Handelsblatt - 12.09.2019

(lily) #1
Technik der Zukunft
Warum IBM in Bayern einen
Quantencomputer baut. S. 11

G 02531 NR. 176 PREIS 3,10 €


Dax
12 355,
+0,71 %

E-Stoxx 50
3 516,
+0,51 %
Dow Jones
26 952,
+0,16 %

S&P 500
2 987,
+0,26 %
Gold
1 492,87 $
+0,48 %

Euro/Dollar
1,0994 $
-0,44 %
Stand: 17:00 Uhr

Kurz notiert


·junkturanreize:Ökonomen empfehlen Kon- Drei Wirt-
schaftsforschungsinstitute ha-
ben neue Prognosen für das
BIP-Wachstum in Deutschland
vorgelegt. Angesichts der
schwachen Konjunktur empfeh-
len sie, im Rahmen der Schul-
denbremse von der schwarzen
Null abzuweichen. Die Kanzlerin
ist dagegen. Seite 8

·Auto: Arbeiterführer kämpfen ums Die Diskussion über Kli-
maziele und den SUV-Boom er-
reicht die Arbeitnehmer der Au-
toindustrie. Die Betriebsräte
von Daimler, BMW und Volks-
wagen bangen um die Zukunft
der Branche. Seite 16

·VorsEon verzichtet auf Innogy-tände: Der Energiekonzern
Eon wird die Übernahme des
Konkurrenten in wenigen Tagen
besiegeln – und hat schon die
Führung geklärt: Die Topmana-
ger von Innogy werden rausge-
drängt. Seite 20

·konger Börse will den Londoner Börsenfieber: Die Hong -
Konkurrenten LSE übernehmen.
Das kommt ziemlich über -
raschend und zeigt den Macht-
willen der chinesischen Füh-
rung. Ob die Übernahme ge-
lingt, ist unklar. Die London
Stock Exchange hat eigene
Wachstumspläne. Seite 28

„Die schwerwiegenden Nebenwirkungen der EZB-
Politik sind längst größer als ihr angeblicher Nut-
zen“, attestierte CSU-Finanzpolitiker Hans Michel-
bach. Die Politiker bekommen regelmäßig den Frust
der Sparer zu hören. Und der dürfte noch steigen.
Druck kommt auch aus der Finanzindustrie. Nach
den Banken schlagen jetzt die Versicherer Alarm.
Norbert Rollinger, Chef des zweitgrößten deutschen
Lebensversicherers R+V, sieht sogar die garantierte
Mindestverzinsung für klassische Lebensversiche-
rungen von 0,9 Prozent in Gefahr: „Es ist sicher rich-
tig, dass es zunehmend schwierig wird, diese Garan-
tie noch zu halten“, warnt er im Handelsblatt-Inter-
view. Auch diese Nachricht wird den Betroffenen
nicht gefallen. M. Greive, C. Herz, J. Hildebrand

Vor der EZB-Sitzung warnen Politiker und Finanzwirtschaft den
Notenbankpräsidenten vor den Folgen einer weiteren Lockerung der Geldpolitik.

Druck auf Draghi


EZB-Präsident
Draghi: Druck
von allen Seiten.

Bloomberg



Schwerpunkt Seiten 4 - 7



M

ario Draghi weiß, dass gerade die
Deutschen die lockere Geldpolitik der
Europäischen Zentralbank kritisch se-
hen. Anfang September nahm sich
der EZB-Präsident deshalb Zeit, um
bei Angela Merkel im Kanzleramt für seinen Kurs zu
werben. Außerhalb der Regierungszentrale gibt es
kaum noch Verständnis für die Geldpolitik der EZB. Mit
den Negativzinsen ist Draghis Ansehen gesunken. Es
könnte einen neuen Tiefpunkt erreichen, sollte Draghi
bei der EZB-Sitzung an diesem Donnerstag die Geld -
politik noch expansiver ausrichten.
„EZB – das darf nicht für ‚Ewige Zins-Bremse‘ ste-
hen“, sagte der Vizechef der Unionsfraktion, Andre-
as Jung (CDU), dem Handelsblatt. Jede Lockerung
der Geldpolitik erhöhe das Risiko einer neuen Krise.

Autoindustrie attackiert IAA


Die Branche ist unzufrieden mit Konzeption und Standort der Messe.


Der Autoverband VDA und die füh-
renden deutschen Autohersteller pla-
nen eine weitreichende Neuausrich-
tung der gerade startenden Automes-
se IAA. Erste Ideen und Konzepte
sollen auf einer gemeinsamen Sit-
zung an diesem Donnerstag disku-
tiert werden, erfuhr das Handelsblatt
aus Konzernkreisen.
Die Automesse steht nach zahlrei-
chen Absagen massiv unter Druck. So
ist die Zahl der Aussteller 2019 im Ver-
gleich zu 2017 um 20 Prozent gesun-
ken. Zudem haben Umweltaktivisten

für das Wochenende massive Proteste
angekündigt, um gegen die Klimabelas-
tung durch die Autoindustrie zu de-
monstrieren. Die Autohersteller disku-
tieren nun, aus dem bisherigen Messe-
konzept auszubrechen und ein
„Mobilitätshappening“ an wechseln-
den Orten in Deutschland zu veranstal-
ten. Das ist möglich, weil der Vertrag
zwischen dem VDA und der Messe
Frankfurt ausläuft. Die ausrichtenden
Städte oder Regionen könnten im Ge-
genzug bleibende Infrastrukturen be-
kommen wie etwa neue Ladesäulen.

„Die Bedeutung von Automessen
hat sich verändert. In Zukunft muss
weniger das Produkt, sondern die
Technologie im Mittelpunkt stehen“,
mahnte BMW-Finanzvorstand Nicolas
Peter in Frankfurt. „Es gibt keine Be-
standsgarantie“, stellte der Topmana-
ger mit Blick auf die IAA klar. Der
Münchener Autokonzern hat sein En-
gagement in Frankfurt zuletzt dras-
tisch reduziert und die Ausstellungs-
fläche um fast zwei Drittel gekürzt.
M. Fasse, J. Koenen, S. Menzel

DONNERSTAG, 12. SEPTEMBER 2019


DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG



Bericht Seite 17



Apple kontra Netflix
Der iPhone-Konzern will mit viel Geld das
Streaminggeschäft erobern. S. 21

EZB darf nicht
für ‚Ewige
Zins-Bremse‘
stehen.
Andreas Jung
Vizechef Unionsfraktion

Wo ist das Gold?
Bei PIM werden zwei Tonnen
des Edelmetalls vermisst. S. 32

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