Die Welt Kompakt - 10.09.2019

(ff) #1

WIRTSCHAFT DIENSTAG,10.SEPTEMBER2019 SEITE 8


Marktstimmung in Deutschland


WEuphorie WNiedergeschlagenheit
WBeschwingtheit WVerzweiflung
WGleichgültigkeit


gemessen am Angst-Index VDax



  • Aktuell -Vorheriger Handelstag


DAX
Name Schluss+/-52 Wochen
09.09.%HochTief
Adidas NA 277,05 -0,66296,8178,
Allianz vNA 206,65+1,15219,1170,
BASF NA 62,28+1,3381,7755,
Bayer NA 67,26+0,4079,9552,
Beiersdorf 111,40 -2,28117,380,
BMW St 63,22+1,4486,7458,
Continental 121,64+3,56160,5103,
Covestro 42,39+2,3473,8837,
Daimler NA 46,45+2,3060,0040,
Deutsche Bank NA 7,33+3,0110,635,
Deutsche Börse NA136,10 -0,95138,9102,
Deutsche Post NA 30,47 -0,0732,0523,
Deutsche Telekom NA15,03 -0,3815,8813,
E.ON NA 8,48 -0,3910,268,
Fresenius 44,20 -1,0169,9038,
Fresenius M. C. St. 62,50+0,4291,7455,
HeidelbergCementHeidelbergCement 66,82+3,6673,5251,
Henkel Vz. 93,98+0,71108,080,
Infineon NA 17,36+2,5521,6213,
Linde PLC 168,75 -1,92184,8130,
Lufthansa vNA 14,09 -0,3223,6612,
Merck 95,84 -2,20102,985,
Münch. Rück vNA 226,80+1,61228,8180,
RWE St. 26,24 -2,0227,3816,
SAP 110,20 -0,99125,083,
Siemens NA 94,19+1,77112,184,
thyssenkruppthyssenkrupp 12,35+1,0223,509,
Volkswagen Vz. 154,08+2,45164,0131,
Vonovia NA 42,20 -2,5448,9338,
Wirecard 156,90 -0,25194,486,


FINANZMÄRKTE
DATEN VON


DaxPunkte Euro-Stoxx-50Punkte
09.09.12226,1009.09.3495,0209.09.12226,1009.09.3495,0209.09.12226,1009.09.3495,


Dow JonesPunkte Gold$/Feinunze
09.09.26789,5209.09.1504,8609.09.26789,5209.09.1504,8609.09.26789,5209.09.1504,


Name Schluss+/-52 Wochen
09.09.%HochTief


Name Schluss+/-52 Wochen
09.09.%HochTief
-0,66296,8178,
+1,15219,1170,
+1,3381,7755,
+0,4079,9552,
-2,28117,380,
+1,4486,7458,
+3,56160,5103,
+2,3473,8837,
+2,3060,0040,
+3,0110,635,
-0,95138,9102,
-0,0732,0523,
-0,3815,8813,
-0,3910,268,
-1,0169,9038,
+0,4291,7455,
+3,6673,5251,
+0,71108,080,
+2,5521,6213,
-1,92184,8130,
-0,3223,6612,
-2,20102,985,
+1,61228,8180,
-2,0227,3816,
-0,99125,083,
+1,77112,184,
+1,0223,509,
+2,45164,0131,
-2,5448,9338,
-0,25194,486,


09.09.%HochTief
-0,66296,8178,
+1,15219,1170,
+1,3381,7755,
+0,4079,9552,
-2,28117,380,
+1,4486,7458,
+3,56160,5103,
+2,3473,8837,
+2,3060,0040,
+3,0110,635,
-0,95138,9102,
-0,0732,0523,
-0,3815,8813,
-0,3910,268,
-1,0169,9038,
+0,4291,7455,
+3,6673,5251,
+0,71108,080,
+2,5521,6213,
-1,92184,8130,
-0,3223,6612,
-2,20102,985,
+1,61228,8180,
-2,0227,3816,
-0,99125,083,
+1,77112,184,
+1,0223,509,
+2,45164,0131,
-2,5448,9338,
-0,25194,486,

Zur Finanzierung von Klima-
schutzvorhaben will Bundes-
wirtschaftsminister Peter Alt-
maier (CDU) Milliardengelder
aus privatem Kapital mobili-
sieren. Er konkretisierte Pläne
für eine „Bürger-Stiftung Kli-
maschutz“, um CO 2 -Emissio-
nen zu senken. Insgesamt
könnten dadurch bis zu 50 Mil-
liarden Euro zur Verfügung ge-
stellt werden. Die Stiftung soll
„Bürger-Anleihen“ zu einem
festen Zinssatz von zwei Pro-
zent mit einer Mindestlaufzeit
von zehn Jahren ausgeben. Der
Bund soll als einmaligen Bei-
trag zum Stiftungskapital fünf
Milliarden Euro geben. Klima-
schutz gelinge nur, wenn es ei-
ne staatliche und gesamtge-
sellschaftliche Aufgabe sei, so
Altmaier. Am 20. September
will das Klimakabinett der
Bundesregierung über ein Ge-
samtpaket entscheiden, damit
Deutschland die Klimaziele bis
2030 erreicht.


Privates


Kapital für


Klimaschutz


N


ur wenige Tage nach
dem Entwurf für ei-
nen Mietendeckel in
Berlin kommt die
nächste Idee für mehr Mieter-
schutz aus der Hauptstadt. Die
Landesregierung will einem Zei-
tungsbericht zufolge über den
Bundesrat durchsetzen, dass die
Grundsteuer künftig nicht mehr
auf die Miete umgelegt werden
kann. Bisher ist es üblich, die
Grundsteuer über die Nebenkos-
ten an die Mieter weiterzugeben.

VON MICHAEL FABRICIUS

Am Dienstag wolle der Berli-
ner Senat nun ein Gesetz be-
schließen, über das im zweiten
Schritt der Bundesrat entschei-
den muss, wie die „Süddeutsche
Zeitung“ berichtet. Das soge-
nannte Mieter-Grundsteuer-Ent-
lastungsgesetz soll die entspre-
chende Grundsteuerregel im
Bürgerlichen Gesetzbuch än-
dern. Fast 58 Prozent aller deut-
schen Haushalte könnten davon
profitieren, heißt es im Entwurf.
Viele Mieterhaushalte hätten
in der Vergangenheit wegen stei-
gender Mieten einen wachsen-
den Teil ihrer Kaufkraft verloren,
begründete Berlins Justizsenator
Dirk Behrendt (Grüne) die Initia-
tive gegenüber der Zeitung: „Weil
Eigentum verpflichtet, müssen
die Eigentümer die Grundsteuer
tragen“, so Behrendt.
Die Initiative aus Berlin deutet
auf einen zunehmenden Interes-
senkonflikt in den Großstädten
hin. In letzter Zeit gibt es immer
wieder Bundesrats- oder Volks-
initiativen in größeren Städten,
die auf mehr Mieterschutz
hinauslaufen.
Erst vergangene Woche etwa
brachte der Hamburger Senat ei-
ne Bundesratsinitiative für eine
strengere Mietpreisbremse und
für geringere Mietsteigerungs-
möglichkeiten bei laufenden Ver-
trägen auf den Weg. In München
gibt es eine Volksinitiative für
mehr Mieterschutz. Auf Bundes-
ebene jedoch ist der Handlungs-
druck nicht groß, denn in vielen
Regionen ist der Mietwohnungs-
markt ausgeglichen. Entspre-
chend laufen die Initiativen der
Metropolen meistens ins Leere.
Auch für den neuen Versuch
aus Berlin werden die Erfolgs-
chancen als gering eingeschätzt.
„Es gab auch in der Vergangen-
heit schon Bundesratsinitiativen
der Länder, doch die sind immer
versandet“, sagt Ulrich Ropertz,
Sprecher des Deutschen Mieter-
bunds (DMB). Die Interessen
und die Marktlagen in den ver-
schiedenen Regionen seien häu-
fig zu unterschiedlich. „Dennoch
ist es richtig, über solche Initiati-
ven eine bundeseinheitliche Re-
gelung zu erreichen und keine
länderspezifischen eigenen Ge-
setze zu produzieren, wie etwa
einen Mietendeckel in Berlin.“
Dass die Grundsteuer nicht
mehr auf Mieter umgelegt wer-
den soll, ist auch eine Forderung
des DMB. Im Grundsatz dient
diese Steuer, über die jährlich

rund 14 Milliarden Euro in die
Gemeindekassen fließen, zur Fi-
nanzierung kommunaler Infra-
struktur. Davon profitieren auch
die Mieter vor Ort. Doch mit den
steigenden Mietpreisen und hö-
heren Einnahmen für Vermieter
ist die Diskussion in den großen
kreisfreien Städten gekippt.
Es seien vor allem die Eigentü-
mer, „die von einer intakten In-
frastruktur profitieren, welche
über die Grundsteuer finanziert
wird“, heißt es etwa im neuen
Berliner Gesetzentwurf. Dies tra-
ge „zum Werterhalt, zur Wert-
steigerung ihrer Immobilien bei
und beeinflusst auch die zu erzie-
lende Miethöhe“. Sprich: Vermie-
ter haben angeblich mehr von
der Entwicklung in den teuren
Städten als Mieter.
Jan-Marco Luczak (CDU),
wohnungspolitischer Sprecher
der Unionsbundestagsfraktion,
sieht in einem Grundsteuerumla-
geverbot hingegen ein „trojani-
sches Pferd“. Denn „am Ende
müssen alle Mieter mehr zahlen,
weil zum Ausgleich die Kaltmie-
ten erhöht werden“, so Luczak
per Twitter.
„Die Großstädte sollten die
Möglichkeit haben, auf die ange-
spannte Marktlage besser reagie-
ren zu können“, findet hingegen
DMB-Sprecher Ropertz. „Dafür
kann der Bund Rahmenbedin-
gungen schaffen. Was aber in den
letzten fünf Jahren passiert ist,
reicht nicht aus. Dass wir nun
schon über die zweite Reparatur
der Mietpreisbremse diskutie-
ren, spricht nicht für eine hohe
Qualität in der Gesetzgebung.“
So hat Hamburg vergangene
Woche ein Gesetz auf den Weg in
den Bundesrat gebracht. Unter
anderem will der SPD-regierte
Senat eine Klarstellung bei der
Mietpreisbremse erreichen. Bis-
her ist es so, dass Vermieter zu
viel verlangte Beträge erst ab

Berlin will


Grundsteuer


Vermietern


aufbürden


Bundesweit können Eigentümer die


Grundsteuer auf die Miete umlegen.


Das Land Berlin will das ändern und


nur noch die Wohnungsbesitzer mit der


Steuer belasten. Die Initiative zeigt den


wachsenden gesellschaftlichen Konflikt


zwischen Stadt und Land


Angebotsmieten nach Kreistypen

Quelle: BBSR

nettokalt in Euro pro Quadratmeter


     

große kreisfreie
Großstädte
kleine und
mittlere kreisfreie
Großstädte
städtische Kreise
ländliche Kreise
mit Verdichtungs-
ansätzen
dünn besiedelte
  ländliche Kreise
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