Süddeutsche Zeitung - 10.09.2019

(Darren Dugan) #1
Wenn man von einer winzigen Kleinigkeit
absieht,ist das mediterrane Rom, die auf
sieben Hügeln thronende Hauptstadt Itali-
ens, für Beachwettbewerbe aller Art gera-
dezu ideal. Die Kleinigkeit ist: Rom besitzt
keinen Strand. Es liegt nicht am Meer, zu-
mindest nicht unmittelbar. Im Gegensatz
zu Tokio. Dem Starnberger Beachvolleybal-
ler Clemens Wickler (am Ball) und dessen
Partner Julius Thole dürfte diese Kleinig-
keit allerdings egal sein. Die Zweiten der
Weltmeisterschaften haben beim Welttour-
Finale im Foro Italico am Sonntag Rang
zwei belegt. In einer Neuauflage des WM-
Endspiels unterlagen sie den Russen Oleg
Stojanowskij und Wjatscheslaw Krasilni-
kow 0:2 (16:21, 16:21). Allerdings war das
für die beiden, die für den Eimsbütteler TV
Hamburg starten, zu verkraften. Weder im
Achtelfinale gegen die Russen Ilja Leschu-
kow und Konstantin Semenov hatten sie ei-
nen Satz abgeben, noch im Viertelfinale ge-
gen die Tschechen Ondrej Perusic und Da-
vid Schweiner oder im Halbfinale gegen Ja-
cob Gibb/Taylor Crabb aus den USA. Mit
7040 Punkten liegen sie in der bereinigten
Olympia-Rangliste nun auf dem vierten
Platz, die besten 15 lösen das Ticket für die
Olympischen Spiele. Das ist dem 24-jähri-
gen Wickler und dem 22-jährigen Thole al-
so kaum mehr zu nehmen. Sie sind nun so-
gar Weltranglistendritte. „Wenn uns das je-
mand am Anfang des Jahres gesagt hätte,
hätten wir ihn einweisen lassen“, kommen-
tierten sie auf Facebook. Tokio übrigens
hat einen Strand, einen 150 Meter langen
Streifen, an dem Baden bis 2015 allerdings
verboten war – wegen der Wasserqualität
in der Bucht. Das dürfte den beiden aber
ebenfalls reichlich egal sein. Sie werden
dort im kommenden Juli trotzdem auf ei-
nen Sprung vorbeischauen. lib

Olympiaticket


für Tokio


Dachau– Sieben Minuten. Gemeinhin
wird es einem Trainer ja gutgeschrieben,
wenn ein Einwechselspieler so kurze Zeit
nach seiner Hereinnahme ein wichtiges
Tor erzielt. Verbucht wird das dann übli-
cher Weise in der Kategorie „glückliches
Händchen“, vielleicht gar unter „geschick-
tes Händchen“, wenn man nett sein will.
Der Ausgleichstreffer für den Fußball-Lan-
desligisten ASV Dachau am vergangenen
Freitagabend zum 1:1 beim TSV Ampfing,
dem späteren Endstand, war zweifellos
solch ein wichtiger Treffer, erzielt hatte
ihn Philipp Schmidt, der vor einigen Tagen
erst mit Trainingsrückstand zum ASV ge-
wechselt war, dann in der Pause ins Spiel
kam und in der 53. Minute seine Klasse be-
wies, als er nach einem Zuspiel von Maxi-
milian Bergner den Ball im Fallen, umringt
von zwei Gegenspielern, am Ampfinger
Torwart vorbei ins Netz spitzelte.
Gebracht hatte den 27-Jährigen Dach-
aus Trainer Steven Zepeda. Ihm selbst
brachte das Wechselglück dagegen nichts
mehr. Zepeda, 32, dürfte es beim Abpfiff
womöglich geahnt haben, sein Verein je-
denfalls hat sich nach diesem Remis von
ihm getrennt. Ampfing ist nach wie vor das
Schlusslicht in der Südost-Gruppe der Li-
ga, Dachau steht mit nur sieben Punkten
aus zehn Partien auf Rang 15 und damit
weit hinter den eigenen Erwartungen. Am
Saisonende würde das die Abstiegsrelegati-
on bedeuten. In der vergangenen Saison
hatte Zepeda den ASV auf Rang fünf ge-
führt, danach jedoch gewarnt, dass die
Mannschaft taktisch noch viel Arbeit habe:
„Ich glaube nicht, dass wir schon so weit
sind, wie es von außen vielleicht wirkt.“


Auch mit dieser Skepsis lag Zepeda of-
fensichtlich richtig. Dabei ahnte er zu die-
sem Zeitpunkt noch nichts vom Verlauf
der Saisonvorbereitung, die er im Rück-
blick „katastrophal“ nennt; nichts von all
den Spielern, die aus privaten oder berufli-
chen Verpflichtungen viel seltener im Trai-
ning waren als geplant; nichts von den Ver-
letzungen etwa von Antonio Jara Andreu,
Sebastian Mack oder Dennis Bergmann.
„Teilweise war es so, dass wir zu zwölft zu
einem Vorbereitungsspiel gefahren sind
und es zu zehnt beendet haben.“ Es gibt al-
so durchaus Gründe für die sportliche La-
ge, auch kann Zepeda für sich reklamie-
ren, dass die Spiele trotz der misslichen
Umstände zumindest knapp waren. Die
Tordifferenz liegt aktuell bei minus drei.
Trotzdem sagt Zepeda: „Sieben Punkte
sind für den eigenen Anspruch zu wenig ge-
wesen. Es kam nicht überraschend.“
Der Verein um Abteilungsleiter Michael
Dietrich hat es sich offenbar auch nicht
leicht gemacht. Am Sonntag fiel die Ent-
scheidung. „Er hat noch zwei Nächte drü-
ber geschlafen“, gibt Zepeda weiter, „oder
besser nicht geschlafen, wie er gesagt hat.“
Es gebe noch keinen Nachfolger, vorerst
wird Co-Trainer Michael Kornprobst die
sportliche Verantwortung übernehmen –
der 31-Jährige hatte am Freitagabend noch
neben Philipp Schmidt angegriffen. „Ich
kann es schon nachvollziehen“, sagt Zepe-
da, „es gibt auch kein böses Blut.“ Einer-
seits, ja, habe man nun gerade die erforder-
liche Fitness aufgeholt, es könnte also ver-
spätet losgehen; andererseits spiele inzwi-
schen natürlich auch der Kopf mit.


Umso mehr allerdings war auch für den
Trainer Schmidts Rückkehr ein Hoffnungs-
schimmer. Schmidt war beim ASV gerade
Torschützenkönig der Liga geworden, als
er vor zwei Jahren in die Regionalliga auf-
brach, erst zum FC Unterföhring, dann wei-
ter zum FC Pipinsried. „Das war eins der
fehlenden Puzzleteile“, sagt Zepeda, „bru-
tal, wir er die eine Chance gegen Ampfing
verwertet hat.“ Dieses 1:1 fiel schon wieder
wie in alten Zeiten, als Bergner in Dachau
den Großteil der vielen Schmidt-Treffer
auflegte. „Schade, ich hätte mir schon ger-
ne gewünscht, zwei Wochen länger mit
ihm zusammenarbeiten zu können.“
Ein klein wenig Erleichterung kann
man aber auch heraushören aus den Wor-
ten des langjährigen Schwabingers, der
zwischen 2010 und 2012 selbst mal für
Dachau spielte. Er wisse nicht recht, ob er
überhaupt noch einmal als Trainer arbei-
ten wolle, sagt Zepeda. Im Vorjahr hat sein
offensiver Ansatz gut funktioniert, nach
dem fünften Rang aber hätten sich nun alle
Gegner bis auf einen „nur hinten reinge-
stellt“. Bei diesem einen, dem TSV Grün-
wald, gab es vor zweieinhalb Wochen
prompt einen 4:0-Auswärtssieg. Der SB Ro-
senheim habe dann „unser ganzes Mittel-
feld in Manndeckung genommen“ (und 2:1
gesiegt), und die Ampfinger hätten „mit
zehn Mann am eigenen Sechzehner gestan-
den“. Sie hätten damit wohl Recht gehabt,
sagt Zepeda, aber man hört ihm an, dass er
sich mit einer solchen Spielauffassung gar
nicht anfreunden mag. Überdies bringe er
als Trainer hundertprozentigen Einsatz,
und er sei an einem Punkt, wo er sich frage,
wie viel davon eigentlich zurückkomme
und ob es sich lohne, sich aufzuarbeiten.
Er hat jetzt mehr Zeit für solche grundsätz-
lichen Gedanken. andreas liebmann


von marie schneider

München –Wennsich eine Mannschaft
nach zwei Spieltagen mit null Punkten auf
dem letzten Tabellenplatz wiederfindet,
kann das den Vereinsverantwortlichen
durchaus Sorgen bereiten – insbesondere,
wenn sie vor der Saison stolz den „besten
Kader, den wir jemals hatten“ vorgestellt
haben. Philipp Blonck, der Teammanager
des Badminton-Erstligisten Neuhausen-
Nymphenburg, hat genau das vor Kurzem
getan. Den mäßigen Saisonstart am ver-
gangenen Wochenende nahm er dennoch
erstaunlich gelassen. „Es werden noch
Spiele kommen, die wir gewinnen kön-
nen“, sagte er entspannt. Der Aufsteiger
hat weiter den Klassenerhalt als Ziel. Aller-
dings gab Blonck zu, dass sie „eigentlich
besser in die Saison starten“ wollten.
Gleich zwei 2:5-Niederlagen mussten
die Neuhauser am Wochenende gegen ver-
meintlich schlagbare Gegner verkraften.
„Wir haben uns mehr erhofft“, sagte
Blonck am Montag. Das Team habe „ein
bisschen Pech“ gehabt, die Spiele seien im-
mer knapp ausgegangen. So verlor ihre
Nummer eins Misha Zilberman am Sams-
tag in der Partie gegen den TSV Trittau bei-
spielsweise knapp im fünften Satz. Es sei
ein „Spiel auf Messers Schneide“, ein „Du-

ell auf Augenhöhe“ gewesen, fand Blonck.
In Sergey Sirant aus Russland stand ein
starker Gegner auf der anderen Seite des
Netzes, der zu den Top 100 der Weltranglis-
te zählt. „Das waren mit die zwei stärksten
Spieler der Liga“, stellte der Teammanager
fest und fügte hinzu, dass Zilbermann –
wie einige seiner Mitspieler – „einfach
Pech“ hatte. Im Mixed-Doppel überzeugte
Zilberman mit seiner Teamkollegin Kaja
Stankovic trotzdem und fuhr einen der
zwei Siege vom Samstag ein, was Blonck
als „sehr sehr positiv“ abstempelte. Das
Männerdoppel entschieden Tobias Waden-
ka und Manuel Heumann für sich.

Einen der Gründe für den schlechten
Saisonstart am Samstag sah Blonck in der
Abwesenheit von Fabian Holzer und Anna-
bella Jäger. Der ehemalige Nationalspieler
sowie die aktuelle Nationalspielerin nah-
men an einem Turnier teil, um Punkte für
die Olympischen Spiele 2020 in Tokio zu
sammeln. Mit solchen Ausfällen wird die
Mannschaft die ganze Saison über zu
kämpfen haben: „Es ist jedes Mal ein biss-

chen eine Überraschung, wer spielen
wird“, sagt Blonck. Doch dies sei schließ-
lich auch bei den anderen Vereinen der
Fall. Man müsse „von Spiel zu Spiel pla-
nen“, um in Zukunft Punkte einzufahren
und einen besseren Tabellenplatz zu errei-
chen.
Am Sonntag gegen Blau-Weiß Wittorf-
Neumünster gingen dann die beiden am
Vortag ausgefallenen Spieler leer aus. Hol-
zer verlor sein Doppel mit dem neuen
Teamkollegen Ivan Rusev nach vier Sät-
zen. Und auch Jäger ließ im Frauendoppel
mit Natalya Voytsekh gegen Nina Vislova
und Lise Jaques aus Wittorf Punkte liegen.
„Wir müssen die neuen Spieler noch bes-
ser einbauen. Das Feintuning stimmt noch
nicht“, konstatierte Blonck. So habe es
noch zu viele Abstimmungsprobleme und
Missverständnisse zwischen den Teamkol-
legen gegeben. Dennoch „passen die Spie-
ler gut zusammen“, findet er, die Harmo-
nie werde von Mal zu Mal besser.
In den beiden Einzelspielen der Männer
überzeugte Zilbermann diesmal gegen den
ehemaligen Neuhauser Lucas Bednorsch
mit einem Sieg in vier Sätzen. Der bulgari-
sche Nationalspieler Rusev gewann sein
Einzel gegen Egor Kurdyukov ebenfalls
nach vier Sätzen. Doch das reichte wieder
nicht für den Gesamtsieg. Nach den zwei

Niederlagen im Doppel verlor auch Nata-
lya Voytsekh ihr Einzel knapp im fünften
Satz. „Hinten raus hat es nicht gereicht. Da
hat die Luft gefehlt“, stellte Teammanager
Blonck fest. Die 27-jährige ukrainische Na-
tionalspielerin sei erst am Samstagmor-
gen aus ihrem Heimatland eingeflogen, ha-
be vorher schon ein Doppel gespielt und
sei dementsprechend müder gewesen als
ihre Gegnerin Vivien Sandorhazi, die ledig-
lich bei diesem Einzel antrat. Blonck: „Es
ist dann auch eine konditionelle Frage.“ An
diesen Defiziten wolle man in Zukunft ar-
beiten, um insbesondere knappe Niederla-
gen zu vermeiden.
Im nächsten Heimspiel am kommenden
Samstag (16 Uhr), dem bayerischen Derby
gegen den oberpfälzischen TSV Freystadt,
will der Aufsteiger nun versuchen, sich wie-
der aus dem Tabellenkeller zu befreien.
„Wir müssen punkten“, kündete Blonck
an. Er plane mit dem besten Kader und ei-
ner vollen Aufstellung – doch es bleiben
Unsicherheiten. Jäger und Rusev nehmen
an einem Turnier in Belgien teil, das je
nach Verlauf erst am Samstag für sie en-
den könnte. Blonck kann also nur hoffen,
„dass alle da sind“. Bei allem Optimismus:
Der beste Kader, den sie je hatten, hilft na-
türlich nur etwas, wenn er auch häufig
zum Einsatz kommt.

Fürstenfeldbruck– FürPrognosen ist es
zu früh. Lieber erinnert Martin Wild, der
Trainer des TuS Fürstenfeldbruck, daran,
dass er vor dem Saisonstart eine besonders
hohe Leistungsdichte der dritten Handball-
liga prognostiziert hat. Schon der zweite
Spieltag lieferte dafür den Beleg, seither ist
kein Team in der Süd-Gruppe mehr ohne
Punktverlust. Der TuS Fürstenfeldbruck
hat bislang zwei Spiele gewonnen und eins
verloren, darf sich also nach dem dritten
Spieltag als Tabellendritter der Spitzen-
gruppe zugehörig fühlen. Oder? „Das ist
noch ein bisschen früh“, sagt Wild. Nach
den ersten sechs Spielen werde er eine ers-
te Tendenz verkünden. Immerhin das sagt
er: „Man kann den Start in die Saison als ge-
lungen bezeichnen.“
Was zunächst der Auswärtsstärke des
TuS zu verdanken ist, der dem 37:22 in Will-
stätt zum Saisonauftakt nun ein 29:24 bei
der TSG Haßloch folgen ließ. Der Erfolg ist
gleichzeitig ein Indiz für die stabile menta-
le Verfassung der Mannschaft: Die
27:31-Heimniederlage gegen die TGS Pforz-
heim wurde offenbar gut verdaut, die Ba-
den-Württemberger sind als Zweiter einen
Punkt besser als der TuS notiert und gelten
als ein heißer Aufstiegsanwärter. Freilich
muss man dem Brucker Trainer schon bei-
pflichten, besonders aussagekräftig ist das
Geschehen noch nicht, beispielsweise ist
der Tabellenelfte Dansenberg, der eben-
falls zu den Topteams zu zählen ist, nur ei-
nen Punkt schlechter als Bruck. Da lässt
sich dem Spiel in Haßloch schon mehr ent-
nehmen, etwa, dass der Rückraum lang-
sam ins Rollen kommt. Waren es in der ers-
ten Halbzeit vor allem Sebastian Meinzer
(4 Tore) und Yannick Engelmann (3), die
sich in Szene setzten, so gelangen nach
dem Wechsel Falk Kolodziej, Korbinian
Lex (je 4) und Johannes Stumpf wichtige

Treffer. Bemerkenswert ist, dass Engel-
mann während der Woche noch mit Fieber
das Bett hüten musste und Kolodziej mit ei-
ner Ellbogenverletzung spielte. Johannes
Stumpf gab nach seinem Nasenbeinbruch
im Pokalspiel eine Woche vor Saisonstart
ein gelungenes Comeback.
Erfreulich war auch die Leistung der bei-
den jungen Außenspieler, Felix Kerst (2)
und Benedikt Hack (4), beide waren beson-
ders im Konterspiel ein steter Unruheherd.
Hack kam ja vor der Saison aus Magde-
burg, wo er zwei Jahre auf das Handballin-
ternat ging und mit der A-Jugend im Finale
um die deutsche Meisterschaft stand.
Nach einem Jahr für die Drittligareserve

des ehemaligen Champions-League-Sie-
gers kehrte der 20-Jährige nun zu seinem
Heimatverein zurück. Zu bemängeln gab
es in einer lange engen Partie lediglich die
Chancenverwertung in der ersten Halb-
zeit. 15 Fehlwürfe sind ein hoher Wert, der
aber durch aggressive Abwehrarbeit kom-
pensiert werden konnte. Haßloch ist ein
Gegner, wie es viele in Liga drei, an der
Schwelle zum Profihandball gibt. „In Sa-
chen Etat können wir da nicht mithalten“,
sagt Wild, was sich vor allem an Ausnahme-
könnern wie dem lettischen Nationalspie-
ler Elvijs Borodovskis und den Deutsch-
Bosnier Denni Djozic zeigt, der unter ande-
rem mit den Rhein-Neckar Löwen den EHF-

Pokal gewann. Auch die zwölf Tore der bei-
den Topspieler waren letztlich zu wenig,
denn beim TuS verteilte sich die Last auf al-
le Schultern. „Es war ein Sieg des Kollek-
tivs“, sagte Wild, „typisch für uns.“
Zur Pause führten die Gastgeber noch
knapp mit 11:10, zwei Djozic-Tore zum
15:14 bedeuteten indes die letzte Führung
der Rheinland-Pfälzer. Danach setzten
sich die Brucker mit zielstrebigem und
schnellem Spiel ab, den letzten Treffer er-
zielte Noah Newel, eines jener Talente aus
der zweiten Mannschaft, die dem Trainer
weitere Perspektiven eröffnen. Was auch
für Johannes Borschel gilt, der seinen ers-
ten Treffer in der dritten Liga erzielte.
Auch Borschel kam wie Newel vom Bayern-
ligisten Hachinger Tal, als Talent geht der
36-Jährige indes nicht mehr durch. Viel-
mehr will der Routinier im Herbst seiner
langen und erfolgreichen Karriere dieser
noch ein Highlight hinzufügen. „Wir haben
es uns in der ersten Halbzeit selbst unnötig
schwer gemacht“, resümierte der Trainer,
Wild war aber „mit dem Spiel und vor al-
lem der Abwehrarbeit sehr zufrieden.“
Am Wochenende soll nun der erste
Heimsieg gegen den punktgleichen HC Op-
penweiler-Backnang folgen. Im Vorjahr, so
erinnert Wild, ergab exakt dieses Pro-
gramm 1:7 Zähler für seine Mannschaft –
die aktuellen 4:2 Punkte stellen also be-
reits jetzt eine klare Steigerung dar. „Wir
sind gut aus den Startlöchern gekommen“,
wiederholt Wild, nicht mehr und nicht we-
niger. Drei Spiele also noch absolvieren,
dann gibt es die erste Einordnung. Und
dann ist vielleicht auch wieder Alexander
Leindl dabei, der Linkshänder hat sich im
ersten Saisonspiel die Nase gebrochen,
musste aber im Gegensatz zu Stumpf ope-
riert werden. Doch auch hier ist es für eine
Prognose zu früh. ralf tögel

München/Gröbenzell– Diebeiden am
höchsten notierten Handball-Mannschaf-
ten aus der Münchner Region sind am ver-
gangenen Wochenende in die Saison ge-
startet. Dabei konnte die männliche A-Ju-
gend des TSV Allach mit eine 33:33-Remis
beim Nachwuchsteam des Erstligisten Ba-
lingen-Weilstetten einen gelungenen Start
in die Saison feiern, die weiblichen Kolle-
ginnen vom HCD Gröbenzell hingegen
mussten eine ärgerliche 30:31-Niederlage
beim TV Nellingen hinnehmen.
Ärgerlich deshalb, weil die neu formier-
te und stark ersatzgeschwächte Gröben-
zeller Mannschaft das Spiel bis in die
Schlussphase bestimmt hatte. Nach einem
5:0-Blitzstart führte der HCD-Talent-
schuppen zur Halbzeit mit 14:11. Auch
nach dem Wechsel gaben die Gröbenzelle-
rinnen, bei denen Lena Kaltner (7 Tore)
und Paula Reips (5) am besten trafen, lange
den Takt an, ehe sie in der spannenden
Schlussphase die Kräfte verließen.
Die A-Jugend des TSV Allach hätte am
Sonntag auch Grund für Unmut gehabt,
denn der Liganeuling führte eine Minute
vor Spielende noch mit 33:31 Toren. In Un-
terzahl mussten die Gäste noch den Aus-
gleich hinnehmen, können aber neben
dem Punkt die Erkenntnis mitnehmen, ge-
gen einen hoch eingeschätzten Konkurren-
ten mindestens ebenbürtig gespielt zu ha-
ben. Stephan Seitz (6) sowie Cedric Riesner


  • der Kreisläufer stand per Zweitspielrecht
    einen Tag zuvor noch für den Drittligisten
    TuS Fürstenfeldbruck auf dem Parkett –
    und Tobias Schimpf (je 4) waren neben
    dem starken Torhüter Louis Oberosler die
    Stützen im Team. Folglich freute sich Trai-
    ner Andreas Kraus über „einen gewonne-
    nen Punkt“, und die Erkenntnis, „dass wir
    mithalten können“. toe


Bett hüten statt trainieren: Trotzdem war Yannick Engelmann beim Sieg in Haß-
lochmiteiner feinen Leistung zur Stelle. FOTO: GÜNTHER REGER

Der Hoffnungsträger
trifft: Philipp
Schmidt rettet nach
seiner Einwechslung
einen Punkt gegen
Ampfing. Dachaus
Trainer kann von
der Rückkehr des
Torjägers nicht mehr
profitieren.FOTO: HEIGL

Schlusslicht auf Augenhöhe


Nach seiner Rückkehr in die erste Liga startet der TSV Neuhausen-Nymphenburg mit zwei Niederlagen in die Badminton-Saison.
Noch sieht Teammanager Philipp Blonck das gemeinsame Ziel nicht in Gefahr, allerdings müssten gegen Freystadt nun dringend Punkte her

Auswärtiger Akzent


Nach demzweiten Sieg in der Fremde orientieren sich Fürstenfeldbrucks Handballer in der dritten Liga nach oben


Guter Start


Handball-Jugend-Bundesliga: Allach
remis in Balingen, Gröbenzell verliert

„Das Feintuning stimmt nicht.
Wir müssen die neuen Spieler
noch besser einbauen.“

„Sieben Punkte sind für den


eigenen Anspruch zu wenig.“


Verspätetes


Wechselglück


Landesligist ASV Dachau trennt sich


nach 1:1 von Trainer Steven Zepeda


Teilerfolg: Am Samstag holt Tobias Wa-
denka imDoppel für Neuhausen einen
Punkt, am Sonntag gehen Doppel und
Mixed verloren. FOTO: CLAUS SCHUNK

FOTO: PETER WEBER / BEAUTIFUL SPORTS / IMAGO

DEFGH Nr. 209, Dienstag, 10. September 2019 (^) SPORT IN DER REGION R9

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