Die Zeit - 12.09.2019

(singke) #1

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KULTURHIGHLIGHTS


Fünf international renommierte zeitgenössi-
sche Künstlerinnen beschäftigen sich in der
Ausstellung »Resonating Spaces« in sehr
unterschiedlicher Form mit einer spezifischen
Qualität von Räumlichkeit – akustisch, als
Skulptur oder gezeichnet. Gemeinsam ist ihren
Werken, dass sie zuerst eher als Räume wirken,
als dass sie als Einzelobjekte wahrgenommen
werden. In ihrem Aussehen und Auftreten
erscheinen sie zurückhaltend und unaufdring-
lich, ihre Wirkung allerdings ist stark und
kraftvoll. Diese Werke evozieren Räume
zwischen dem Erkennbaren und dem Flüchti-
gen. Sie schaffen Orte und Ruhepausen, in
denen die Fähigkeit des Erinnerns ausgelöst
wird und Bilder und Erinnerungen lebendig
werden.

(^)
Die Fondation Beyeler ist ein Museum für
moderne und zeitgenössische Kunst, das
365 Tage im Jahr geöffnet ist. Insbesondere
mit ihren Ausstellungen zu renommierten
Künstlern des 19. bis 21. Jahrhunderts hat sie
sich internationale Anerkennung erworben
und als meistbesuchtes Kunstmuseum
der Schweiz etabliert. 1997 eröffnet und
inzwischen mehrfach ausgezeichnet, gilt das
vom italienischen Architekten Renzo Piano
entworfene Gebäude im idyllischen Berower
Park als eines der schönsten Museen weltweit.



  1. Oktober 2019 bis 26. Januar 2020
    FONDATION BEYELER
    Baselstrasse 101
    CH-4125 Riehen/Basel
    Schweiz
    Öffnungszeiten:
    täglich 10 bis 18 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr
    http://www.fondationbeyeler.ch


Susan Philipsz, The Wind Rose, 2019, Triplofusus Giganteus, Grosse Pferdeschnecke,
Florida; Courtesy die Künstlerin. Foto: Eoghan McTigue

BASEL

RESONATING SPACES

LEONOR ANTUNES, SILVIA BÄCHLI, TOBA KHEDOORI,


SUSAN PHILIPSZ, RACHEL WHITEREAD


DER BESTE MALER VENEDIGS

TIEPOLO


»Der beste Maler Venedigs« – so wurde
Giovanni Battista Tiepolo (1696–1770) von
seinen Zeitgenossen gefeiert. In Venedig
geboren, stieg er zu einem der bedeutends-
ten Künstler des 18. Jahrhunderts auf, der in
Italien ebenso begehrt war wie in Würzburg
und Madrid.

Anlässlich seines 250. Todestages widmet
die Staatsgalerie ihm eine große Ausstellung
und präsentiert ihren hochrangigen Bestand
im Kontext kostbarer internationaler
Leihgaben aus Europa und Übersee. Erstmals
im deutschsprachigen Raum eröffnet die
Schau den Blick auf die gesamte Schaffens-
zeit Tiepolos und macht die Vielfalt seines
Œuvres anschaulich – von eleganten
Gemälden zu Mythologie und Geschichte
über dramatische religiöse Bilder bis zu
Karikaturzeichnungen und Radierungen.

An der Zeitenwende zur Aufklärung nehmen
Tiepolos Werke Darstellungsstrategien
vorweg, die sich über Francisco de Goya bis
in die Moderne beobachten lassen.


  1. Oktober 2019 bis 2. Februar 2020
    STAATSGALERIE STUTTGART
    Konrad-Adenauer-Straße 30–32 · 70173 Stuttgart
    http://www.staatsgalerie.de


Giovanni Battista Tiepolo, Der heilige Jakobus der Ältere, 1749–1750,
Budapest, Szépművészeti Múzeum, © Szépművészeti Múzeum – Museum
of Fine Arts, Budapest, 2018

STUTTGART

LEIPZIG

POINT OF NO RETURN

WENDE UND UMBRUCH IN


DER OSTDEUTSCHEN KUNST


Dreißig Jahre nach »1989« blickt »Point of
No Return« aus der Perspektive der bildenden
Künste auf die Friedliche Revolution in der
DDR sowie den gesellschaftlichen Umbruch
in Ostdeutschland. Auf rund 1500 m^2 werden
mehr als 300 Werke aller künstlerischen
Gattungen von 107 Künstlerinnen und Künst-
lern präsentiert. Die Ausstellung bezieht die
unmittelbare Vorgeschichte ebenso ein wie
die Transformationszeit nach 1989. Sie zeigt
die bereits in den 1980er Jahren auffallenden
»Risse in der Mauer« und deren Gründe,
thematisiert ihren unerwarteten Fall wie die
Neudefinition künstlerischen Schaffens im
gesellschaftlichen Umbruch. »Point of No
Return« begrenzt sich dabei nicht auf einen
Teil der ostdeutschen Künstlerschaft, sondern
zeigt ein breites Spektrum aus unterschied-
lichen künstlerischen und gesellschaftlichen
Milieus und viele bislang kaum gezeigte Werke.


  1. Juli 2019 bis 3. November 2019
    MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG
    Katharinenstraße 10 · 04109 Leipzig
    Öffnungszeiten:
    Di. und Do. bis So. 10 bis 18 Uhr, Mi. 12 bis 20 Uhr,
    Mo. geschlossen, Feiertage 10-18 Uhr
    http://www.mdbk.de


Hans Ticha, Der Agitator (Rufer), 1988, Privatbesitz,
© VG Bild-Kunst Bonn, 2019


  1. September 2019 bis 6. April 2020
    BERLINISCHE GALERIE 
    Alte Jakobstraße 124–128 · 10969 Berlin 
     www.berlinischegalerie.de


BERLIN

IN RECENT YEARS
BETTINA POUSTTCHI

Bettina Pousttchi arbeitet an der Schnitt-
stelle von Skulptur, Fotografie und Archi-
tektur. Ihre Interventionen im öffentlichen
Raum nehmen Bezug auf den urbanen
oder historischen Kontext eines Ortes. In
Berlin präsentiert sie skulpturale und foto-
grafische Arbeiten sowie eine ortsspezifi-
sche Arbeit an der Fassade des Museums.

Bettina Pousttchi, A3, 2019, Leitplanken,
Stahl / crash barriers, steel, 221 (h) x 204 x 94 cm /
87 (h) x 80¼ x 37 in, Courtesy Buchmann Galerie
und die Künstlerin, Foto: Michael Schultze

NÜRNBERG

Entwurf Bauhaus Museum Dessau, Ansicht Stadtpark
© Gonzalez Hinz Zabala, 2016

MÜNCHEN

Alexej von Jawlensky (1864–1941) und
Marianne von Werefkin (1860–1938) sind in
den Kanon der Kunstgeschichte als eines der
wegweisenden Künstlerpaare der Avantgarde
eingegangen. Mit der von ihnen 1909 initiierten
Gründung der Neuen Künstlervereinigung
München, aus der zwei Jahre darauf der Blaue
Reiter hervorgegangen ist, haben sie nicht
nur als Vordenker (Werefkin) und malerischer
Impulsgeber (Jawlensky) dieser Vereinigungen
Kunstgeschichte geschrieben, sondern auch
jeder für sich und zusammen als Paar einen
wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der
Moderne am Beginn des 20. Jahrhunderts
geleistet. Bemerkenswert ist aus diesem
Grund, dass ihre Bedeutung bislang lediglich
innerhalb dieser Vereinigungen beleuchtet
oder in Einzelausstellungen gewürdigt wurde,
sie aber als private wie künstlerische »Partner«,
die sie über 29 Jahre (1893–1921) gewesen
sind, noch niemals gemeinsam und explizit
in einer Ausstellung vorgestellt wurden.

In der vom Lenbachhaus München und dem
Museum Wiesbaden in enger Kooperation
konzipierten Ausstellung »Lebensmenschen.
Alexej von Jawlensky und Marianne von
Werefkin« werden die individuellen künstleri-
schen Werdegänge beider Persönlichkeiten
verfolgt, zueinander in Beziehung gesetzt und
mit ihren ständig in Veränderung begriffenen
privaten Verhältnissen in Verbindung gebracht.

In Zusammenarbeit mit dem Museum Wies-
baden, Hessisches Landesmuseum für Kunst
und Natur

Kuratiert von Annegret Hoberg (Lenbachhaus)
und Roman Zieglgänsberger (Museum
Wiesbaden)


  1. Oktober 2019 bis 16. Februar 2020^
    STÄDTISCHE GALERIE IM LENBACHHAUS UND KUNSTBAU
    Luisenstraße 33, 80333 München
    http://www.lenbachhaus.de


LEBENSMENSCHEN

ALEXEJ VON JAWLENSKY UND MARIANNE VON WEREFKIN


LEIPZIG


  1. September 2019 bis 26. Januar 2020
    HAUS DER KUNST
    Prinzregentenstraße 1 · 80538 München
    Mo. bis So. 10 bis 20 Uhr, Do. 10 bis 22 Uhr
    http://www.hausderkunst.de


MÜNCHEN

LÜPERTZ IM HAUS DER KUNST
MARKUS LÜPERTZ
ÜBER DIE KUNST ZUM BILD

Markus Lüpertz hat die Malerei seit den
sechziger Jahren entscheidend mitge-
prägt. Die Ausstellung beleuchtet erst-
mals den seriellen Charakter in seinem
Schaffen. Anhand von über 200 Werken
zeigt sie, wie sein Œuvre von einer
filmischen Sichtweise geprägt ist, und
ermöglicht dadurch einen neuen Blick.

Markus Lüpertz, Dithyrambe – schwebend, 1964,
Galerie Michael Werner, © VG BildKunst, Bonn 2019


  1. November 2019 bis 29. März 2020
    GRASSI MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST
    Johannisplatz 5–11 · 04103 Leipzig
    Öffnungszeiten: Di. bis So. von 10 bis 18 Uhr
    http://www.grassimak.de


SONDERAUSSTELLUNG HISTORY IN FASHION
ENTDECKUNGSREISE DURCH
DIE MODEGESCHICHTE

Ein Streifzug durch die Mode der letzten
1500 Jahre – mit Schwerpunkt auf
Stickerei. Diese jahrhundertealte Technik
der detailverliebten Verzierung erfüllte
schon immer das Bedürfnis, Individualität
und Bedeutung in Kleidung einzuschrei-
ben. Gezeigt werden auch zeitgenössische
Arbeiten der Haute Couture.

Coryn Fashion Leipzig: Stiefel »Flora’s
Present«, Italien, Deutschland 2017,
Stickerei in Seide auf textiler Oberfläche

CHEMNITZ


  1. September 2019 bis 23. Februar 2020
    LANDESMUSEUM HANNOVER 
    Willy-Brandt-Allee 5 · 30169 Hannover
    Tel. (0511) 980 76 86
    http://www.landesmuseum-hannover.de


HANNOVER

DIE GOLDENE TAFEL
ALS EUROPÄISCHES MEISTERWERK
ZEITENWENDE 1400

Zu Beginn des 15. Jh.s schufen Schreiner,
Bildschnitzer und Maler in Lüneburg
ein Kunstwerk von herausragender
Bedeutung: Die »Goldene Tafel«, der
Altaraufsatz aus der Klosterkirche
St. Michaelis, erstrahlt nach umfang-
reicher Restaurierung in neuem Glanz.

Goldene Tafel, Heilige Magdalena, 1420/1430
© Landesmuseum Hannover


  1. Oktober 2019 bis 12. Januar 2020
    KUNSTSAMMLUNGEN AM THEATERPLATZ
    Theaterplatz 1 · 09111 Chemnitz
    http://www.kunstsammlungen-chemnitz.de


ZWISCHEN WELTEN – ENTREMONDES
ANDRÉ MASSON

Der französische Künstler Masson gehört
zu den wichtigsten Vertretern des Sur-
realismus und war ein Wegbereiter des
abstrakten Expressionismus. Intensiv setzt
er sich mit den Themen Tod und Begierde
auseinander. Es wird ein besonderes
Augenmerk auf sein Verhältnis zur deut-
schen Literatur und Philosophie gelegt.

André Masson,Portrait du poète Hein-
rich von Kleist, 1939, Privatsammlung,
Paris, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019


  1. September 2019 bis 12. Januar 2020
    STÄDTISCHES MUSEUM BRAUNSCHWEIG
    Steintorwall 14 · 38100 Braunschweig
    http://www.braunschweig.de/museum


BRAUNSCHWEIG

FORTUNA UND EINTRACHT
DIE DÜSSELDORFER MALERSCHULE
IN BRAUNSCHWEIG

Die in Kooperation mit der Dr. Axe-Stif-
tung, Bonn, realisierte Schau nimmt die
ab 1860 durch den Braunschweiger
Kunstverein für das Städt. Museum
erworbenen Meisterwerke zum Aus-
gangspunkt für einen Überblick über
Künstler der Düsseldorfer Malerschule.

Die beiden Leonoren (Detail), Carl Ferdinand Sohn
(1805–1867), Dr. Axe-Stiftung, Bonn


  1. August bis 28. Oktober 2019
    MUSEUM TUCHERSCHLOSS UND HIRSVOGELSAAL
    Hirschelgasse 9–11 · 90403 Nürnberg
    http://www.museum-tucherschloss.de


ZWISCHEN DEN WELTEN
HOLZSKULPTUREN VON
STEFAN SCHINDLER

Die erste Werkschau des Bildhauers
Stefan Schindler unter freiem Himmel zeigt
das Museum Tucherschloss in Nürnberg:
Mit der Axt aus rohem Holz gehauen,
verwandeln die faszinierenden Wesen den
Schlossgarten mit ihrer Magie in eine
märchenhafte Zauberwelt.

Alexej von Jawlensky, Spanierin, 1913, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau
München, Foto: Lenbachhaus

DESSAU-ROSSLAU

Vor wenigen Tagen ist das Bauhaus Museum
Dessau in Sachsen-Anhalt feierlich eröffnet
worden. Damit wird es erstmals möglich, die
Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau in
ihrer ganzen Vielfalt und Qualität zu zeigen. Mit
ihren rund 49.000 Sammlungsstücken ist sie
die zweitgrößte Bauhaus-Sammlung weltweit.

Unter dem Titel »Versuchsstätte Bauhaus.
Die Sammlung« erwartet die Besucher eine
Ausstellung, die die Visionen und Konzepte, die
Arbeitsweisen und Methoden, die Akteure und
Netzwerke sowie die historischen Umstände
des Bauhauses vergegenwärtigt. Gezeigt
werden Möbel, Dokumente, Fotografien, Kunst-
werke und Zeichnungen, die veranschaulichen,
wie stark das Bauhaus weltweit gewirkt hat.

Das Bauhaus ist ein Exportschlager mit starker,
weit reichender Innovations- und Strahlkraft.
Es hat die Herangehensweise an Architektur,
Design und bildende und angewandte Künste
geprägt und wirkt bis heute fort. Die Bau-
haus-Meister haben 1925/26 ihre Schule im
heutigen Sachsen-Anhalt gebaut, weil ihnen

hier die Möglichkeit gegeben wurde, Visionen
umzusetzen, alles neu zu denken. In Dessau
erlebte das Bauhaus seinen Höhepunkt.
Nirgendwo sonst stehen so viele Original-
Bauhausbauten wie hier. Allesamt sind sie
Ikonen der Moderne.

Der Entwurf des Museumsgebäudes stammt
vom Architekturbüro addenda architects
(Gonzalez Hinz Zabala) aus Barcelona. Es ist
ein Haus im Haus – mit einem schwebenden
Riegel aus Stahl in einer gläsernen Hülle.

BAUHAUS MUSEUM DESSAU
Mies-van-der-Rohe-Platz 1
06844 Dessau-Roßlau
Tel. (0340) 650 82 50
Täglich von 10 bis 17 Uhr
http://www.bauhaus-dessau.de

HÖHEPUNKT DES BAUHAUS-JUBILÄUMS

ERÖFFNUNG BAUHAUS MUSEUM DESSAU

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