GEO - 09.2019

(Nancy Kaufman) #1

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GEO-Tagder Natur

ln ganz Deutschland zogen wieder Experten mit
Naturfreunden los, um in 24 Stunden so viele Arten wie
möglich zu entdecken. Eine Auswahl der Projekte

WAS HÜPFT UND BRUMMT IN BRODOWIN?
.,Man muss alle vier Flügel gleichzeitig fixieren, ohne zuzudrücken", erklärte Oliver
Brauner, drehte die Libelle vorsichtig und zeigte die Unterseite des Großen Blaupfeils.
Wie der Libellenkenner zogen am GEO-Tag der Natur Experten mit naturbegeisterten
Laien durchs brandenburgische Land, unter ihnen Wanzenforscher, Ornithologen und
Weichtierforscherinnen. Sie zählten wie in jedem Jahr so viele Arten wie möglich.
Der Ort der Hauptveranstaltung war diesmal Brodowin. Seit fast 30 Jahren ökologisch
bewirtschaftet, ist die Landschaft rund um das Dorf mit ihren vielen verschiedenen
Biotopen ein ergiebiges Untersuchungsgebiet Bei ihren Streifzügen entdeckten die
Naturfreunde alte Bekannte wie die Feldlerche und die Große Goldschrecke und
Raritäten wie das Braune Mönchskraut und das Sommer-Adonisröschen. Bei der vom
Verein Ökodorf Brodowin organisierten .,Libellentour" ließen sich noch eine Keilfleck­
Mosaikjungfer blicken und ein Eisvogel, der plötzlich aus seiner Bruthöhle flog.
Die finale Auszählung aller Arten steht noch aus.

ARTEN-INVENTUR
macht Familie Bosch aus Sternenfels
an jedem GEO-Tag der Natur. Dann
schauen sich die Boschs gemeinsam
die Fotos aus der Kamerafalle an, die
auf ihrer Streuobstwiese steht: Dieses
Mal fing sie ein Wendehalspaar bei
der Balz ein. Jason, 7, nimmt die
kleinen Lebewesen in Augenschein,
Käfer, Wanzen, Heuschrecken. Auch
ein Schachbrettfalter flog ihm zu.

EIN KAPITALER
HIRSCHKÄFER

Sie fanden das vier Zentimeter große
Weibchen bei der .,Entdeckungstour
über eine Wiese", die der NABU Halle/
Saalkreis organisiert hat.

WASSERFLEDERMÄUSE
begeisterten die Kinder der Natur­
schutzjugend Hessen in Bad Soden­
Salmünster. Bei Vollmond sahen sie
die Flieger mit den großen Füßen.

MIT EINER LICHTFALLE
fing die Naturforschende Gesellschaft
der Oberlausitz Insekten. Und das war
nur die Nachtaktion: 17 Stunden lang
suchten die Teilnehmer Arten.

GEO 09 2019
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