strom mache die Stromproduktion für Hausbe-
sitzer lukrativ und schaffe Investitionsanreize für
die Produktion von Solarenergie. Wer die Gewiss-
heit hat, dass sein Strom zu einem guten Preis
immer einen Abnehmer findet, ist eher bereit,
in Fotovoltaik und Stromspeicher zu investieren.
Solange man überschüssigen Strom ins
öffentliche Netz einspeist, lohnt sich das kaum.
Weniger abhängig vom «dreckigen» Strom. So
kann Quartierstrom mithelfen, den Umstieg auf
eine umweltneutrale Energieproduktion zu
schaffen. «Die Abhängigkeit gegenüber Dritt-
märkten und Importstrom könnte reduziert wer-
den», sagt Philippe Müller vom Bundesamt für
Energie. Ein Vorteil für die Umwelt, weil impor-
tierter Strom oft «dreckiger» ist: Kohle, Gas und
Atom. Bis Quartierstrom allerdings zum Modell
der Energiezukunft wird, wird es noch eine Wei-
le dauern. Es braucht deutlich mehr Fotovoltaik-
anlagen auf Dächern und mehr Speicher in den
Kellern. «Das System braucht flexible Energie-
speicher und intelligente Lasten wie Wärme-
pumpen oder Ladestationen für Elektroautos,
die die Schwankungen in der Produktion aus-
gleichen können und mehr Eigenversorgung
zulassen», sagt Verena Tiefenbeck.
In grossen Städten wie Zürich gibt es zum
Teil auch architektonische Probleme für Solar-
projekte. «Die Dächer im Altstadtbereich würden
sich von der Sonneneinstrahlung her eignen.
Aber viele Dächer können das Gewicht der Solar-
anlagen nicht tragen, oder die Dachkonstruktion
lässt den Bau von Solaranlagen nicht zu», sagt
Harry Graf vom Elektrizitätswerk der Stadt
Zürich. Es gebe auch finanzielle Hindernisse bei
älteren Liegenschaften, die in den nächsten
Jahren saniert werden müssen. «Eine Installa-
tion ist nicht sinnvoll, wenn ein Dach in 10 bis
15 Jahren neu gemacht werden muss.»
Bei Neubauten seien Solaranlagen dagegen
sehr sinnvoll und in einzelnen Kantonen sogar
Pflicht. In Luzern etwa muss bei Neubauten ein
Teil der benötigten Elektrizität selber erzeugt
werden – mit erneuerbarer Energie. Andernfalls
wird eine Ersatzabgabe fällig.
Ein anderes Hindernis für den Quartierstrom
sind die rechtlichen Rahmen bedingungen.
Wenn Strom ins öffentliche Netz eingespeist
wird, fallen die vollen Netzentgelte an, schreibt
das Energiegesetz vor. Bleibt es bei dieser Rege-
lung, wären Projekte wie jenes in Walenstadt
gefährdet, man müsste Ausnahmen erlauben.
Das hat man auch in Bern gemerkt. Das
Bundesamt für Energie bestätigt: «Vorstösse, um
solche Quartierstrom-Projekte legal betreiben
zu können, gibt es.» Der Ball liege nun bei der
Politik. Sie werde demnächst über die weiteren
Schritte bei der Revision des Stromversorgungs-
gesetzes entscheiden. MELANIE WIRZ
«Quartier
strom kann
den Trend
zu erneuer
baren
Energien
beschleu
nigen.»
Verena Tiefenbeck,
Informationsmanagerin,
ETH Zürich
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