Focus - 24.08.2019

(Brent) #1
5,9%
2017

6,1%
2015

20, 8%
2016

6,2%
2017 24, 3%
2016
7,4%
2017

13, 1%
2018

10,6%
2014
9,7%
2014

12,2%
2014

14, 2%
2016

12,6%
2016

10, 2%
2018

6,1%
2019

15,1%
2016

6,2%
2017

4946

1507

1485

168

564

2873

749

2823

5148

2209

2360

1028

1119

1204

4710

480
BY
BW

SL

RLP

NRW

HE TH

SAN

SN

BB

BLN

HB

HH
MV

NDS

SH

12,6%
2017

11, 0%
2019

Wahlergebnis
und Jahr der Wahl

33 516

AfD-Wahlergebnisse der letzten Landtagswahlen
und Anzahl der Mitglieder im Landesverband

Wählerstruktur alle Angaben in Prozent, gerundet Anzahl der Fans auf Facebook in Tausend


Von den
Top-100
meistgeteilten
Facebook-Posts
stammen seit der
Bundestagswahl
2017

95
von der AfD

Anzahl der Reaktionen, Kommentare und Shares
in Millionen seit Bundestagswahl 2017

westdeutsche
Wähler

AfD 68
andere Parteien 89

ungelernte Arbeiter^25

AfD 472
Linke 253
CSU 208
Grüne 196
SPD 191
CDU 186
FDP 150

AfD 15,7
CSU 1,8
Linke 1,4
FDP 1,2
SPD 1,0
CDU 0,9
Grüne 0,8

9

Facharbeiter

Männer Frauen

20
8

einfache Angestellte
12
7


höhere Angestellte^6
11

Selbstständige^5
4

ostdeutsche
Wähler

32
11

Männer-/Frauen-
anteil

69
52

31
48

Anzahl der Mitglieder im
Landesverband (zum 23.1.2019)

Bundestagswahl


Gesamt-
mitglieder,


  1. Januar 2019


Europawahl

TITEL

In den sozialen Netzen
ist die AfD so präsent wie
keine andere Partei. Neben
Twitter und Facebook will
die Partei künftig auch
Flickr und Instagram nutzen

Die AfD wird vor allem
von Männern ge-
wählt (69 Prozent).
Jeder fünfte Wähler
ist Facharbeiter
(20 Prozent), jeder
vierte ungelernter
Arbeiter Quellen: Bundes- und Landeswahlleiter; Fanpage Karma; Holger Lengfeld, Universität Leipzig; AfD

FOCUS 35/2019 37

Alternative Fakten


Alternative für Deutschland? Nein, eher Establishment. Die Rechtsaußen
sind in allen Parlamenten vertreten. Die Partei in Zahlen

ist, lässt sich auch im Zukunftspapier
nachlesen: Noch nie sei in den vergan-
genen 20 Jahren das „grüne Weltbild“ so
grundlegend infrage gestellt worden wie
von der AfD, heißt es. Es sei gelungen,
selbst Begriffe zu schaffen oder zu verbrei-
ten, die „Gemeingut geworden sind“ –
etwa „Lügenpresse“, „Altparteien“,
„GEZ-Zwangsgebühren“ oder „Grenz-
öffnung“. Die Entrüstung darüber bei den
Gegnern zeige, wie erfolgreich man sei.
Ähnlich geschickt operiert die AfD auch
bei den Ost-Wahlen. Mit „Wende 2.0“ oder
„Vollende die Wende!“ und dem beson-
ders dreisten „Mehr Demokratie wagen!“,
das die Rechtsaußen von SPD-Kanzler
Willy Brandt entführten und mit seinem
Konterfei präsentieren, hat die AfD bewie-
sen, dass man in Sachen Polit-Propaganda
zur Champions League gehört.

Wie soll’s weitergehen?
Drinnen oder draußen
Wenn es um die Ziele der Partei geht, lässt
der Vorstand jegliche Zurückhaltung fal-
len: „Die AfD ist im Jahre 2025 mit einem
Stimmenanteil von bundesweit mindes-
tens 20 Prozent zur stärksten deutschen
Partei und Volkspartei geworden“, pro-
phezeit man. Mindestens 70 000 Mitglie-
der will man bis 2025 geworben haben,
überall soll es Büros geben.
Erreichen wollen die Strategen das mit-
hilfe eines straffen Zeitplans. Aufgeteilt
in 17 Aufgaben, legt der Bundesvorstand
eine To-do-Liste für den Aufstieg fest, auch
Berater sollen helfen. Sie sollen der AfD sa-
gen, wie sie Frauen, Alte, Nichtwähler und
sogar Migranten besser erreichen kann.
Bis Ende 2019 will die Partei zudem
eine eigene kommunalpolitische Vereini-
gung schaffen. Auch die Kommunikation
zwischen den Fraktionen in Landtagen,
Bundestag und Europaparlament müsse
sich verbessern. Schließlich will die AfD
auch damit beginnen, „Außenbeziehun-
gen“ aufzunehmen.
Revolutionär wird es auch noch: „Theo-
retisch kommt für eine Zusammenarbeit
auch die SPD infrage, sofern sie sich aus
der babylonischen Gefangenschaft der
Alt-68er und ihrer Erben löst.“
Die Realität ist davon noch weiter ent-
fernt als ein Gastauftritt von Andreas Kal-
bitz bei „Fridays for Future“. Am Bran-
denburger Wahlkampfstand gab sich
Landesgeschäftsführer Lars Hünich ganz
leutselig: „Sie können ruhig schreiben,
dass wir rechtsextremistisch sind. Das
bringt uns nämlich Wähler.“ n
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