Spektrum der Wissenschaft - 07.2019

(Jeff_L) #1
Veranstaltungen des Verlags
Spektrum der Wissenschaft

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TASTING UND VORTRAG

Die Wissenschaft vom Whisky


Whisky ist ein komplexes Getränk – er überspannt das gesamte
Spektrum von fruchtigen Noten bis zu herben Raucharomen.
Doch welche Stoffe erzeugen Geruch und Geschmack der verschiedenen
Whiskys, und wie kommen sie ins Glas? Der Chemiker und Journalist
Lars Fischer erklärt die molekularen Hintergründe des schottischen
Nationalgetränks und beantwortet nebenbei auch die alte Streitfrage:
mit Wasser – ja oder nein?

Peter Reichard, Inhaber von »Die Genussverstärker« und Whisky-Experte,
hat sechs genussvolle schottische Whiskys für das Tasting ausgesucht
und berichtet zu den Brennereien und zu den Whiskys selbst.

Spektrum.de/live


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  1. September 2019
    Offenbach


die es keine zufrieden stellende anderweitige Behandlung
gibt. In diesem Fall gäbe es keine klinische Studie der Phase
III, die einen signifikanten Wirksamkeitsnachweis zwecks
Marktzulassung erbringt, beziehungsweise die meisten
Patienten würden als Teilnehmer einer zeitlich nicht be-
grenzten Studie angesehen.
Sollten diese Strategien erfolgreich sein, könnten sie auf
andere seltene Erbkrankheiten ausgedehnt werden, denen
ein einzelnes defektes Gen zu Grunde liegt. Womöglich
liefern sie sogar Erkenntnisse, die dazu beitragen, Genthera-
pien für häufigere Erkrankungen zu entwickeln. »Vielleicht
erkennt die Industrie irgendwann an, dass es in diesem
Bereich nicht so sehr mit Wettbewerb vorangeht, sondern
eher mit Kooperation«, hofft Vandenberghe. 

QUELLEN
Gao, G. et al.: Clades of adeno-associated viruses are widely
disseminated in human tissues. Journal of Virology 78, 2004
Pan, B. et al.: Gene therapy restores auditory and vestibular
function in a mouse model of Usher syndrome type 1c. Nature
Biotechnology 35, 2017
Zinn, E. et al.: In silico reconstruction of the viral evolutionary
lineage yields a potent gene therapy vector. Cell Reports 12, 2015

Zum Konzept der Firma gehört es, Kosten zu reduzieren,
indem Kooperationspartner, die an ähnlichen Arzneistoffen
arbeiten, Ressourcen und Expertise teilen. Wenn ein und
dieselbe Forschergruppe die Arzneimittel entwickle, die
klinischen Studien plane und die Materialien dafür produzie-
re, ließe sich viel doppelter Aufwand vermeiden, hofft Van-
denberghe. Auch baut er darauf, dass Odylia Therapeutics
nach der Entwicklung von zwei oder drei erfolgreichen The-
rapien genügend Daten für die FDA bereitstellen kann, um
die Behörde davon zu überzeugen, dass es viele Ähnlichkei-
ten zwischen den Arzneistoffen gibt und sich daher aus
Erfahrungen mit dem einen Mittel auf die Sicherheit und
Effizienz eines anderen schließen lässt. Denkbar erscheint
auch, dass Odylia Therapeutics die Entwicklung eines Medi-
kaments so weit vorantreibt, dass ein gewinnorientiertes
Pharmaunternehmen es kauft und zur Marktreife bringt. Das
würde die Kosten und Risiken auf Seiten der Pharmafirma
reduzieren und Odylia Therapeutics Einnahmen verschaffen.
Falls Odylia Therapeutics selbst einen Arzneistoff auf den
Markt brächte, dann wohl zum Selbstkostenpreis, wie
Vandenberghe darlegt. Die Therapie werde dann vermutlich
immer noch teuer sein, aber nicht so kostspielig, wie wenn
sie auf dem üblichen Weg entwickelt worden wäre. Es
besteht außerdem die Möglichkeit, dass ein Arzneimittel-
kandidat die klinischen Studien der Phasen I und II erfolg-
reich absolviert und die FDA anschließend einem »compas-
sionate use« zustimmt, also dem Einsatz des noch nicht
zugelassenen Stoffs bei schweren Krankheitsverläufen, für

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http://www.nature.com
Nature 564, S. S18–S19, 2018
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