MENSCHEN DER WOCHE
Fotos: dpa (6), Hannes Jung/laif18 FOCUS 37/
Power-Paare. Wer mit wem, wer gegen wen
Schmerzensgeld für Noah BeckerFür den menschenverachtenden Twitter-Spruch, der
Künstler Noah Becker sei ein „kleiner Halbneger“, muss
AfD-Politiker Jens Maier ein Schmerzensgeld in Höhe von
7500 Euro zahlen. Ursprünglich hatte der Sohn von Ten-
nislegende Boris Becker 15 000 Euro gefordert, Maier
hatte die Zahlung verweigert und erklärt, ein Mitarbeiter
habe den Tweet verfasst. Sein jetziges Einlenken, erklärte
Maiers Anwalt, sei die „klügere Variante“ angesichts des
Kostenrisikos eines weiteren Rechtsstreits gewesen.Das Gesicht
des Protests
„Frau Bundeskanzlerin Merkel, Sie
haben Erfahrungen aus erster Hand
mit den Schrecken einer diktatori-
schen Regierung gemacht“, schrieb der
Hongkonger Aktivist Joshua Wong, 22,
in einem offenen Brief. Seit Juni gehen
Hunderttausende Menschen auf die
Straße, um gegen Chinas wachsenden
Einfluss auf die ehemalige britische
Kronkolonie zu protestieren. Diese
Woche nahm Regierungschefin Carrie
Lam nun den Entwurf eines Gesetzes
zurück, das Auslieferungen nach China
ermöglichen sollte.Für China ins
Silicon Valley
Ein ehemaliger BMW-Manager soll
dem seit Jahren kriselnden Elektro-
auto-Entwickler Faraday Future auf
die Beine helfen. Das im Silicon Valley
ansässige Unternehmen, das aus China
finanziert wird, ernannte diese Woche
Carsten Breitfeld zu seinem neuen CEO.
Breitfeld hatte einst den E-Sportwa-
gen i8 entwickelt, später war er Mit-
gründer des chinesischen Tesla-Kon-
kurrenten Byton. Die Branche wartet
nun gespannt auf die Produktion des
Luxus-Stromers FF91. Er könnte Breit-
felds Meisterstück werden.Die FDP
im Osten
Es wäre billig, den Nichteinzug der FDP
in Brandenburg und Sachsen General-
sekretärin Linda Teuteberg anzulasten.
Und doch hatte die Partei mit der Nomi-
nierung der 38-Jährigen aus Königs
Wusterhausen die Hoffnung verbun-
den, im Osten zu punkten. Teuteberg
reagierte nach der liberalen Doppel-
schlappe tapfer. Ihre Analyse:„Die
einen haben mit Ängsten zum Klima,
die anderen mit Ängsten zur Migration
gearbeitet. Wir hatten da Probleme, mit
unseren guten Argumenten aus der
Mitte durchzudringen.“Englischkurs für Luigi di Maio?Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat eine
neue Regierung gebildet. Er wird eine Koalition aus der
populistischen 5-Sterne-Bewegung und den Sozial-
demokraten (PD) anführen. 5-Sterne-Chef Luigi di Maio
soll italienischer Außenminister werden. Eine durchaus
überraschende Personalie, denn Studienabbrecher
di Maio hat keinerlei internationale Erfahrung und
spricht kein Englisch. In Contes erstem Kabinett war er
Industrie- und Arbeitsminister.& vs.
Der Aufsteiger Der NewcomerDie Absteigerin