Die Zeit - 22.08.2019

(Nora) #1

22 WIRTSCHAFT 22. August 2019 DIE ZEIT No 35


E


s sollte eine entspannte Runde im
Kreis von geschäftsfreunden wer-
den, Ende Juli in Rio de Janeiro.
Die Ehefrauen waren mit dabei,
man bestellte Cocktails und
Whisky, und die Kellner des ele-
ganten Chinarestaurants schenk-
ten eifrig nach. Der Mann im Mittelpunkt des
Abends hielt den small talk nicht lange aus. Mit
einer Hand griff er nach einem rohen Blatt Kohl,
wickelte eine Frühlingsrolle und Beilagen darin ein
und biss zweimal herzhaft ab. Dann wischte er sich
die Finger sauber und holte das Handy raus.
»Lithothamnium!«, ruft Eike Batista im Beisein
des Reporters. Das sei der Begriff, den sich alle mer-
ken müssten. Das Zauberwort für den Eintritt in eine
neue Welt. Der Name einer kaum bekannten Alge,
die massenhaft vor den Küsten Brasiliens wächst und
in der, seiner Meinung nach, sagenhafte Kräfte
schlummerten.
»Wollen sie das auf meinem Handy sehen?«
Batista reicht das gerät über den tisch, der
kleine Bildschirm zeigt screen shots von
Forschungsberichten. Da steht, dass Kaf-
fee- und sojapflanzen schneller wachsen,
wenn man sie mit diesen Algen düngt.
sogar Menschen könnten gesünder wer-
den, wenn sie Mineralien auf Lithotham-
nium-Basis einnähmen. Er, Batista, schlu-
cke so etwas schon seit geraumer Zeit.
»Einen ganzen Zentimeter bin ich
dadurch gewachsen«, fügt er hinzu. Ist das
ein scherz? Keiner der tischgäste lacht.
Es ist ein klassischer Eike-Batista-
Moment: der Auftritt des Milliardenbe-
schwörers. Die fast hypnotische Präsenta-
tion einer geschäftsidee, von der man am
Ende nicht sagen kann, ob sie nun visionär
ist, größenwahnsinnig oder verrückt.
Batista beherrscht dieses spiel meis-
terhaft, immer noch. Beim Reden starrt er
hochkonzentriert auf seine gesprächs-
partner, er spricht didaktisch, in wohlüber-
legten Worten. Er vergewissert sich, dass
die wichtigen Punkte verstanden worden
sind. Hin und wieder unterbricht er sich
selbst, macht eine charmante Bemerkung,
einen kleinen scherz.
Mit 62 Jahren wirkt der sohn einer
gebürtigen Hamburgerin, heute anders als
in seiner großen Zeit. Vor zehn Jahren noch
waren die brasilianischen Klatschspalten
voll mit geschichten über seine glamourö-
sen Auftritte, über sündhaft teure Haartei-
le, Vitamin- und Hormonkuren und kos-
metische geheimnisse hinter dem unfehl-
baren gewinnerlächeln. Inzwischen hat
Batista sich die Haare so kurz rasieren las-
sen, dass an vielen stellen die Kopfhaut
durchscheint. um seinen Mund haben sich
harte, asketische Züge gebildet, er sieht
ernster und ein wenig müde aus. Er trägt
jetzt gern schwarz.
Die Präsentationen von Eike Batista
über künftige Investitionschancen waren
um das Jahr 2010 herum an den interna-
tionalen Finanzmärkten der große Hit. Es
war die Zeit, in der das britische Wirt-
schaftsmagazin Economist die Christus-
statue von Rio als eine durchstartende
Rakete auf seinem Cover abbildete und
Investoren sich auf das rohstoffreiche Bra-
silien stürzten. Batista inszenierte sich als
der Mann, den die Investoren suchten: als
kapitalistischer superstar, als genialer Ent-
decker mil liar den schwe rer ge schäfts ideen
in seinem aufstrebenden Heimatland.
Kurz nacheinander brachte der Mann fünf Kon-
zerne an die Börse, spekulative start-ups, die genau
zu den Anlegerfantasien passten: Öl, Bergbau,
Hafenbau, stromversorgung, Ölbohrplattformen-
konstruktion. 2012 stand er bereits auf dem siebten
Platz der »World’s Billionaires List« des us-Magazins
Forbes, mit einem geschätzten persönlichen Vermö-
gen von über 30 Mil liar den Dollar. Er wolle der
reichste Mann der Welt werden, erklärte er in der
us-talkshow Charlie Rose.
und dann, wenige Monate später, wurde Batista
wieder zu einem nationalen symbol: für den Nieder-
gang. Der weltweite Rohstoffmarkt erlebte eine
Flaute, Brasilien rutschte in eine jahrelange Rezession,
und Batista musste ein unternehmen nach dem
anderen notverkaufen. 2014 meldete die Nachrich-
tenagentur Reuters das unglaubliche: Batista hatte
alles verloren. Er war jetzt kein Mil liar där mehr, er
saß sogar auf einem gewaltigen schuldenberg.
»Herr Batista, man sagt, dass ein unternehmer
auch die Kunst des scheiterns beherrschen muss ...«
»Absolut. Ich biete mich gern als Berater an.«
»Mussten es gleich 30 Mil liar den Verlust sein?«
»Weiß ich nicht. Aber man lernt was dabei.«
Der Mann redet erstaunlich gut gelaunt über
seine Jahrhundertpleite. An einem Nachmittag im
Juli hat er zu einem Interview in sein Büro geladen,
im zehnten stock eines glas-und-Beton-Palastes an
der strandpromenade Flamengo in Rio de Janeiro.
Von hier aus regierte er einst seine Firmengruppe –
und sah hilflos bei ihrem Kollaps zu.
tische und Regale sind mit Erinnerungsstücken
aus den Etappen seines Lebens übersät. Bodenproben
aus der Zeit ab 1979 erinnern an die Anfänge, als
Batista an den Amazonas zog, um im damaligen


goldrausch sein glück als Zwischenhändler zu
suchen. trophäen und Bilder aus den Neunzigern
bezeugen, wie Batista Meisterschaften in Offshore-
Motorbootrennen gewann. Neben dem schreibtisch,
gegenüber einem Massagestuhl, schwebt das Plastik-
modell eines Privatflugzeugs.
»Hat es Ihnen Angst gemacht, als sie plötzlich so
tief abstürzten und alles verloren?«
»Nein, denn ich wusste, dass ich das wieder auf-
bauen werde«.
»30 Milliarden zu verlieren ist doch nicht einfach
an Ihnen abgeglitten.«
»Hör mir zu!«
Das sagt er auf Deutsch, ein wenig ungehalten,
zum einzigen Mal in diesem gespräch. »Wirklich
jeder stellt mir diese Frage. Aber diese Dinge sind
ganz weit weg von mir. Wirklich. I’m sorry!«
Batista will an diesem Nachmittag nicht so viel
über die Vergangenheit sprechen, die einen aus allen
Ecken anstarrt. Es soll um sein Comeback gehen. Vor
einigen Wochen meldete sich der Meister in den

sozialen Netzwerken: »I’M BACK«, schrieb er auf
twitter, wo er grundsätzlich nur in großbuchstaben
kommuniziert (»aus Respekt vor den Älteren, die
nicht mehr gut lesen können«). Er nahm ein paar
You tube- Film chen auf: tipps für erfolgreiches un-
ternehmertum. sein Kanal hat schon 150.000 Abon-
nenten. »Du bist mein Idol!«, schreiben ihm Fans.
»Im Augenblick baue ich zehn unicorns auf«, sagt
Batista. Er beugt sich vor, spricht leiser, in einem fast
verschwörerischen ton. Unicorns, Einhörner: so
lautet ein Begriff aus der us-amerikanischen techno-
logiebranche für unternehmen, die rasant wachsen
und an der Börse mit mehr als einer Mil liar de Dollar
bewertet werden. Der Internetriese Face book etwa
war eines der ersten unicorns, und Batista sagt kühl:
»Ich habe bereits 20 unicorns geschaffen. Kein Pro-
blem, noch mal 20 aufzubauen.«
»Ich kehre zurück in die Bergbaubranche«, erklärt
er, »ich habe mehr als zehn goldminen weltweit
angelegt.« Er mache in Hafenlogistik. Er baue ein
unternehmen für Nanotechnologie auf. Er werde
natürlich Düngemittel aus der sagenhaften Litho-
thamnium-Alge herstellen, »ein Mil liar den ge schäft,
wie jedes einzelne dieser unicorns«.
»Herr Batista, das klingt doch völlig unglaub-
würdig: Ich habe 30 Mil liar den Dollar verloren,
aber alles gut, super Lernerfahrung, jetzt geht es
wieder los!«
»Ja, und welche Vorstellung hast du so vom
Leben? Ich sehe die Dinge offenkundig anders. Es
hängt davon ab, wie man erzogen worden ist. Welche
Werte man hat. Werte!« Er komme aus der Familie
der Batistas. Das seien »Leute, die groß denken«.
Batista kam in der zentralbrasilianischen Provinz
zur Welt, als der sohn einer Hamburger Mutter und
eines brasilianischen topmanagers. Eliezer Batista

war lange Chef beim früheren staatskonzern Vale
und machte ihn, in der Ära der Militärdiktatur, mit
ambitionierten Projekten groß.
sein sohn Eike studierte in den siebzigern kurz
Metallurgie in Aachen, deshalb spricht er so gut
Deutsch. Doch statt sich viel um die uni zu küm-
mern, handelte Batista bald mit Diamanten und tex-
tilien. Er verkaufte rheinischen Hausfrauen Versiche-
rungspolicen an der tür. »In diesem Job habe ich
meine Redekunst geschliffen«, erläutert er in einem
seiner You tube- Videos, »eine wesentliche unter-
nehmerische Fähigkeit.« Dann zog er an den Ama-
zonas und verdiente Millionen im Handel mit gold.
später spekulierte er mit Bergbauanlagen auch in
Kanada oder griechenland. »Die Leute haben dieses
Bild von mir als Hallodri«, sagt Batista an dem Nach-
mittag im Büro in Flamengo. »Weil ich so schnell
meinen Reichtum schuf. Aber ich hatte schon zwei
Jahrzehnte als unternehmer hinter mir!«
Er betont das, häufig. Vielleicht, weil es so wenig
zu seinem öffentlichen Image jener Zeit um 2002

passt, als Batista sein großes Rad zu drehen begann.
In Brasilien kannte man ihn anfangs hauptsächlich
als Anhang seiner ersten Ehefrau, der Karnevalsköni-
gin Luma de Oliveira, die sich für den Playboy aus-
gezogen hatte. Batista trug seine protzigen Anwesen
zur schau, Autos, Boote, Flugzeuge. Für Magazin-
fotos ließ er sich mal vor seinem weißen Lamborghini
fotografieren, den er mitten in einem seiner Wohn-
zimmer parkte.
Warum, Eike Batista? »Warum nicht? I had fun
with it!«, beantwortet er die Frage, auf Englisch.
und er fügt noch eine weitere Erklärung hinzu.
»Ich sah damals, dass in Brasilien schauspieler und
Fußballer verehrt werden, aber unternehmer
nicht«, erzählt er. »Mein Ziel war es, mehr Men-
schen zum unternehmertum anzuregen und klar-
zumachen: Keiner muss sich für Reichtum schä-
men, den er ehrlich erworben hat!«
»Eikes« charismatische Auftritte vor Investment-
experten waren legendär. Da kam dieser Pa ra dies vogel
von der Copacabana mit der pinkfarbenen Krawatte
um den Hals, parlierte bei Bedarf in fünf verschiede-
nen sprachen und brachte keinen satz ohne super-
lativ heraus. sein neuer Frachthafen? Werde »eine
Fläche, größer als Manhattan«, haben, ein »Rotter-
dam der tropen«! geplante Ölbohrungen vor der
brasilianischen Küste? Eike werde bald mehr schwar-
zes gold fördern als das gesamte scheichtum Oman!
»Okay, Herr Batista, kommen wir auf die unicorns
zurück ...«
Aber der winkt plötzlich ab. Keine weiteren
Details. Firmendokumente oder Adressen von Web-
sites sind nicht erhältlich. Auf viel Nachfragen wird
der ZEIT eine knapp gehaltene Erklärung zugestellt:
Diese Milliardenkonzerne in spe gehörten nicht mal
ihm selbst. Investoren setzten Batistas Ideen um, er

biete dort gegen geld seine Beraterdienste an. Einen
satz lässt sich der Chef entlocken: »Ich werde, wenn
die Projekte erst laufen, meine Beteiligung erhöhen.«
genau weiß im Augenblick niemand, was Eike
Batista noch gehört. schulden hat er angeblich keine
mehr, und er besitzt ein paar Immobilien, eine Jacht,
ein paar Beteiligungen, eine dreistellige Millionen-
summe auf irgendwelchen Konten, so lauten die
schätzungen. »Ich habe genug«, sagt Batista nur und
lacht. Doch die geheimniskrämerei um die unicorns
wirkt höchst dubios.
Die brasilianische Journalistin Malu gaspar, die
2014 eine Biografie Batistas veröffentlicht hat, ver-
mutet: »Auf dem Papier mögen diese unternehmen
existieren, aber keines produziert bisher irgendwas.«
geschäftspartner, die Batista teilweise schon seit Jahr-
zehnten begleiten, sehen es positiver. sie reden hinter
vorgehaltener Hand, aber sie schwören auf seinen
ungebrochenen unternehmerischen Einfallsreichtum,
sein besessenes Einarbeiten in immer neue geschäfts-
felder. Einer beteuert: »Die unternehmen sind echt.«
Man kann sich da vor allem eine
Erklärung vorstellen: seit der Riesenpleite
steckt Batista bis zum Hals in juristischen
Problemen. Es ist unklar, ob er im Jahr
2019 ein unternehmen führen könnte,
ohne dass gleich alles konfisziert würde.
Private Fahnder behaupten, dass er noch
Millionen oder gar Milliarden in steuer-
oasen versteckt haben soll. sie suchen
danach im Auftrag früherer Investoren, die
schadenersatz von Batista fordern wollen,
gefunden haben sie bisher aber nichts.
und dann war der gefallene Vorzeige-
unternehmer vor zwei Wochen in den
brasilianischen Abendnachrichten zu
sehen. Er wurde abgeführt – aus seinem
Luxusanwesen in Rio ins gefängnis. Nach
einer schlacht zwischen seinen Anwälten
und den Behörden kam er binnen weniger
tage wieder frei. schon 2017 musste
Batista einsitzen, damals sogar für 90 tage
(»für mich eine Lerngelegenheit«).
staatsanwälte versuchen dem Ex-Mil-
liardär straftaten nachzuweisen. Er habe
zum Beispiel während des großen Zusam-
menbruchs, in der Phase der Notverkäufe,
die Aktienwerte seiner Firmen mit ver-
deckten Finanzmarkt-Operationen in die
Höhe getrieben. Das Ziel sei gewesen, bes-
sere Preise herauszuschinden. 2018 wurde
Batista gar in erster Instanz wegen Politiker-
bestechung und geldwäsche zu 30 Jahren
Haft verurteilt. Er streitet alle Vorwürfe
entschieden ab und ist in Berufung
gegangen. solche Verfahren können sich
in Brasilien über Jahrzehnte hinziehen.
Den Kollaps seines Firmenimperiums
erklärt Batista damit, dass er auf dem
Höhepunkt seines Erfolges von der Politik
ausgetrickst wurde. 2006 wurden vor
Brasiliens Küsten gewaltige Ölvorkommen
entdeckt, und Batistas Ölkonzern OgX
trieb zweistellige Milliardensummen ein,
um den schatz zu heben. Doch kurz vor
der angekündigten Auktion der Ölfelder
änderte die Regierung die Regeln. sie ver-
gab alles an ein wohlbekanntes Oligopol
angestammter, staatsnaher unternehmen.
An der geschichte ist viel dran, bloß
dass Batistas Kritiker sagen: An diesem
Punkt hätte er den Investoren ihr geld
zurückgeben sollen. stattdessen steckte er
es in andere, eigentlich drittklassige
Ölprojekte. und er trat weiterhin als das
strahlende unternehmerwunder aus Brasi-
lien auf und machte den Investoren zunehmend
unrealistische Ertragsversprechungen. »Wir hatten
aber doch so viel in der Kasse!«, sagte Eike Batista der
ZEIT. »Wir wollten aktiv werden.« Bis die sache
irgendwann aufflog. Die Investoren gerieten in Panik,
zogen aus OgX ihre Milliarden ab und aus den
anderen unternehmen auch. Zumal die Rohstoff-
preise fielen. »Ein Dominoeffekt«, sagt heute der Chef.
»glauben sie wirklich noch an Ihre eigenen
Lügen?«, schimpfte kürzlich ein Brasilianer auf
twitter. »INFORMIEREN sIE sICH BEssER!«
kam als prompte Antwort, Batista schrieb dem Kri-
tiker persönlich zurück. seit er sich wieder an die
Öffentlichkeit wagt, erhält er viel Häme und etliche
Hassbotschaften, denen er sich manchmal stellt. Aus
einigen geht hervor, wie viel Frust da mitschwingt –
über geplatzte träume vom eigenen Land.
gleichzeitig wächst aber auch Batistas Fangemein-
de im Netz. Menschen, bei denen seine gekonnten
Pitches offenbar weiterhin ankommen, bei denen er
Hoffnungen weckt, dass der große Boom wieder nach
Brasilien zurückkehren kann. Diesen Leuten erklärt
er, dass quasi alle früheren Batista-Konzerne – obwohl
er sie verkaufen musste – heute »funktionieren«.
Außer der Ölfirma OgX, nun ja, das Ölgeschäft sei
eben spekulativ. Die anderen beschäftigten heute
mehr Menschen als früher. sogar der von ihm erdach-
te Riesenhafen an der Küste werde in diesen tagen
Wirklichkeit. Hätte der ungeduldige Kapitalmarkt
ihm, Batista, damals doch bloß mehr Zeit gelassen!
spät am Abend, kurz vor der Veröffentlichung
dieses Porträts, erreicht eine Kurznachricht die ZEIT.
»HALLO EIKE HIER«, ist auf dem Bildschirm zu
lesen, ein Filmchen ist angehängt. Es zeigt einen
feuerspeienden Drachen. Ein schriftzug wird ein-
geblendet. »Ich bin zurück«, steht da.

Der Milliardenbeschwörer


Eike Batista will von diesem
Büro in Rio de Janeiro aus
seine Milliarden zurückholen

Eike Batista wollte der


Reichste der Reichen werden –


und verlor 30 Milliarden


Dollar auf einen schlag.


Jetzt plant der


deutschstämmige Brasilianer


ein Comeback


VON THOMAS FISCHERMANN

HINTER DER GESCHICHTE

Die Vorgeschichte: 2013 bat der
Autor Batista erstmals um ein Inter-
view. Damals wurden dessen Firmen
gerade verkauft. Doch der unter-
nehmer ging jahrelang auf tauchsta-
tion, die Recherchen liefen in dieser
Zeit nur über umwege: Weggefähr-
ten, geschäftspartner, staatsanwälte.
Die Begegnung: Im sommer 2019
dann die überraschende Zusage. Ba-
tista will sein Come back verkünden.
Erst gibt er ein Interview, dann lädt
er zu einem abendlichen treffen ein,
schickt Whats App- Nach rich ten am
tag und bei Nacht. In großbuch-
staben und häufig auf Deutsch um-
garnt er den Reporter wie sonst wohl
nur Investoren: »Du BIst EIN
DuFtER KERL!!!!«

Foto: Leonardo Carrato für DIE ZEIT
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