Süddeutsche Zeitung - 07.09.2019 - 08.09.2019

(Rick Simeone) #1
Seit Jahren sagen sogenannte Bartexper-
ten Peak Beard voraus – den Barthöhe-
punkt. Manche bemühten gar das unappe-
titliche Bild einer Bartblase, die kurz da-
vor sei zu platzen. Nun, da platzt nichts.
Der Bart hält sich hartnäckig im Gesicht
des Mannes. Mehr als die Hälfte der Män-
ner in Deutschland trägt immer oder
manchmal Bart, hat eine Umfrage 2017 er-
geben. Schlecht für die Rasiererfirmen:
Der Absatz an Rasierapparaten ging dem
Marktforscher Nielsen zufolge im vergan-
genen Jahr um fast acht Prozent zurück,
der von Rasierklingen um 2,6 Prozent.
Das bekommt auch der Weltmarktfüh-
rer Gillette zu spüren. Der Umsatz im Be-
reich Rasur beim amerikanischen Mutter-
konzern Procter & Gamble schrumpft
seit Jahren. Gillette hat dem weltgrößten
Konsumgüterhersteller im abgelaufenen
Geschäftsquartal sogar einen Milliarden-
verlust eingebrockt. Denn die Firma hält
eisern an den Rasierern fest, während
Start-ups den Barttrend für sich nutzen
und Bartbürsten, -seren, -öle und sonsti-

ge Fellpflege auf den Markt werfen. Der
Drogeriemarkt dm hat seine Regale ent-
sprechend umgeräumt. Rasierer und Klin-
gen entwickelten sich „nicht mehr so dy-
namisch wie in der Vergangenheit“, teilt
Geschäftsführer Christoph Werner mit.
„Andererseits haben wir unser Angebot
für Bartpflege oder -styling um Produkte
von neuen Marken oder kleineren Start-
up-Marken erweitert.“ Auch Barber-
shops, die in den Innenstädten nur so
sprießen, profitieren vom Barttrend.
Gillette indessen versucht alles, um
dem haarigen Mann den Kauf von Rasier-
klingen schmackhaft zu machen oder

sonst irgendwie Geld an ihm zu verdie-
nen. So brachte die Firma einen Barthaar-
trimmer heraus und ein Rasierklingen-
Abo, zu dem es einen Gutschein für den
Streamingdienst Sky als Verkaufsargu-
ment obendrauf gibt. Gillette experimen-
tierte mit einem Rasiererständer, über
den man per Knopfdruck Klingen nachbe-
stellen kann. Zudem entdeckte die Firma
andere behaarte Männerkörperteile und
lancierte einen „Body“-Rasierer.
Und dann ist da noch der Konkurrent
Wilkinson Sword. Seit Jahren kämpfen
die beiden Hersteller um die Vormacht-
stellung am Markt, gerne auch juristisch.

Mal geht es um Patentverletzungen, mal
um irreführende Werbung. Mal gewann
Gillette, mal Wilkinson. Die Firmen boten
sich ein regelrechtes Wettrüsten: Als Wil-
kinson einen Rasierer mit Doppelklinge
herausbrachte, produzierte Gillette einen
mit drei Schneiden. Wilkinson reagierte
mit vier, Gillette folgte mit fünf, Wilkin-
son zog ebenfalls mit einem Fünfer nach.
Vielleicht wurde den Herstellern das
Spiel zu öde, vielleicht bringen sechs Klin-
gen aber auch einfach nichts. Jedenfalls
kam Anfang des Jahres der Strategie-
umschwung von Gillette: ein Rasierer mit
zwei Klingen. Das Unternehmen markiert
den „Skinguard“ für sensible Männerhaut
auf der eigenen Website als Meilenstein in
seiner Geschichte. Denn: „Unsicherheit
und ein unangenehmes Gefühl nach der
Rasur führen dazu, dass Männer mit emp-
findlicher Haut vermeiden, sich zu rasie-
ren“, weiß Gillette laut Pressemitteilung.
Vielleicht überzeugt es ja einen der Bart-
träger. Den jüngsten Zahlen zufolge aber
wohl eher nicht. veronika wulf

Was für ein Wucher


Der Barthält sich hartnäckig im Gesicht des Mannes.
Sehr zum Leidwesen von Klingenherstellern

Wechselnd bis stark bewölkt, nur gele-
gentlich scheint die Sonne. Hin und wie-
der regnet es. Im Nordwesten und Wes-
ten sind örtlich Gewitter möglich. Tages-
höchstwerte: 13 bis 20 Grad, im Osten bis
22 Grad.  Seite 14 und Bayern

AM WOCHENENDE


WWW.SÜDDEUTSCHE.DE MÜNCHEN, SAMSTAG/SONNTAG, 7./8. SEPTEMBER 2019 75. JAHRGANG/ 36. WOCHE / NR. 207 3,70 EURO


von cathrin kahlweit

London– Wenn man den Vertretern der
Oppositionsparteien im britischen Unter-
haus zuhört, könnte man meinen, sie hät-
ten alle das gleiche Skript auswendig ge-
lernt. Die ungewohnte Einigkeit rührt da-
her, dass sie Boris Johnson mit seiner
Tory-Regierung genau in der Ecke haben,
in der sie ihn haben wollten: unter Druck,
ohne Plan B, und auf absehbare Zeit auch
ohne Chance, die Neuwahlen durchzuset-
zen, die er als Premier einer Minderheits-
regierung doch so dringend braucht.
Manch einer in der Labour-Partei, bei
den Liberaldemokraten oder in den Re-
gionalparteien reibt sich vermutlich die
Augen, weil das so schnell gegangen ist.
Am 24. Juli hatte die Queen Johnson im
Buckingham Palace den Auftrag zur Regie-
rungsbildung erteilt. Am 28. August ge-
nehmigte Elizabeth II. die Entscheidung
Johnsons, das Parlament in eine Zwangs-
pause zu schicken. Sein Chefberater, Do-
minic Cummings, ließ die Kritiker des Pre-
miers wissen, sie hätten jetzt keine Macht
und keine Möglichkeit mehr, den Brexit
noch aufzuhalten. Und jeden Tag aufs
Neue verkündete Johnson, das König-
reich werde am 31. Oktober aus der EU aus-
treten – das sei in Stein gemeißelt.
In Stein gemeißelt sind zwar im West-
minster-Palast, dem Sitz des Parlaments,
die Namen aller früheren Premierminis-
ter, und auch der von Johnson wird dort
über kurz oder lang stehen. Aber viele
seiner politischen Gegner beginnen zu hof-
fen, dass sein Rücktritt schneller kommen
könnte als erwartet. Johnson hat keine
Mehrheit mehr, nachdem er in der vergan-
genen Woche 21 Tory-Abgeordnete aus
der Partei geworfen, ein ehemaliger Par-
teifreund die Seite gewechselt – und mitt-
lerweile aus Protest gegen seinen No-Deal-

Kurs eine Handvoll Tories angekündigt
hat, bei der nächsten Wahl nicht mehr
antreten zu wollen. Das No-Deal-Vermei-
dungsgesetz, das die in vielen anderen
Fragen uneinige Opposition zusammen-
geschweißt hat, durchlief am Freitag die
letzten Stadien seiner Beschlussfassung
im Oberhaus, nachdem es in rasanter
Geschwindigkeit das Unterhaus passiert
hatte. Der größte Schlag aber dürfte am
kommenden Montag erfolgen: Die ver-
sammelten Oppositionsparteien wollen
erneut ihre Kräfte bündeln und den zwei-
ten Antrag auf vorgezogene Neuwahlen,
den Johnson vorlegen möchte, entweder
niederstimmen oder sich enthalten. Ei-
nen ersten Anlauf hatte der Premier am
Mittwoch ohnehin schon verloren.

Was bleibt ihm nun zu tun? Bei einem
katastrophal verlaufenen Auftritt vor Poli-
zeikadetten in Yorkshire am Donnerstag,
bei dem er sich – offenbar unter anderem
schockiert durch den Rückzug seines
Bruders Jo aus dem Kabinett – durch eine
chaotische Rede stotterte und die Empö-
rung der Polizeiführung auf sich zog, weil
er Polizisten zu Wahlkampfstatisten
machte, blieb er dennoch im Angriffsmo-
dus. Bei mehreren Treffen mit Fischern
und Farmern in Schottland betonte John-
son, er lasse sich nicht stoppen, er werde
in Brüssel einen Deal aushandeln, und
dann werde das Königreich am 31. Okto-
ber austreten.
Das mit dem Deal ist aber so eine
Sache. Das No-Deal-Vermeidungsgesetz

zwingt ihn, entweder einen Kompromiss
mit Brüssel zu finden oder eine Verschie-
bung des Brexit zu beantragen. Aus der
EU ist allerdings zu hören, dass Johnsons
Unterhändler David Frost bei mehreren
Treffen in der vergangenen Woche eher
weniger als mehr angeboten habe: Er ha-
be zum Erstaunen der Gegenseite, verlau-
tet aus Briefings der EU-27, den von There-
sa May ausgehandelten Vertrag vorgelegt,
in dem schlicht jene Teile weggestrichen
waren, die mit dem Backstop, der Auffang-
lösung für Nordirland, zu tun haben. Kons-
truktive oder neue Vorschläge seien aus
London nicht gekommen.
Derweil müssen die Oppositionspartei-
en nun entscheiden, für wann sie einen
Neuwahltermin ansetzen möchten. Einer-
seits will Labour Johnson die Demütigung
nicht ersparen, in Brüssel doch noch um
Aufschub bitten zu müssen. Andererseits
fürchten Teile der Parteiführung, dass
Johnson dann bis zu zwei Monate lang
Zeit haben könnte, als Premier Werbung
in eigener Sache zu machen und auch die
Brexit-Befürworter in der Labour-Partei
auf seine Seite zu ziehen. Labour-Chef
Jeremy Corbyn ist ein weiterer Unsicher-
heitsfaktor in der Planung: Seine Beliebt-
heitswerte liegen weit hinter denen von
Johnson, und auch in der eigenen Partei
hat er viele Feinde.
Wahlforscher sehen die Torys, trotz des
umstrittenen Kurses des Premiers, bei
35 Prozent und damit noch immer etwa
zehn Punkte vor Labour. Derzeit ist alles
im Fluss: Die Liberaldemokraten, die sich
eindeutig für Remain und eine Widerru-
fung des Brexit-Beschlusses ausspre-
chen, könnten Labour Stimmen wegneh-
men; aber auch die Tories könnten Stim-
men an die Brexit-Partei des Rechtspopu-
listen Nigel Farage verlieren, wenn John-
son No Deal nicht liefern kann.  Seite 4

Hamburg– Die deutsche Fußball-Natio-
nalmannschaft hat in der laufenden EM-
Qualifikation erstmals verloren. Sie un-
terlag in Hamburg dem Team der Nieder-
lande mit 2:4. Für Deutschland trafen
Serge Gnabry und Toni Kroos, für die Nie-
derlande Frenkie de Jong, Donyell Malen
und Georginio Wijnaldum. Jonathan Tah
unterlief ein Eigentor. sz  Sport

 Buch Zwei, Seite 11


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Xetra Schluss
12192 Punkte

N.Y. Schluss
26797 Punkte

22 Uhr
1,1035 US-$

Euro-Jackpot(6.9.2019)
5 aus 50:21, 24, 29, 30, 50
2 aus 10:1, 5 (Ohne Gewähr)

Die SZ gibt es als App für
Tabletund Smartphone:
sz.de/zeitungsapp

22 °/5°


Peking– Ungeachtet der angestrebten
engeren Wirtschaftsbeziehungen mit
China hat Kanzlerin Angela Merkel bei
ihrem Besuch in der Volksrepublik eine
friedliche Lösung der Krise in Hongkong
angemahnt. Es müsse alles daran gesetzt
werden, Gewalt zu vermeiden, sagte sie
nach einem Gespräch mit dem chinesi-
schen Ministerpräsidenten Li Keqiang in
Peking. Merkel verwies auf das Abkom-
men, das den Bürgern der ehemaligen bri-
tischen Kronkolonie „Rechte und Freihei-
ten“ garantiert. Li Keqiang sagte, die
Regierung in Peking unterstütze die
Hongkonger Administration in ihrem
Bemühen, das „Chaos“ zu beenden. Das
werde „im Rahmen der Gesetze“ gesche-
hen. dpa  Seite 7

FALSCH


VERSTANDEN


Chrissie Hynde
macht weiter
Rock ’n’ Roll, auch
wenn es sich nun
wie Jazz anhört

Feuilleton,
Seite 16

MIT IMMOBILIEN-,
STELLEN-UND
MOTORMARKT

Viel Lärm um alles


Trotz herber Niederlagen im Parlament bleibt der britische Premier Boris Johnson im Angriffsmodus.


Am Montag will er wieder über Neuwahlen abstimmen lassen – und dürfte abermals scheitern


RICHTIG


BEOBACHTET


Ildikó von Kürthy
erklärt, warum
Frauen souveräner
altern als Männer

Gesellschaft,
Seite 60

Deutschland verliert


gegendie Niederlande


Kampf um


Hongkong


China möchte in der Wirtschaftsmetropole


endgültig die Macht an sich reißen.


Beobachtungen aus einer Stadt, die sich


ihre Freiheit nicht nehmen lassen will


Dax▲


+ 0,54%

Dow▲


+ 0,26%

Euro▶



  • 0,


DAS WETTER



TAGS

NACHTS

Merkel betont


Bürgerrechte


Die Kanzlerin fordert in Peking die
Beilegung des Hongkong-Konflikts

Kraftproben in London

Abstimmungsniederlagen der britischen Premierminister im Unterhaus seit 1979
Niederlagen Zeitraum
4 in 10 Jahren 3 in 3 Jahren

John Major
1990 bis 1997

Tony Blair
1997 bis 2007

Gordon Brown
2007 bis 2010

Margaret Thatcher
1979 bis 1990

Theresa May
2016 bis 2019

Boris Johnson
seit 24. Juli 2019

David Cameron
2010 bis 2016
SZ-Grafik; Fotos: AFP(4), Reuters (3);
Quelle: SZ-Recherche

33 in 3 Jahren

6 in 7 Jahren

in
eineinhalb
Monaten

4
10 in 6 Jahren

4 in 11 Jahren

FOTOS: SEBASTIAN WELLS/OSTKREUZ; JILL FURMANOVSKY, JAN RICKERS

TV-/Radioprogramm, Medien 46–
Forum & Leserbriefe 14
Kino · Theater im Lokalteil
Rätsel & Schach 38
Traueranzeigen 29–


(SZ) Es ist zweifelsfrei richtig, dass eine
Gesellschaft nur dann besser wird, wenn
viele Menschen Vorschläge machen, wie
sie zu verbessern sei. Dies hat Bert Brecht
sehr genau gewusst und daher seinen
Nachgeborenen gesteckt, dass er nach sei-
nem Tod keinen Grabstein benötige.
Aber – und das ist er wieder, der schlaue
Umkrempler und Return-to-Sender-Vir-
tuose Brecht –, wenn die Nachgeborenen
einen Grabstein für Brecht benötigten,
dann wünschte er, es stünde darauf: „Er
hat Vorschläge gemacht, wir haben sie an-
genommen.“ Der Satz klingt vernünftig
und freundlich, weil er den Vorschlägen
selbst gewissermaßen einen Kredit auf
Freundlichkeit und Vernunft gewährt.
Ein leichtsinniger Kredit, denn es gibt bei
den Vorschlägen, grob katalogisiert, drei
Typen, nämlich den vernünftigen Vor-
schlag, den bedenkenswerten Vorschlag
und den bescheuerten Vorschlag. Zu den
vernünftigen Vorschlägen gehört viel-
leicht der, auf Bert Brechts Grabstein nur
den Namen des Verstorbenen zu schrei-
ben, was auch geschehen ist. Zu den be-
scheuerten Vorschlägen, die in den letz-
ten Tagen gemacht wurden, zählt der, bei
den Oberammergauer Festspielen dafür
zu sorgen, dass dort Jesus nicht auf ei-
nem Esel reitet, sondern mit einem E-Rol-
ler durchs Neue Testament fährt.
Dieser bescheuerte Vorschlag stammt
von der Umweltorganisation Peta, die
sonst auch mit vernünftigen oder beden-
kenswerten Vorschlägen zur Rechtsver-
folgung von Tierquälereien von sich re-
den macht, denn das Tierwohl, für das
Peta kämpft, darf durchaus mit scharfen
Mitteln geschützt werden. Ein Jesus dage-
gen, der statt auf einem Esel mit einem
E-Scooter die Bühne der Oberammergau-
er Festspiele gewinnt, wird nicht nur je-
der religiösen Allegorik beraubt, sondern
er läuft Gefahr, am anderen Ende der Büh-
ne über den Rand zu rasen. Und der Esel,
dessen buchstäbliche Einsamkeit auf
Koppel und Feld viele Bücher und Bilder
beschreiben, kommt um sein vielleicht
schönstes Erlebnis im Jahr, nämlich ein-
mal auf einer Bühne zu stehen, um seine
Einsamkeit mit einem zahlenden Publi-
kum zu teilen. So wie der Esel in Oberam-
mergau nicht mehr auf die Bühne soll, so
wünscht der wohnungspolitische Spre-
cher der Berliner CDU, Christian Gräff,
dass keine Menschen mehr in die deut-
sche Hauptstadt ziehen, weil die ohnehin
zu voll und dort auch die nötige Infra-
struktur nicht vorhanden sei. Die Begrün-
dung stimmt natürlich, sie hat bloß den
Makel, die Begründung für einen be-
scheuerten Vorschlag zu sein.
Der bescheuerte Vorschlag ist der Bo-
ris Johnson der Ideenfindung. Er wird
von seinen Brüdern, dem vernünftigen
und dem bedenkenswerten Vorschlag,
unterschätzt, aber weil er lauter ist als
sie, wird er gerne angenommen und ir-
gendwie macht er sich gut da, wo er ist:
im Weißen Haus, im House of Commons
und im Roten Rathaus sowieso.


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