Blickpunkt Film - 09.09.2019

(coco) #1

QUELLE


COMSCORE


US-Kinosommer 2019 US-Kinosommer 2018


PL TITEL US-
VERLEIH

US-
START

EINSPIEL
IN DOLLAR
01 Der König der Löwen Disney 19.07. 523.549.
02 A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando Disney 21.06. 430.457.
03 Spider-Man: Far from Home Sony 02.07. 385.957.
04 Aladdin Disney 24.05. 354.509.
05 John Wick 3 Concorde 17.05. 170.926.
06 Fast & Furious: Hobbs & Shaw Universal 07.06. 159.022.
07 Pets 2 Universal 02.08. 157.833.
08 Pokémon Detective Pikachu Warner Bros. 10.05. 144.105.
09 Once Upon a Time in Hollywood Sony 26.07. 131.022.
10 Godzilla 2 Warner Bros. 31.05. 110.495.
11 Rocketman Paramount 31.05. 96.350.
12 Men in Black International Sony 14.06. 79.633.
13 Yesterday Warner Bros. 26.06. 73.095.
14 Annabelle 3 Universal 28.06. 72.683.
15 X-Men: Dark Phoenix Fox 07.06. 65.845.

PL TITEL US-
VERLEIH

US-
START

EINSPIEL
IN DOLLAR
01 Die Unglaublichen 2 Disney 15.06. 608.581.
02 Jurassic World 2 Universal 22.06. 417.719.
03 Deadpool 2 Fox 18.05. 318.491.
04 Mission: Impossible – Fallout Paramount 27.07. 220.159.
05 Ant-Man and the Wasp Disney 06.07. 216.648.
06 Solo: A Star Wars Story Disney 25.05. 213.767.
07 Crazy Rich Warner Bros. 15.08. 174.532.
08 Hotel Transsilvanien 3 Sony 13.07. 167.510.
09 Meg Warner Bros. 10.08. 145.443.
10 Ocean’s 8 Warner Bros. 08.06. 140.218.
11 Mamma Mia! Here We Go Again Universal 20.07. 120.634.
12 Equalizer 2 Sony 20.07. 102.084.
13 Christopher Robin Disney 03.08. 99.215.
14 The First Purge Universal 04.07. 69.488.
15 Book Club Paramount 09.08. 68.420.

andere Hoffnungsträger wie Blinded By
the Light, Long Shot oder Late Night san-
ken wie Steine, weil einem Publikum
nicht zu vermitteln war, was sie so beson-
ders macht, dass man sie unbedingt im
Kino sehen sollte. Das gelingt eben im-
mer noch bei kleineren Filme, wenn sie
wirklich außergewöhnlich sind und das
Außergewöhnliche sich vermitteln lässt.
Das wird ohnehin die große Heraus-
forderung für die Studios sein, wenn in
diesem Herbst die Ära des Streamings in
die entscheidende Runde geht: Welche
Filme werden künftig fürs Kino gemacht,
welche für die eigenen Streamingdienste?
Natürlich steht fest, dass die Kinos nicht
von großen Franchise-Filmen allein le-
ben können werden. Aber was genau
werden die anderen Filme sein, die diese
Form der Auswertung erfahren werden?
Was müssen sie mitbringen, um ein
Publikum außer Haus zu locken, das
mehr denn je daheim geboten bekommt?
Wir werden sehen.
THOMAS SCHULTZE

Old-School-Erfolgsrezept und ist hinter
dem im März gestarteten Wir von Jordan
Peele auch der erfolgreichste Original-
stoff in diesem Jahr. Dahinter findet sich
Rocketman auf Platz elf der Sommer-
charts. Und schließlich rutschte auch
noch Yesterday unter die ersten Fünf-
zehn, mit 73,1 Mio. Dollar schaffte es die
romantische Komödie von Danny Boyle
auf Platz 13. Aus dem Rest der Welt kom-
men weitere 58,4 Mio. Dollar für die briti-
sche Produktion dazu, die sich bei einem
bescheidenen Budget von 26 Mio. Dollar
als überaus lukrativ erweist. Was die drei
Filme verbindet, sind originelle Kon-
zepte, die dem Publikum gute, aber auch
ungewöhnliche und sehr spezielle Unter-
haltung versprechen, Filme, über die
man sich im Anschluss austauschen will.
Sie sind jedenfalls wie nichts anderes,
was man aktuell im Kino sehen kann. Et-
was Besonderes. Das scheint ein probates
Erfolgsmittel zu sein, wenn man kein gro-
ßes Franchise bedienen kann. Und trifft
beispielsweise auch auf einen kleineren
Titel wie Midsommar von Ari Aster zu,
den A24 bei einem schmalen Budget von
10 Mio. Dollar zu einem Einspiel von 26
Mio. Dollar führen konnte – ein wirklich
schräger Horrorfilm, in dem über 150
Minuten Spielzeit wirklich exzessive
Dinge passieren, wohlgemerkt. Während

schwarze Zahlen. Richtig dick erwischte
es Paramount und Fox; beide Studios hat-
ten keinen Film, der die 100-Mio.-Dollar-
Marke knacken konnte: Paramount
baute um 76 Prozent ab; einzig das Elton-
John-Biopic Rocketman war ein Licht-
blick mit 96,3 Mio. Dollar Umsatz, blieb
aber deutlich hinter den Zahlen von
Bohemian Rhapsody zurück. Fox hatte
nur Fehlgriffe zu beklagen und belegte im
Studioranking mit 164,5 Mio. Dollar bei
einem Minus von 54 Prozent den letzten
Platz: Vor allem X-Men: Dark Phoenix war
ein schmerzhafter Flop und erst einmal
der Abschluss des X-Men- Franchise (bis
Kevin Feige einen Weg findet, die Marke
wieder zu neuem Leben zu erwecken),
aber nichts, was das gerade erst von
Disney übernommene Studio anzubieten
hatte, hinterließ einen bleibenden Ein-
druck. Zum Glück kann Fox im Festival-
Circuit gerade mit Ad Astra (Venedig) und
Le Mans 66 - Gegen jede Chance (Tellu-
ride, Toronto) punkten: Beide Filme soll-
ten sich im Herbst auch an den Kino-
kassen beweisen können.
Worüber die Studios mehr und mehr
rätseln, ist die Frage, wie man sich mit
originalem Produkt behaupten kann. Nur
drei Filme landeten in der Sommer-
Top-15, die nicht auf einer bestehenden
IP aufbauen. Once Upon a Time in... Hol-
lywood war am effektivsten mit seinem

Disney holte sich


fast 50 Prozent des


Sommereinspiels.

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