzt?
Es ist momentan totales Chaos in meinem
Kopf. Wenn ich Musik spiele, vergesse ich
alles. Aber die Momente, in denen ich allei-
ne bin, sind ganz traurig. Es wird lange dau-

ern, bis ich realisiert habe, dass die Geige
wirklich weg ist. Es fühlt sich absurd an.
Ich weiß ja, dass sie gerade in der Hand ir-
gendeines fremden Menschen ist. Etwas
ganz Privates ist plötzlich nicht mehr pri-
vat.

Warum bedeutet Ihnen die Violine so viel?
Ich habe sie seit 30 Jahren, sie ist für mich
alles. Ich habe mein ganzes professionelles
Leben mit ihr verbracht. Ich habe sie mit 16
oder 17 Jahren von einem alten Mann in

Bulgarien gekauft. Er war total verliebt in
die Violine, aber konnte nicht mehr spie-
len, weil er krank war. Also hat er andere
Leute in sein Haus geholt, damit sie darauf
spielen. Ich war viermal bei ihm. Danach
hat er die Entscheidung getroffen, dass ich
die Violine bekomme. Ich weiß noch, wie
glücklich ich war.

Ist sie sehr wertvoll?
Nein, sie hat keinen besonders großen
Wert. Sie ist nur für mich so bedeutend. Ich
habe mit dem Instrument meinen eigenen
Klang entwickelt, wir sprechen zusammen
eine eigene Sprache.

Wie erkennt man die Violine wieder?
Ich habe auf Facebook ein Foto gepostet.
Sie hat eine besondere Farbe und kleine
Macken an der rechten Seite, weil sie
schon alt ist und mal kaputt war.

In den sozialen Netzwerken unterstützen
Tausende Menschen Sie bei der Suche,
der Tweet von einem Ihrer Künstlerfreun-
de wurde mehr als 7000 Mal weiterver-
breitet. Hätten Sie mit einer so großen
Anteilnahme gerechnet?
Nein, ich kann das überhaupt nicht glau-
ben. Schon am Sonntag, nach ein paar Stun-
den, hatten 15 000 Leute meinen Post auf
Facebook gesehen. Ich war so dankbar und
berührt, dass ich mir lange Zeit genom-
men habe, um alle Nachrichten zu lesen
und eine Dankesbotschaft zu schreiben.
Ich habe den Leuten geschrieben, dass ich
zwar Kummer habe, aber etwas sehr Wert-
volles gewonnen habe: ihre Zuwendung
und ihr Vertrauen. Und das Wichtigste ist
ja, dass ich meine Hände habe und mein
Herz noch am richtigen Platz ist. Mit mir
ist alles okay.

Gibt es denn Finderlohn für denjenigen,
der Ihre Geige zurückbringt?
Ich werde ein privates Konzert spielen,
Geld geben und alles tun, was ich kann. Ich
will die Geige unbedingt zurückhaben.

interview: benjamin emonts

Die Hundebesitzer berichten alle Ähnli-
ches: IhreHunde erbrechen sich, leiden an
starkem Durchfall, haben Blut im Stuhl.
Und vor allem: Es geht sehr schnell. Viele
der eben noch scheinbar gesunden Hunde
sterben innerhalb eines Tages. Und keiner
weiß, warum.
26 solcher Todesfälle zählten Norwe-
gens Behörden bis zum Dienstag, das aber
sind nur die gemeldeten. Die Zeitungen
schreiben von einer „mysteriösen Hunde-
krankheit“. Bislang stammen die meisten
kranken Tiere aus dem Großraum Oslo,
doch wurden Fälle mit ähnlichen Sympto-
men aus 14 der 18 norwegischen Provinzen
bekannt, erst am Mittwoch zum Beispiel
kam ein Krankheitsfall aus der Provinz
Finnmark dazu, die an der Nordspitze des
Landes liegt. Die Veterinärbehörden obdu-
zieren die gestorbenen Tiere und suchen
nach der Ursache, bislang ohne Erfolg.
Der norwegische Hundebesitzerver-
band sagte am Wochenende alle Veranstal-
tungen ab, bei denen Hunde miteinander
in Kontakt kommen können, im Nachbar-
land Schweden wurden norwegische Besit-
zerinnen und Besitzer, die sich für Hunde-
shows angemeldet hatten, wieder ausgela-

den. Und die zuständige Behörde für Le-
bensmittelsicherheit mahnte die Norwe-
ger, für die nächste Zeit ihre Hunde an die
Leine zu legen und nicht mehr aneinander
schnüffeln zu lassen. In Norwegen (5,3 Mil-
lionen Einwohner) leben geschätzt zwi-
schen 500 000 und 600 000 Hunde.

„Es ist natürlich alarmierend, dass ge-
sunde norwegische Hunde so schnell
sterben“, sagte der Notfalldirektor des Vete-
rinäramts Jorun Jarp dem staatlichen
Sender NRK: „Das ist eine besondere Situa-
tion, ich habe so etwas noch nie erlebt.“ Bis-
lang ist noch nicht einmal klar, ob es über-
haupt eine gemeinsame Ursache gibt oder
ob die Tode eine ungewöhnliche Anhäu-
fung individueller Fälle sind. Wasser, Pil-
ze, Parasiten, Bakterien, Viren oder das
Futter – die Forscher untersuchen alle
möglichen Faktoren. Das Veterinäramt teil-
te bisher nur mit, dass man schon sicher
wisse, was nicht die Ursache ist, nämlich

Zeckenbisse, Algenvergiftung, Milzbrand,
Salmonellen und Rattengift.
Bislang hat man keine Gemeinsamkeit
zwischen den gestorbenen Tieren ent-
deckt: Es trifft offenbar Hunde jeden Al-
ters und jeder Rasse, an unterschiedlichen
Orten im Land. Zudem seien die Hunde
auch alle völlig unterschiedlich gefüttert
worden, teilte das Amt mit, so habe man
„keinen Grund zur Annahme, dass ein be-
stimmtes Futter verantwortlich ist“. Die Le-
bensmittelbehörde verneinte auf Face-
book kursierende Gerüchte, wonach eine
Futtersorte Ursache für das Hundesterben
sei, und dass die Behörden diese Informati-
on verheimlichten: „Diese Gerüchte ent-
behren jeder Grundlage.“
Das Veterinäramt erklärte, genauere
Ergebnisse der Autopsien würden wahr-
scheinlich erst kommende Woche vorlie-
gen. Gleichzeitig versandte das Amt einen
Fragebogen an mehr als 2000 Tierklini-
ken. Pressechef Asle Haukaas sagte der Zei-
tungVerdens Gang, man hoffe in den kom-
menden Tagen auf Antworten. „Bislang
können wir jedoch nicht garantieren, dass
wir jemals die Ursache für diese Krankheit
finden werden.“ kai strittmatter

von uwe ritzer

Wangen– Es ist eine verhältnismäßig klei-
neKlinik, um die da seit Wochen gestritten
wird, aber eine mit großem Einzugsgebiet.
Aus ganz Süddeutschland kommen Kinder
und Jugendliche in die Klinik für Pädiatri-
sche Pneumologie und Allergologie des
Krankenhauskonzerns Waldburg-Zeil in
Wangen im Allgäu, um sich wegen Atem-
wegserkrankungen, Allergien und Neuro-
dermitis behandeln lassen. Der Ruf des
Krankenhauses war lange exzellent. Plötz-
lich aber vergleicht ein Kinderarzt es öf-
fentlich mit einem „sinkenden Schiff, das
gnadenlos untergehen wird“. Kollegen von
ihm wählen Begriffe wie „ruchlos“ und
„Niedergang“. Und einer sieht gar Vanda-
len am Werk, die in mehr als 15 Jahren ge-
wachsene Strukturen mutwillig zerstören.
Was ist geschehen?
Es ist ein Konflikt in den Kulissen der
deutschen Gesundheitspolitik, wie er sich
häufig abspielt, seit in deutschen Kranken-
häusern nicht mehr Chefärzte, sondern
Manager das Sagen haben, die nicht an-
hand von Krankenblättern, sondern nach
betriebswirtschaftlichen Kennzahlen han-
deln. Auf Medizinern und Pflegepersonal
lastet ein ökonomischer Druck wie noch
nie. Normalerweise fechten speziell Mana-
ger und Ärzte ihre Machtkämpfe intern
aus, arrangieren sich irgendwie – oder
aber man trennt sich diskret. In der Kinder-
klinik in Wangen, die zum Firmenimperi-
um der Adelsfamilie Waldburg-Zeil ge-
hört, ist ein solcher Konflikt nun aber mit
einer seltenen Wucht öffentlich geworden.
Vor gut einem Monat kündigte das Ma-
nagement an, die Leistungen besagter Kin-
derklinik „vorübergehend einzuschrän-

ken“ und nur noch Notfälle zu behandeln.
Schuld sei „der in ganz Deutschland gras-
sierende Fachärztemangel“, der auch in
Wangen dazu führe, dass man „den hohen
medizinischen Standard“ nicht mehr si-
cherstellen könne. Prompt meldeten sich
zahlreiche Kinderärzte zu Wort. Die Ent-
scheidung sei de facto eine Schließung und
sorge für einen „massiven Notstand in der
Versorgung“, sagte ein nach eigenem Be-
kunden „fassungsloser“ niedergelassener
Kinderarzt derSchwäbischen Zeitung.

Vor allem aber, so der Tenor vieler Kriti-
ker, sei an der Misere keineswegs der allge-
meine Facharztmangel schuld. Die Krise
sei vielmehr hausgemacht. So schrieb es
auch eine ehemalige Klinikmitarbeiterin
in einem Leserbrief: „Die Bewerberlage
war immer sehr gut, bis es zu schwierigen
Entscheidungen und Änderungen durch
die Verwaltungsführung kam.“ Selbiges ha-
be „ein perfekt funktionierendes Team
von Ärzten und medizinischem Personal,
das sehr gute und nachhaltige Arbeit zum
Wohle der Kinder/Patienten geleistet“ ha-
be, „komplett zerstört“.
Tatsächlich erlebt die 1928 gegründete
Kinderklinik einen Exodus an Fachärzten.
Als erster warf nach 20 Jahren Thomas
Spindler, 61, hin, zuletzt elf Jahre lang Chef-

arzt der Akutklinik und Spezialambulanz
für pädiatrische Pneumologie und Allergo-
logie, sowie einer von zwei Chefärzten der
angeschlossenen Rehaklinik für Kinder
und Jugendliche. Ende 2017 reichte der in
Fachkreisen hoch angesehene Mediziner
seine Kündigung ein. Seine Stelle ist bis
heute unbesetzt. Nach Spindler kündigten
mindestens acht weitere Fachärzte, teilwei-
se nach langjähriger Klinikzugehörigkeit.
„Gegangen sind wir, weil wir die von der
Verwaltung und Geschäftsführung vorge-
gebenen Arbeitsbedingungen nicht mehr
hinnehmen konnten“, sagt Spindler und
spricht von „nicht nachvollziehbaren
Struktur- und Personalentscheidungen“.
„Das stimmt so nicht“, sagt Ellio Schnei-
der, Geschäftsführer der Waldburg-Zeil-
Kliniken, auf Anfrage. „Es haben zwar eini-
ge Ärzte das Haus verlassen, aber eine ge-
wisse Fluktuation ist normal.“ Drei Medizi-
nerinnen seien schwanger geworden, drei
Fachärzte hätten sich niedergelassen. Was
Spindlers Nachfolge angehe, befinde man
sich nach langwieriger Suche „in fortge-
schrittenen Gesprächen“ mit potenziellen
Nachfolgern. „Es ist auch keine Schließung
der Kinderstation an den Fachkliniken ge-
plant, sondern lediglich eine vorüberge-
hende Reduktion sowie eingeschränkte Be-
handlung.“
Dass es überhaupt so weit gekommen
ist, hat mit zum Teil scharfen Konflikten
zwischen Ärzten und Managern zu tun, die
vor Spindlers Kündigung begannen. Dar-
auf deuten nicht nur viele Statements von
Kinderärzten hin, die in derSchwäbischen
Zeitungabgedruckt wurden, sondern auch
Aussagen von Insidern und Unterlagen,
die derSüddeutschen Zeitungvorliegen.
Die Auseinandersetzungen entzündeten

sich an einem neuen Organigramm, das
die Manager den leitenden Ärzten einfach
übergestülpt haben sollen. Gestritten wur-
de auch über die Ausgestaltung des Bereit-
schaftsdienstes oder Personalentscheidun-
gen. Von Orientierungslosigkeit und einer
„aus ärztlicher Sicht fehlenden Strategie“
ist die Rede. Im Zuge all dessen habe sich
der Ton verschärft, der Umgang sei rau
und der Führungsstil seitens des Manage-
ments autoritär geworden, sagen Insider;
mindestens ein Arzt fühlte sich gemobbt.

Unternehmensführung und Kliniklei-
tung seien „entsetzt über die erhobenen
Vorwürfe“, sagt Krankenhauschef Ellio
Schneider. Hätten doch Mitarbeiterbefra-
gungen „ein durchweg positives Bild von
den Arbeitsbedingungen“ in Wangen erge-
ben. Berichte über heftige Konflikte zwi-
schen Ärzteschaft und Klinikmanagement
hält Schneider für wenig glaubwürdig; ei-
ne Berichterstattung der SZ über einige
Vorwürfe hätte er am liebsten verhindert.
„Ausnahmslos alle Entscheidungen wur-
den und werden im Kollektiv auf der Ar-
beitgeberseite entwickelt sowie bespro-
chen, mit allen Beteiligten konstruktiv er-
örtert und im Rahmen der vorhandenen
speziell ökonomischen und machbaren
Rahmenbedingungen umgesetzt“, sagt er.

„Wangen hatte einen hervorragenden
Ruf, solange dort ein Team in hoher Wert-
schätzung von allen Seiten erfolgreich ar-
beiten konnte“, sagt Otto Laub, Vorsitzen-
der von Paednetz Bayern, einem Zusam-
menschluss von 750 niedergelassenen Kin-
derärzten. In einem Leserbrief an die
Schwäbische Zeitungfällte er ein scharfes
Urteil. Es sei „einfach unglaublich“, wie die
Klinikleitung „eine Einrichtung von höchs-
tem medizinischem Niveau“ auf ein „Maß
von Drittklassigkeit heruntergewirtschaf-
tet“ habe. Für Laub offenbart sich in Wan-
gen aber auch ein Grundsatzproblem:
„Nur mit Zahlendenken kann man nicht
medizinisch und empathisch arbeiten.“
Naturgemäß agieren Klinikmanager
nicht im luftleeren Raum. Private Konzer-
ne wie Waldburg-Zeil, aber auch Kliniken
öffentlicher Träger sollen Gewinne erwirt-
schaften. Das hat Auswirkungen tief in die
medizinische Arbeit hinein. Vorige Woche
schlugen imSternÄrzte Alarm und starte-
ten einen Appell „gegen das Diktat der Öko-
nomie an unseren Krankenhäusern“.
Dieses Diktat hat Folgen. Während in
der Wangener Kinderklinik eine eklatante
Versorgungslücke klafft, arbeiten der frü-
here Chefarzt Spindler und einige Ex-Kolle-
gen lieber auf schlechter bezahlten Teilzeit-
stellen anderswo. Klinikchef Schneider
sieht beim Management keine Schuld. „Si-
cher sind auch bei uns im Einzelfall Fehler
passiert. Was jedoch unsere grundsätzli-
chen Entscheidungen angeht, haben wir
uns nichts vorzuwerfen, auch nicht bei der
Personalführung. Andere Kliniken haben
die gleichen Probleme, Facharztstellen zu
besetzen.“ Thomas Spindler hingegen ver-
sichert, bis 2018 habe es in Wangen nie ei-
nen Bewerbermangel gegeben.

Biliana Voutchkova, traurige Violinistin


„Nur mit Zahlendenken
kann mannicht medizinisch
und empathisch arbeiten.“

Ärzte gegen Manager


Es ist einer der Kernkonflikte im deutschen Gesundheitssystem, auch wenn die Patienten davon meistens wenig mitkriegen.
In einer Kinderklinik im Allgäu aber ist der Machtkampf derart eskaliert, dass das Haus den Betrieb einschränken muss

Moritz Bleibtreu, 48, Schauspieler, hat
besondere Fähigkeiten. „Ich bin vor
allem gut darin, mich zu entschuldi-
gen“, sagte er demPlayboy. Er führt das
auf den Erziehungsstil seiner Mutter
zurück: „Ich wusste, wenn ich Mist
gebaut habe, kann ich zu ihr gehen und
sagen, ich hab Mist gebaut. Und kriege
nicht auf den Kopp dafür.“


Ashton Kutcher, 41, US-Schauspieler,
hat etwas Gefährliches gemacht: seine
Tochter ins Bett gebracht, beziehungs-
weise ins Bett zurückgebracht, nach-
dem die Vierjährige ins Elternbett ge-
krabbelt war. „Leider hatte ich nicht
bemerkt, dass mein Bein eingeschlafen
war“, sagte Kutcher in der WABC-Talk-
show „Live with Kelly and Ryan“. Er sei
gestürzt, „danach
zeigte mein Zeh in
eine andere Rich-
tung“. Da er keine
Lust auf den Kran-
kenwagen gehabt
habe, habe er es
einfach gemacht
wie Mel Gibson in
„Lethal Weapon“
und den Zeh selbst
wieder zurechtge-
rückt.FOTO: DPA


Günter Netzer, 74, früherer Fußballer,
freut sich über „viele Rotpigmente“.
Diese seien der Grund, warum er auch
als Rentner kaum graue Haare habe.
„Das hat nie eine derartig große Rolle für
mich gespielt, dass ich da eingegriffen
hätte in die Natur, nicht mal gefärbt oder
wie das alles heißt“, sagte er der dpa.


Jennifer Lopez, 50, US-Sängerin, heira-
tet einen Jasager. Als ihr Verlobter, der
ehemalige Baseballer Alex Rodriguez, in
der ABC-Sendung „Good Morning Ameri-
ca“ nach den Hochzeitsplänen gefragt
wurde, sagte er: „Meine Hauptbeschäfti-
gung ist Nicken. Wenn du eine Hochzeit
planst und Jennifer
Lopez ist deine Part-
nerin – dann nickst
du sehr viel mit dem
Kopf. Ich weiß nicht,
wo die Location ist,
ich weiß nicht, was
ich anziehe, ich weiß
nicht, wann die Hoch-
zeit überhaupt statt-
findet. Ich werde
einfach erscheinen.“
FOTO: AP


Krystian Herba, 38, polnischer Extrem-
Radfahrer, ist wohl der Schreck aller
lärmgeplagten Eltern und ordnungslie-
benden Hausmeister. Mit einem Spezial-
fahrrad hüpfte Herba die 37 Stockwerke
eines Hotels in Berlin hoch. Oben ange-
kommen ging es auf dem Rad stehend
mit dem Aufzug hinunter und hüpfend
wieder hoch, ohne ein einziges Mal abzu-
steigen. Zwei Stunden, vier Minuten und
neun Sekunden und 3581 Stufen später
stand fest: Der Biker kommt mit seiner
Hüpferei ins Guinnessbuch.


Den Haag– Eine niederländische Ärz-
tin, die bei einer demenzkranken Frau
aktive Sterbehilfe geleistet hat, ist vom
Vorwurf des Mordes freigesprochen
worden. Die Ärztin habe sorgfältig nach
den gesetzlichen Regeln gehandelt,
urteilte ein Gericht am Mittwoch in Den
Haag. Es war der erste Strafprozess zur
aktiven Sterbehilfe seit der Legalisie-
rung in den Niederlanden 2002. Die
Ärztin hat das Leben einer 74-Jährigen
im April 2016 beendet. Die Frau hatte
eine Patientenverfügung unterzeichnet,
kurz nachdem man bei ihr Alzheimer
festgestellt hatte. Jahre später aber, als
sie bereits schwer erkrankt war, hatte
sie widersprüchliche Angaben zu ihrem
Sterbewunsch gemacht. dpa


Palma– Über Mallorca sind schwere
Stürme hinweggezogen, die Starkregen
und Hagel mit sich gebracht haben. Der
Notfalldienst berichtete von umgeknick-
ten Bäumen, überschwemmten Gebäu-
den und Straßen sowie losgerissenen
oder auf Grund gelaufenen Booten. In
der Nacht zum Mittwoch wurde die
Wetterwarnung zeitweise von Stufe
Orange auf Rot angehoben, wie die
Behörden mitteilten. Der Schulbeginn
wurde in mehreren Ortschaften um
einen Tag auf Donnerstag verschoben,
schrieb die Regierung der Balearen auf
Twitter. Am Flughafen in Palma gab es
Verspätungen, einige Flüge mussten
nach Ibiza umgeleitet werden. dpa


Cape Canaveral– Erstmals haben For-
scher Wasser auf einem Planeten außer-
halb unseres Sonnensystems entdeckt,
auf dem Leben theoretisch möglich ist.
In der Atmosphäre des 110 Lichtjahre
entfernten Exoplaneten sei Wasser-
dampf festgestellt worden, teilten die
Wissenschaftler vom University College
in London mit. Ihnen zufolge ist noch
nie ein Exoplanet entdeckt worden, auf
dem die richtige Temperatur herrscht
und es zudem Wasser gibt. Man könne
aber nicht von einer zweiten Erde spre-
chen. Der Stern, den der Planet um-
kreist, sei nicht mit der Sonne vergleich-
bar. Auch sei unklar, ob das Wasser auf
der Oberfläche fließe. ap


„Alle Entscheidungen wurden
mit allenBeteiligten
konstruktiv erörtert.“

Es trifft Hunde jeden Alters
und jeder Rasse, und am Futter
scheint es auch nicht zu liegen

8 HMG (^) PANORAMA Donnerstag, 12. September 2019, Nr. 211 DEFGH
Biliana Voutchkova, Jahrgang 1972, hier
noch an der Geige. FOTO: PHOTOMUSIX / C. MARX
EIN ANRUF BEI ...
Otto Laub, Vorsitzender von Paednetz Bayern,
in einemLeserbrief an die „Schwäbische Zeitung“
Hat an der rechten Seite ein paar Macken, ist aber für ihre Besitzerin von un-
schätzbarem Wert: die verschwundene Violine. FOTO: VOUTCHKOVA/FACEBOOK
Norwegische Hundebesitzer sind in Sorge. Die Behörden raten, die Tiere an die Leine
zu nehmenund das gegenseitige Beschnüffeln zu unterbinden. FOTO: OLIVIER MORIN / AFP
Mysteriöses Hundesterben
Geradewaren sie noch fidel, wenige Stunden später sind sie tot: In Norwegen hat eine unbekannte Krankheit innerhalb weniger Tage 26 Tiere dahingerafft
LEUTE
Freispruch nach Sterbehilfe
Unwetter auf Mallorca
Ein Planet, fast wie die Erde
KURZ GEMELDET
Ellio Schneider, Geschäftsführer der
Waldburg-Zeil-Kliniken

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