Blickpunkt Film - 09.09.2019

(coco) #1
FOTOS

DENNIS WEISSFLOG/MDR MEDIEN360G; ARD DEGETO/BR; BR/ARD DEGETO/SAPPRALOT PRODUCTIONS/ALEXANDER FISCHERKOESEN

Wer war eigentlich zuerst da – das
Projekt Play oder die Firma Sappralot
Productions?
HAMID BAROUA: Das lief parallel. Play
entstand als Idee 2013 und parallel habe
ich mich nach einer längeren Zeit in der
Bavaria unternehmerisch selbständig
gemacht. Es gab zwei Ideen, Firmen zu
gründen, die am Markt ein Alleinstel-
lungsmerkmal haben sollten. Eine davon
war die Sappralot. Und der Filmstoff
Play – zu dem Zeitpunkt war noch kein
Sender beteiligt – erschien mir als geeig-
netes Projekt für Sappralot. Die Firma
wurde dann 2014 gegründet. Das Projekt
bekam wiederum einen richtigen Schub,
als die Drehbuchentwicklung mit dem
BR und der Degeto losging.
CHRISTOPH SZONN: Die Idee für die
Firma haben wir zusammen ab Herbst
2017 in der Vorproduktion von Play wei-
terentwickelt, nachdem ich bei der
LfA-Förderbank gekündigt hatte.


Wie meinen Sie das mit dem Allein-
stellungsmerkmal der Firma?
HB: Es gibt sehr viele sehr gute Filmpro-
duktionsfirmen in Deutschland. Wenn


man sich mit einer neuen Firma am
Markt etablieren will, sollte man das
mit etwas Besonderem tun. Und wir
empfinden Play als sehr besonderen
Film. Inhaltlich mit seinem Ideenreich-
tum, aber auch formal.

Play als Visitenkarte, an der man ablesen
kann, wie die Firma tickt, für was sie
steht?
CS: Genau. Es ist das perfekte Projekt
für den Markteintritt.
HB: Dass wir bei Play mit einer Technik
gearbeitet haben, die so im Fernsehreal-
film noch nie angewandt wurde ist auch
ein Beispiel dafür, wie die Sappralot
tickt, dafür, wie wir nach dem Besonde-
ren suchen.

Auf der einen Seite der Creative
Producer, auf der anderen der Banker –
ist die Aufgabenteilung zwischen Ihnen
beiden entsprechend eindeutig?
CS: Nein. Natürlich gibt es durch die je-
weilige Expertise einen gewissen
Schwerpunkt in der Arbeit. Aber wir tref-
fen uns auf der stofflichen Ebene. Meine
Entscheidung, die LfA zu verlassen und

wieder zurück in die Produktion zu ge-
hen, ist auch nicht von heute auf morgen
gefallen. Aber ich wollte schon immer
selbst Geschichten hervorbringen und
produzieren. Wichtig war dabei, festzu-
stellen, dass wir bei den Stoffen, die uns
vorschweben, auf der gleichen Wellen-
länge liegen.
HB: Wir sind beides operative Produzen-
ten, bei manchen Projekten ist Christoph
mehr hands-on, bei anderen ich. Wir
wissen aber beide bei allen Projekten
über alles Bescheid. Mit Steffen Matz
gibt es noch einen dritten Gesellschafter,
ein Start-up-Unternehmer und Experte
im Onlinemarketing. Steffen ist ein
Unternehmertyp, der mit einbringt, wie
man effektiv und strategisch eine Firma
gründet und führt.

Nun haben wir Play schon so oft ange-
sprochen: Welcher Ursprungsgedanke
steht hinter dem Film?
HB: Auf einer privaten Umzugsfeier von
Christoph habe ich einen Psychiater
kennengelernt, der von Onlinespielsucht
erzählte, das hat meine Neugierde ge-
weckt. Das war 2013, das Thema war da-

SAPPRALOT PRODUCTIONS


»Wir haben gezeigt,


dass es geht«


Mit dem Drama »Play« (ARD, 11.09, 20:15 Uhr) belebt die Firma Sappralot die


deutsche Fernsehfilmszene. Ein Gespräch mit Hamid Baroua und Christoph Szonn


über ihre Pläne und die Herausforderungen der technisch anspruchsvollen Produktion.


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