Weltwoche Nr. 36.19 3
Cover: Michel Canonica (Tagblatt); Bild Intern: zVg
Der Weltwoche-Inhalt ist gedruckt auf Recyclingpapier,
das aus 100 % Altpapier hergestellt wird.
Es schont Ressourcen, Energie und somit die Umwelt.Intern
Niemand ausserhalb von Sachsen oder
Thüringen hatte wohl je von Wiebke Binder
gehört, einer TV-Moderatorin beim Mittel-
deutschen Rundfunk (MDR). Bis sie sich
einen ungeheuerlichen Fauxpas erlaubte: Sie
verwendete die Wörter CDU, AfD, bürgerlich
und Koalition in einem Satz. Die Wellen
schlugen bis in höchste politische Kreise in
Berlin, denn wenn die Alternative für
Deutschland etwas nicht sein darf, dann bür-
gerlich. Die AfD ist rechts, rechtsextrem oder
gar rechtsradikal – so das Mantra der öffentli-
chen Meinung. Wolfgang Koydl ist diesem
Vorwurf nachgegangen. Sein Fazit: Die AfD
ist das, was einst die CDU/CSU war – bürgerlich
und rechts der Mitte. Sie verhindert die Ent-
stehung rechtsradikaler Parteien. Seite 11, 38
Die Weltwoche enthüllt: In einem streng ge-
heimen Papier fordert die SVP, den Asylstatus
abzuschaffen. Es wäre eine politische Revolu-
tion – und sachlich so richtig wie wirtschaft-
lich notwendig. Denn der Flüchtlingsbegriff
ist hohl geworden. In den allerwenigsten
Fällen geht es um den Schutz von Leib und
Leben; es geht um eine gezielte Massenein-
wanderung in den Schweizer Sozialstaat.
Dennoch tun wir so, als ob es sich bei den
Migranten nach wie vor um echte Flüchtlinge
handle, wie unmittelbar nach dem Zweiten
Weltkrieg. Es ist ein grosses Theater, in dem
die Asylbewerber uns täuschen – und wir uns
selbst, schreibt Philipp Gut in der Titel-
geschichte dieser Ausgabe. Die Folgen für die
Gesellschaft sind fatal. Und kosten die Steu-
erzahler Abermil liarden Franken. Seite 16
Literaturnobelpreisträger Elias Canetti besass
zwar keinen Schweizer Pass, lebte aber viele
Jahre in Zürich, der für ihn «liebsten aller
Städte». 25 Jahre nach seinem Tod wirft Kurt
Steinmann einen genauen Blick auf die Me-
moiren des grossen Schriftstellers. Viel darin
sei wohl erfunden, meint Steinmann, trotz-
dem seien seine Bücher immer noch höchst
lesenswert. Einen weiteren Schwerpunkt in
unserer Literaturstrecke: eine Biografie von
Elisabeth I., Englands Königin von 1558 bis
1603, die in diesen Tagen besonders aktuell
ist. Brexit-Anhänger haben die Regentin zu
ihrer Ikone erhoben. Zu Recht? Seite 50–
Die Weltwoche baut ihr Angebot aus: Ab sofort
erzählt Norbert Körzdörfer, 65, jede Woche
über seine Erlebnisse mit den Hollywood-
stars. Die neue Kolumne soll «Kino zum Le-
sen» sein, ein Schlüsselloch zu dieser «irre
wunder baren Welt des Seins, des Scheins und
der Sehnsüchte», wie Körzdörfer sagt. Als Ge-
sellschaftskolumnist der Bild-Zeitung kennt
er diese Welt seit langem. Seine Geschichten
findet er aber nicht nur an Filmfestspielen
und Oscar-Partys, sondern auch bei sich zu
Hause. So schrieb «Körzi», wie ihn alle nen-
nen, mehrere Bestseller über sein Leben mit
Jack- Russell-Hündin Ruby. Dass er Träger des
Cham pagne-Preises für Lebensfreude ist und
als Vorstandsmitglied im Klub der Optimis-
ten wirkt, ist seinen Texten anzumerken. Wir
heis sen den neuen Kollegen herzlich will-
kommen. Seite 61
Ihre WeltwocheKlub der Optimisten: «Körzi» (l.) mit Bruce Willis.stellen-anzeiger.ch GmbH
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