Süddeutsche Zeitung - 07.09.2019 - 08.09.2019

(Rick Simeone) #1
von helmut martin-jung

E


s soll noch Menschen geben, die
in die Röhre gucken, sprich: die
noch einen alten Fernseher mit
Bildröhre haben. Alle anderen je-
doch sind längst auf Flachbild-
schirme umgestiegen, die ein erheblich
besseres und meist auch größeres Bild bie-
ten. Weil das so ist, hat die Branche die Jah-
re des größten Booms nun hinter sich, den
Umstieg von einer Technologie auf die an-
dere. Das Geschäft, das jetzt gemacht wird,
ist ähnlich wie das bei Smartphones: Stän-
dig müssen Neuerungen her, damit die
Kunden nicht bloß dann ein neues Gerät
kaufen, wenn das alte den Geist aufgibt.
Zu den Innovationstreibern gehört wie
bei Smartphones der Samsung-Konzern.
Schon im vergangenen Jahr präsentierten
die Koreaner auf der Ifa sogenannte 8K-
Fernseher. Diese zeigen viermal so viele
Bildpunkte an wie Ultra-HD-Fernseher,
und schon diese schaufeln ja viermal so
viele Punkte über den Schirm wie HD-
Fernseher. Das Problem dabei: Inhalte für


8K-Fernseher gibt es noch kaum. Auch 4K
bieten nur Streamingdienste wie Netflix
und Amazon oder Bezahlsender wie Sky,
und das auch nicht flächendeckend. Die öf-
fentlich-rechtlichen Anstalten und die Pri-
vatsender stecken noch bei HD (2K) fest.
So kurios das klingen mag: „Die Nachfrage
ist da“, sagt Thomas Kahmann von Sam-
sung.


Das Unternehmen zeigt auf der Ifa so-
gar einen 8K-Fernseher mit „nur“ 55 Zoll
Bildschirmdiagonale. „Nur“ deshalb, weil
man an einen solchen Fernseher eigent-
lich sehr nahe heranrücken müsste, um
die hohe Auflösung wahrnehmen zu kön-
nen. Kahmann argumentiert aber, es gehe
nicht bloß ums Bildpunkte zählen, son-
dern auch darum, dass mehr Bildpunkte
etwa Farbübergänge feiner darstellen und
Bildfehler besser ausgleichen könnten, die
beim Hochrechnen von weniger hoch auf-
gelöstem Bildmaterial entstehen.

Das nämlich ist das Versprechen auch
schon bei 4K-Geräten. Ausgefeilte Algo-
rithmen, die mithilfe von Millionen Bil-
dern trainiert wurden, berechnen, welcher
Bildpunkt an welcher Stelle eingefügt wer-
den soll. Das gelingt mittlerweile sehr gut,
wie Tests zeigen. Ein Hype-Thema vergan-
gener Jahre spielt dagegen keine Rolle
mehr: 3-D hat sich gerade im Heimbereich
einfach nicht durchsetzen können – vor al-
lem der unbeliebten Brillen wegen.
Gegen ein Schwergewicht wie Samsung
haben es Mitbewerber naturgemäß
schwer, vor allem, wenn sie neu in einen ge-
sättigten Markt wie Deutschland wollen.
Genau das hat der chinesische Anbieter
TCL vor, und er hat dafür ein ungewöhnli-
ches Vorgehen gewählt. Der Konzern,
zweitgrößter TV-Gerätehersteller der
Welt, aber hier nahezu unbekannt, bringt
ein Smartphone auf den Markt, das mit ei-
nem besonders opulenten Bildschirm zu
einem moderaten Preis überzeugen soll.
Marketingchef Stefan Streit hofft, so leich-
ter den Einstieg in den deutschen Markt
zu schaffen. TCL sei so etwas wie das chine-
sische Samsung, sagt er, „aber keiner weiß
das hier“. Vor allem in der Fertigung habe
man gewaltige Kapazitäten. Um aus dem
Hintergrund eines reinen Fertigers zu tre-
ten, hat der Konzern mit seinen weltweit
75 000 Mitarbeitern alle Consumer-Pro-
dukte zu einer organisatorischen Einheit
geformt. Dass dafür ein längerer Atem nö-
tig ist, ist Streit klar, „wir planen das lang-

fristig“, sagt er. Immerhin: „Wir haben
schon jetzt Leute in 160 Ländern“, sagt er,
„nur die Marke ist bisher nicht bekannt.“
Das kann man von Philips nicht behaup-
ten. Dahinter steht zwar inzwischen längst
auch ein Konzern aus Fernost, TPV. Doch
die technische Entwicklung abseits der
Bildschirmmodule findet in Gent in Belgi-
en statt. Dort, sagt Firmenchef Kostas Vou-
zas, „haben wir Leute mit 25 Jahren Erfah-
rung in Sachen Bildqualität“. Vouzas sieht
es als Vorteil an, dass sein Unternehmen
nicht an eine Technologie gebunden ist. Er
meint dabei vor allem die beiden konkur-
rierenden Bildschirmtechnologien Oled

(selbstleuchtendes organisches Material)
und LCD (Flüssigkristalle, die von hinten
beleuchtet werden müssen). „Wir können
uns das Beste heraussuchen und damit ar-
beiten“, sagt er, „und wenn morgen etwas
Neues kommt, können wir das auch ver-
wenden.“

Es könnte schon bald soweit sein. Zur
nächsten Ifa, sagt Thomas Kahmann von
Samsung, werde seine Firma wohl eine
Technologie soweit miniaturisiert haben,
dass sie in Fernsehgeräte handelsüblicher
Größe passt. Die Rede ist von der Mikro-
LED-Technik: Mikroskopisch kleine
Leuchtdioden in den Farben Rot, Grün
und Blau erzeugen dabei das Bild. Für
Großbild-Leinwände gibt es die Technik
bereits, allerdings nicht für normale Geld-
beutel. Die meisten der knapp vier Meter
großen Bildschirmwände würden auf Jach-
ten eingebaut, sagt Kahmann. Über Preise
spricht man da nicht.  Kommentar

4K bieten nur Streaming-
dienste wie Netflix
und Amazon oder
Bezahlsender wie Sky

Düsseldorf–Lahmer Empfang auf dem
Land, Funklöcher während der Zugfahrt:
Viele Menschen sind hierzulande in löch-
rigen Mobilfunknetzen unterwegs, wie
Studien in trauriger Regelmäßigkeit bele-
gen. Nun versprechen die Betreiber, dass
sie ihre Netze in den nächsten Monaten
verbessern werden. Der Bund hat entspre-
chende Verträge mit der Deutschen Tele-
kom, Vodafone, Telefónica („O2“) und
1&1 Drillisch geschlossen.
Demnach müssen die Konzerne bis En-
de nächsten Jahres 99 Prozent der Haus-
halte bundesweit mit LTE versorgen. Vie-
le Kunden erkennen diesen Standard an
der Anzeige „4G“ auf ihrem Handy. Bis
2021 soll jedes einzelne Bundesland diese
Quote erfüllen – also auch Flächenlän-
der, in denen der Ausbau bis in jedes Dorf
aufwendiger ist als in Stadtstaaten. Bun-
desverkehrsminister Andreas Scheuer
(CSU) spricht daher von einer „Ausbauof-
fensive“ für ländliche Räume. Die Vorga-
ben seien rechtlich verbindlich.
Bislang galt, dass die Netzbetreiber bis
Januar 2020 bundesweit 98 Prozent der
Haushalte mit schnellem Mobilfunk ver-
sorgen müssen. Diese Verpflichtung gin-
gen Telefónica, Telekom und Vodafone
vor vier Jahren ein, als sie LTE-Frequen-
zen ersteigerten. Nachteil dieser Vorga-
be: Sie bezieht sich auf die Zahl der Haus-
halte, nicht auf die Fläche; an einer entle-
genen Bahnstrecke oder mitten im Wald
darf der Empfang vorerst dürftig bleiben.
Damit die Konzerne das neue Ziel errei-
chen, sollen bundesweit mehr als 1400 zu-
sätzliche Mobilfunkmasten entstehen.
Das Besondere: Diese Standorte sollen al-
len vier Betreibern offenstehen; so kön-
nen die Firmen die Kosten teilen. Bisher
scheitert der Ausbau auf dem Land zuwei-
len daran, dass sich ein neuer Mast in ei-
nem sogenannten weißen Fleck für einen
Betreiber allein nicht lohnen würde.
Da die Konzerne besagte Verpflichtun-
gen eingehen, kommt ihnen der Bund an
anderer Stelle entgegen: Die Netzbetrei-
ber dürfen die jüngst ersteigerten 5G-Li-
zenzen nun bis 2030 in jährlichen Raten
zahlen. Die Unternehmen haben insge-
samt 6,55 Milliarden Euro für jene Fre-
quenzen geboten, die für den künftigen
Standard geeignet sind. 5G kann Daten
noch schneller und zuverlässiger übertra-
gen als LTE – und gilt mithin als Grundla-
ge für Zukunftstechnologien wie das au-
tonome Fahren. benedikt müller

Pakt gegen


Funklöcher


Netzbetreiber versprechen Ausbau



  • der Bund kommt ihnen entgegen


Hohe Auflösung

Sieh an


DieTV-Hersteller haben lange vom Umstieg
auf den Flachbildschirm profitiert.
Nun müssen sie sich andere Extras einfallen lassen,
um zusätzliche Käufer zu locken

3-D-Fernseher haben sich
im Wohnzimmer
nicht durchgesetzt

DEFGH Nr. 207, Samstag/Sonntag, 7./8. September 2019 HF2 WIRTSCHAFT 31


Immer größer und schärfer:
Besucher der Elektronikmesse
Ifa schauen sich am Stand
des südkoreanischen Samsung-
Konzerns TV-Geräte an.
FOTO: TOBIAS SCHWARZ/AFP

D ie größten Ereignisse sind unsere stillsten Stunden. Friedrich Nietzsche.


Alle Traueranzeigen finden Sie auch im Trauerportal
der Süddeutschen Zeitung.

Prof. Dr. Hans J. Gross


Professor für Biochemie i. R.


* 11. April 1936 † 6. August 2019


Im Namen der ehemaligen Mitarbeiter
am Max-Planck-Institut für Biochemie in München / Martinsried
und am Institut für Biochemie / Biozentrum der Universität Würzburg
Prof. Dr. Horst Domdey und Prof. Dr. Hildburg Beier

Ave atque vale.


In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von


Wir trauern nicht nur um einen sehr erfolgreichen und außergewöhnlichen
Wissenschaftler, sondern auch um den von uns verehrten, hochgeschätzten
„Meister“, der uns nicht nur in die Geheimnisse der Biochemie eingeführt hat,
sondern viele von uns durch sein Wesen und seinen unverwechselbaren,
freundlichen und kollegialen Führungsstil entscheidend mitgeprägt hat.

Prof. Dr. Friedrich Eugen Hiller



  1. März 1926 - 27. August 2019


In Liebe:
Helga Hiller geb. Isbruch
Benjamin Hiller
Florian Hiller
Bergen, den 27. August 2019 im Namen aller Angehörigen

Hebe Deine Augen auf zu den Bergen,
von welchen Dir Hilfe kommt.
Psalm 121

Hel g a Feuc hter





    1. 1952 † 7. 9. 2018




IN ERINNERUNG


Stefan Sacherl





    1. 1965 Nördlingen





    1. 2018 Waldruh Harburg, 275




Wenn die Trauer vergeht, bleibt nur die Erinnerung.

Deine Freunde

Harald Schultes
† 9. Juli 2019

Cornelia Steingruben-Schultes und das Team von Haralds Kochschule

DANKSAGUNG

Für die vielen Zeichen der Anteilnahme, Verbundenheit und Freundschaft,
die wir nach dem Tod meines lieben Mannes und unseres Chefs

erfahren durften, danken wir sehr herzlich. Wir werden ihn nie vergessen.

Wir werden sein Andenken weiterleben lassen und Haralds Kochschule
in seinem Sinne weiterführen. Zusammen mit dem langjährig bestehenden Team
und unseren bewährten Prof- und Sterne-Köchen wie u. a. Werner Licht,
Michael Berling, Peter Schilling, Heiko Sian und Frank Heppner sind wir auch
künftig in gewohnter Weise für Sie da.

Tief betroffen von seinem plötzlichen Tod nehmen wir Abschied von

Dr. Werner Heinrich Hopf


Begründer der Sozialwirksamen Schule
Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender des Vereins
Mediengewalt - Internationale Forschung und Beratung e.V.

In Liebe und Dankbarkeit

Dr. Helga Himen
Michael Marquardt und Familie
Freunde und Kollegen

Die Urnenbestattung findet im Familienkreis statt.

* 8.10.1944 † 18.8.2019

Menschen, die wir lieben,
bleiben für immer,
denn sie hinterlassen Spuren
in unseren Herzen

Viel zu früh nehmen wir Abschied von

Christopher Tedd


In großer Liebe und Dankbarkeit
Eberhard und Barbara Fuchs mit Moritz und Paul
und allen Angehörigen

Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis auf dem
Friedhof Baden-Baden (Lichtental) statt.

* 14.12.1956 † 19.8.2019

Eva Dierck


* 21. April 1928 † 29. August 2019

Dr. Ralf Dierck
mit Dr. Beatrix v. Kirch und Tara

In liebevoller Erinnerung an unsere Eltern

Maria Stetter und Max Stetter
geb. Buchner
* 7. März 1915 * 18. März 1910
† 8. Juni 1994 † 6. September 1969

Rosl, Heidi, Tomas und Rita

Lohhof bei München

Ichbinnichtweitweg,nuraufderanderenSeitedesWeges.

WalterMendel


Schreinermeister und Wirt der Deutschen Eiche
*04. Dezember 1939 †24. August 2019

Wir bedanken uns für die zahlreichen Kranz – und Blumenspenden, für die
berührende Gestaltung der Aussegnung durch die Musik von Familie Schenkel und
dem Jagdhornquartett und der langjährigen Begleitung von Herrn Pfarrer Stahlschmid,
Dr. Heid, Herrn Pfarrer Abraham und Herrn Pfarrer Zirdum.

Sein letzter Weg war begleitet von den Lochhausener Vereinen und
vielen persönlichen Worten der Anteilnahme und des Dankes.

InseinemSinneeinletzterganzbesondererDankanEuch
fürdieSpenden„ÄrzteohneGrenzen“.
FamilieMendel
Lochhausen,imSeptember2019
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