DIE KULTUR-MACHER
Fotos:
Marcus Cooper/Warner Music, action press/BANKSY, dpa, 2018 Warner Bros. Entertainment Inc., BrauerPhotos, Getty Images, UPPA/face to face, Nina Subin/Bloomsbury
FOCUS 37/2019
„Girl with Balloon“: Banksy
malte das Motiv erstmals
2002 an die Waterloo Bridge
in London und variierte
es später häufiger
O
bwohl sich der britische Street-Art-Künstler Banksy immer wieder gegen die Kommer-
zialisierung seiner Werke wehrt, verkaufen jetzt zeitgleich Sotheby’s und Christie’s
einen ganzen Schwung seiner Arbeiten. Als Titel der Versteigerung wählte Christie’s
Banksys Ausspruch: „I can’t believe you morons actually buy this sh*t“ (Ich kann nicht glau-
ben, dass ihr Trottel wirklich diesen Sch**ß kauft.) Beide Häuser haben übrigens Variationen
von „Girl with Balloon“ im Angebot, jenes berühmten Bildes (s. oben), das voriges Jahr für
1,2 Millionen Euro ersteigert wurde und sich noch im Auktionssaal selbst zerschredderte.
Liebe zum Bauhaus Liebe von Zuhaus
N
ach Weimar erhält nun auch Dessau
ein Museum für seine rund 49 000 Bau-
haus-Schätze: Zur Eröffnung am 8. Septem-
ber begrüßt Claudia Perren, Direktorin und
Vorstand der Stiftung Bauhaus Dessau, die
Kanzlerin. Der 28,5 Millionen Euro teure
Glasbau stammt von Addenda Architects
(González Hinz Zabala) aus Barcelona.
D
er ehemals weltgrößte Teenie-Star,
Justin Bieber, 25, gibt sich kleinlaut: Seine
120 Millionen Follower auf Instagram über-
raschte der Sänger mit einer Drogen- und
Depressions-Beichte: Bis 20 hätte er „alles
falsch“ und sich zum „lächerlichsten, meist-
gehassten Menschen der Welt“ gemacht.
Jetzt aber liebten ihn Jesus und seine Gattin.
Ihre Single „1999“ ist eine
Hymne auf die Popkultur der
90er. Sind Sie dafür nicht zu
jung? Britney Spears habe ich
noch mitbekommen und fand
sie auf Anhieb umwerfend. Sie
ist sogar der Grund, warum
ich Sängerin werden wollte.
Meine kulturellen Vorlieben
wurden insgesamt in den 90ern
geprägt. Sie singen ständig
übers Partymachen. Wieso?
Weil ich immer Ängste mit
mir rumschleppe, oft allein
zu Hause sitze und mich mit
meiner Musik in ein pralleres
Leben katapultieren möchte.
Pop ist Eskapismus – auch für
mich. Sie haben an „Señorita“
mitgeschrieben, auch der
Superhit „I Love It“ von Icona
Pop stammt von Ihnen. Ein
Fehler, die erfolgreichsten
Songs wegzugeben? Nein, „I
Love It“ passte nicht zu mir, und
ich habe trotzdem stark davon
profitiert. Bei „Señorita“ war ich
eine von acht Autorinnen. Ver-
rückt, aber so läuft das heute.
Taylor Swift, Katy Perry, Billie
Eilish, Lady Gaga, Charli XCX –
haben Frauen die Pop-Regent-
schaft übernommen? Massiv.
Wir haben einen Lauf. Wir sind
nicht nur brillante Sängerinnen,
sondern auch Songwriterinnen,
Produzentinnen und Chefinnen.
Endlich zeigen wir, was wir
können. Und Sie können sich
auch nackt sehen lassen wie
auf dem erotischen
Albumcover ...
Was daran sexy
sein soll, kann ich
nicht nachvoll-
ziehen. Ich
bin doch nur
unbekleidet.
Wäre ich
alt oder
ein Mann,
würde keiner
behaupten,
dass das sexy
aussieht. sr
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Charli XCX
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