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07.09.19 Samstag, 7. September 2019DWBE-HP
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16 MITTELSTAND DIE WELT SAMSTAG,7.SEPTEMBER
A
ls „Geheimwaffe Deutsch-
lands“ bezeichnet Bundes-
wirtschaftsminister Peter
Altmaier den Mittelstand
hierzulande. Gerade in Kri-
senzeiten würden sich die vielen klei-
nen und mittelgroßen Unternehmen
als deutlich robuster erweisen als
Großkonzerne, heißt es in dem neuen
Eckpunktepapier, mit dem der CDU-
Politiker die Rahmenbedingungen für
den Mittelstand verbessern will.
VON CARSTEN DIERIG
Doch was genau ist eigentlich Mittel-
stand? Wie geht es den Betrieben wirk-
lich? Und was bereitet ihnen die größ-
ten Sorgen? Antworten auf diese Fra-
gen sucht seit vielen Jahren Friederike
Welter, Professorin, Ökonomin und
Präsidentin des Instituts für Mittel-
standsforschung (IfM).
WELT:Frau Welter, wie muss man sich
die Arbeit des IfM genau vorstellen?
FRIEDERIKE WELTER:Wir erforschen
hier am Institut die Lage, Entwicklung
und Probleme des Mittelstands.
Soweit klar. Aber wie genau greifen Sie
aus Forscherperspektive überhaupt
den Mittelstand? Es gibt ja gefühlt
Dutzende Definitionen.
Wichtigstes Kriterium ist die
Einheit von Eigentum und
Leitung. Die Mehrheit der
kleinen Unternehmen mit
weniger als 50 Beschäftigten
oder der mittleren Unterneh-
men mit bis zu 500 Mitarbei-
tern erfüllt diese Bedingung – voraus-
gesetzt, sie sind unabhängig. Für uns
zählen aber auch große Familienunter-
nehmen mit mehr als 500 Beschäftigten
zum Mittelstand, zumindest wenn Füh-
rung und Leitung in der Hand eines Ei-
gentümers oder einer Familie liegen –
was übrigens auf rund 40 Prozent der
Firmen zutrifft. Geht es nach dem eige-
nen Gefühl, halten sich aber sogar 91
Prozent der größeren Unternehmen
entgegen der Definition für Mittel-
ständler, das haben wir bei einer Studie
festgestellt. Was ich verstehen kann:
Mittelstand ist auch
ein Gefühl. Was mich im
Gegenzug zuletzt besorgt hat:
Viele junge Unternehmen, allen
voran aus Sektoren wie der IT oder
Digitalwirtschaft, haben dieses Gefühl
nicht mehr.
Warum?
Mittelstand wird mancherorts als alt-
modisch und verstaubt angesehen.
Wörter wie Start-up klingen eben viel
hipper und frischer. Wenn die Firmen
aber erst einmal ein paar Jahre am
Markt sind, kommt dann doch die Ein-
sicht, dass Mittelstand etwas Gutes und
Hochangesehenes ist. Man versteht,
dass der Mittelstand die deutsche Wirt-
schaft ein Stück weit ausmacht. Glück-
licherweise kommt das offenbar auch in
der Politik wieder an. So jedenfalls ver-
stehe ich die geplante Mittelstands-
offensive von Bundeswirtschaftsminis-
ter Altmaier. Aber das ist auch nötig.
Denn in den vergangenen Jahren hat
sich das Bild bei Politik und teils auch
in der Wirtschaft unverständlicherwei-
se deutlich verzerrt. Auf der einen Seite
reist eine Delegation nach der anderen
ins Silicon Valley und findet das alles
super toll. Auf der anderen Seite kom-
men reihenweise Delegationen aus den
USA, aus Asien oder auch aus europäi-
schen Ländern wie Großbritannien und
Frankreich zu uns und wollen erkun-
den, warum es in Deutschland so einen
starken Mittelstand gibt und wie man
das im eigenen Land auch schaffen
kann. Was ich sagen will: Warum schau-
en so viele sehnsuchtsvoll ins Silicon
Valley, wenn wir es doch selbst sind, die
weltweit um den einzigartigen Mittel-
stand beneidet werden? Wir wertschät-
zen viel zu wenig, was wir hier vor Ort
haben.
Wie kann die Wertschätzung gestei-
gert werden?
Indem mehr über und mit dem Mittel-
stand geredet wird. Die Politik muss
den Unternehmen wieder besser zuhö-
ren. Es ist ja auch wichtig, von den Nö-
ten der kleinen Unternehmen zu erfah-
ren. Zugleich ist das ein Zeichen von
Anerkennung.
Wo sehen Sie die größten Nöte der
kleinen Unternehmen?
Es gibt eine Reihe von Dauerbrennern:
die Bürokratiebelastung zum Beispiel,
darüber schimpft so ziemlich jeder Un-
ternehmer. Aber auch Themen wie
Energiekosten, Infrastrukturausbau
oder auch Steuerbelastung. Allerdings
muss man auch so fair sein und der Po-
litik zugestehen, dass es in manchen
Bereichen nicht einfach für sie ist, et-
was zu ändern.
Was genau meinen Sie damit?
Nehmen Sie beispielsweise die Bürokra-
tie. Hier gibt es deutlich unterschiedli-
che Wahrnehmungen und Begriffsauf-
fassungen: Der Politik ist die Bürokra-
tiebelastung in den Unternehmen
durchaus bewusst. Daher wird auch et-
was getan. Das Augenmerk liegt dabei
auf dem kontinuierlichen Abbau der Bü-
rokratiekosten aus Informations- und
Dokumentationspflichten und seit 2011
auch der gesamten Folgekosten, dem
sogenannten Erfüllungsaufwand. Dem-
gegenüber sieht sich die Mehrheit der
Verantwortlichen in den Unternehmen
im operativen Geschäft und zusätzlich
zu gesetzlichen Vorgaben jeden Tag mit
Anforderungen konfrontiert, die nach
dem Verständnis der Bundesregierung
gar nicht unter den Begriff „Bürokratie“
fallen. Dazu zählen halböffentliche Vor-
gaben von Verbänden, Wirtschaftsorga-
nisationen, Normungsinstituten oder
Berufsgenossenschaften sowie privat-
wirtschaftliche Regulierungen, die sich
beispielsweise aus den Kunden-Liefe-
ranten-Beziehungen ergeben. Auf diese
Bereiche aber hat die Politik kaum Ein-
wirkungsmöglichkeiten. Hier reden bei-
de Seiten also mitunter aneinander vor-
bei. Daher ist Dialog auf allen Ebenen
gefragt, denn Bürokratieabbau mit
spürbarer Wirkung kann nur dann ge-
lingen, wenn in jedem Bereich – also
auch abseits der politisch motivierten
Vorgaben – die Vorschriften genau im
Auge behalten werden.
Wie sehr ist der Mittelstand durch
diese Hürden in seiner Wettbewerbs-
fähigkeit beeinträchtigt?
Das hängt immer ab von der jeweiligen
Branche. Aber es kann schon sein, dass
der ein oder andere Mittelständler sei-
ne Position als Weltmarktführer in
den kommenden Jahren verliert, weil
die Rahmenbedingungen als Voraus-
setzungen für den Erfolg nicht mehr
stimmen.
Es macht den Anschein, als würde in
den kommenden Jahren ohnehin alles
dem Klimaschutz untergeordnet.
Das wird nicht jedem gefallen, allen vo-
ran den Unternehmen im verarbeiten-
den Gewerbe. Aber: Das Thema Klima-
schutz kann auch eine Chance sein. Un-
ternehmen können neue Geschäftsmo-
delle entwickeln und etablieren, mit de-
nen sie dann weltweit Aufmerksamkeit
bekommen. Leider sehen wir in
Deutschland immer zuerst die Risiken
statt die Chancen. Das war zuletzt auch
schon beim Thema Digitalisierung so.
Dort scheint der Mittelstand auch
noch reichlich Nachholbedarf zu ha-
ben. Zumindest wird regelmäßig an-
gemahnt, dass kleine und mittlere
Unternehmen vielfach nur unzurei-
chend auf die Digitalisierung vorbe-
reitet sind.
Die Unsicherheiten waren sicherlich
groß am Anfang. Aber das hat sich ge-
wandelt. Die große Aufregung und die
Emotionen haben sich gelegt. Der
Großteil der Mittelständler hat die Di-
gitalisierung als Herausforderung er-
kannt und steht ihr offen gegenüber.
Zumal Digitalisierung bei den kleinen
Unternehmen längst nicht mehr nur als
rein technisches Thema verstanden
„„„Wir reden unsWir reden uns
gerade in eine
NOTLAGE
hinein“
Ökonomin
Friederike Welter
erforscht die Lage
des Mittelstands.
Im Interview
erklärt sie, was die
Firmen derzeit
umtreibt – und
wie gut sie für eine
Krise gerüstet sind
Friederike Welterist Prä-
sidentin des Instituts für Mit-
telstandsforschung (IfM) in
Bonn und Professorin für
Management von kleinen und
mittleren Unternehmen und
Entrepreneurship an der Uni-
versität Siegen. Die 57-Jäh-
rige ist auch Mitglied im Mit-
telstandsbeirat des Bundes-
wirtschaftsministeriums und
zählt zu den einflussreichsten
Wirtschaftswissenschaftlern
in Deutschland. Das zeigt
unter anderem ihre Aufnahme
in den renommierten Kreis der
Wilford L. White Fellows. 2017
wurde die Ökonomin zudem
für ihr wissenschaftliches
Werk mit dem Greif Research
Impact Award ausgezeichnet.
Zur Person
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IfM-Präsidentin Frie-
derike Welter fordert
mehr Wertschätzung
für den deutschen
Mittelstand
IFM BONN
wird. Digitalisierung bedeutet ja auch
weit mehr, als eine Homepage zu haben
und die Cloud zu nutzen. Durch sie
können völlig neue Geschäftsmodelle
entstehen. Und daran arbeiten die Un-
ternehmen erfolgreich, ebenso an
smarten und internetfähigen Produk-
ten. Was mir aber noch wichtig ist in
diesem Zusammenhang: Nicht jedes
Unternehmen muss zu 100 Prozent di-
gital aufgestellt sein. Manchmal macht
das gar keinen Sinn. Aber das erkennen
die betreffenden Unternehmer recht
schnell. Und dann wird das Thema auch
abgehakt.
Deutschland scheint gerade in eine
konjunkturelle Krise hineinzurut-
schen. Haben die Unternehmen ei-
nen drohenden Abschwung einkalku-
liert? Wie gut ist der Mittelstand vor-
bereitet?
In jedem Fall besser als noch vor zehn,
elf Jahren bei der letzten Krise. Gleich-
wohl war es damals schon der Mittel-
stand, der Deutschland sprichwörtlich
wieder aus der Krise gezogen hat, unter
anderem durch die Neigung, nicht mas-
senhaft Leute zu entlassen und statt-
dessen durch flexible Arbeitszeitmodel-
le die Beschäftigten zu halten. Hinzu
kommt, dass die mittelständischen Un-
ternehmen aufgrund der Krisenerfah-
rungen vorbeugende Schutzmaßnah-
men initiiert haben: So haben sie bei-
spielsweise ihre Abhängigkeit von
Fremdkapitalgebern stetig reduziert
und gleichzeitig die Eigenkapitalquote
erhöht. Ich bin daher zuversichtlich,
dass der Mittelstand auch diesmal das
viel beschriebene Rückgrat der deut-
schen Wirtschaft ist und maßgeblich
dazu beiträgt, eine mögliche Krise zu
meistern. Wobei ich finde, dass wir uns
gerade zunehmend in eine Notlage hi-
neinreden. Natürlich sind die Zahlen
nicht berauschend. Und Faktoren wie
der Brexit oder Trump machen es nicht
einfacher. Aber wir müssen immer auch
sehen, auf welchem Niveau wir uns
noch immer befinden.
Mittlerweile wird in Deutschland
deutlich weniger gegründet: Ist es
heute herausfordernder, Unterneh-
mer zu sein, als in den vergangenen
Jahrzehnten?
Jede Dekade hat ihre Herausforderun-
gen. Das mit der guten alten Zeit ist al-
so immer relativ. Fakt ist aber auch,
dass die Zeiten schnelllebiger gewor-
den sind. Was heute richtig war an un-
ternehmerischen Entscheidungen,
kann morgen schon falsch sein. Dazu
kommt der enorme technologische
Fortschritt. Wobei ich nicht glaube,
dass es deswegen weniger Gründer
gibt. Ich sehe nicht, dass die Risikobe-
reitschaft ganz grundsätzlich nachge-
lassen hat. Das dürfte vielmehr an der
Demografie und vor allem am guten Ar-
beitsmarkt liegen. Nie waren mehr
Menschen in Beschäftigung. Und die
werden auch gebraucht und entspre-
chend mit beispielsweise Geld, Fortbil-
dungsmöglichkeiten oder flexiblen Ar-
beitszeitmodellen umworben. Trotz-
dem gibt es immer größere Lücken auf
dem Arbeitsmarkt. Vor allem kleine
Mittelständler, die nicht so bekannt
sind, suchen händeringend nach Fach-
kräften. Aber auch Betriebe mit bis zu
neun Mitarbeitern finden nicht mehr
genug Auszubildende. Wir brauchen
daher mehr qualifizierte Zuwanderung.
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