Diese Woche auf
ONLINE
Leser-
zitate
Fotos: Science Photo Library / SCIENCE PICTURE CO, dpa
76 FOCUS 35/2019
Rechtsstaatsprinzipien
(34/19) Jan Fleischhauer
Jan Fleischhauer hat nicht
begriffen, dass nicht die Be-
griffe diskriminierend sind,
sondern die rassistischen Zu-
sammenhänge, in denen sie
gegebenenfalls verwendet
werden. Hierzu gehören Medi-
enberichte, mit denen über die
Zuschreibung von Kriminali-
tätsvorwürfen („Roma-Clan“)
allein aufgrund der Abstam-
mung die gesamte Minderheit
getroffen wird. Sinti sind –
ebenso wie Juden – deutsche
Staatsbürger und sollen als sol-
che wahrgenommen werden.
Roma in Deutschland sind in
der Regel entweder deutsche
Staatsbürger oder Staatsbür-
ger ihrer jeweiligen Heimat-
länder. Es geht nicht darum,
die Welt durch Blindheit ge-
rechter zu machen, sondern
die Prinzipien und Grundsät-
ze eines Rechtsstaats ernst zu
nehmen. Genau das macht
Harald Pickert als Inspekteur
der Bayerischen Polizei, und
dafür gebühren ihm Anerken-
nung und Respekt.
Romani Rose, Vorsitzender
des Zentralrats Deutscher Sinti
und Roma
69117 Heidelberg
Post vom Leserbeirat
Spätestens nachdem in
der Silvesternacht 2015 eine
meiner erwachsenen Töchter
Opfer der sexuellen Übergrif-
fe auf der Kölner Domplatte
wurde, wünsche ich mir, dass
es in unserem Land möglich
sein muss, bestehende Inte-
grationsprobleme öffentlich
an- und auszusprechen, ohne
direkt in eine (ausländerfeind-
liche) rechte Ecke gedrängt
und abgestempelt zu werden.
Die Art des Umgangs mit ehrli-
chen, kritischen Stimmen emp-
finde ich seit dieser Nacht häu-
fig als unerträglich, vermutlich
auch, weil ich als Mutter indi-
rekt betroffen war. Danke, Jan
Fleischhauer, dafür, dass Sie
sich in Ihrer Kolumne so ehr-
lich, nachdenklich und humor-
voll an dieses Thema heran-
wagen. Bitte mehr davon!
PS: Auch ich selbst habe einen
Migrationshintergrund.
Aurelia Kretzschmar
53501 Grafschaft
Macht es wie damals!
(34/19) Idealismus trifft
Kapitalismus
Ein herzerfrischendes Ge-
spräch zwischen RWE-Chef
Schmitz und Grünen-Che-
fin Baerbock. Im Kampf der
Widersprüche liegt die Wurzel
des Fortschritts. Internet und
Mobilfunk sind vor 25 Jahren
schneller, als jeder dachte,
weltweit eingeführt worden!
Das sind unsere Maßstäbe
für heute und morgen. Wenn
jeder seinen Beitrag leistet
und den Umstieg unterstützt,
sind wir auch hier wieder so
schnell: weltweit genug Strom
aus dem Wind zu nutzen.
Horst Bendix
04205 Leipzig
Unvorstellbare Dreistigkeit
(34/19) Der Herbst des Zaren
In Zeiten, in denen jeder
Kaffee mit Kunden durch Anti-
korruptionsgesetze erschwert
wird, mutet es befremdlich an,
wie sich ein ehemaliger Bun-
deskanzler von einem auslän-
dischen Staatskonzern bezah-
len lässt. Wer einerseits üppige
Privilegien – neben einer
Staatspension auch lebenslan-
gen Personenschutz – genießt,
damit er und das Land nicht
erpresst werden können, der
sollte auch dazu verpflichtet
werden, Geheimnisse nicht
freiwillig gegen einen Obolus
auszuplaudern.
Gernot Turba
10623 Berlin
LESERBRIEFE
„955 post-
mortale
Organspender
bei weit über
900 000 Toten
in Deutsch-
land? Sehr
wenig – da
ist noch ganz
viel Luft nach
oben.“
Wolfgang Koch
Oberhausen
„Die Dis-
kussion, ob
Soldaten in
Uniform frei
Bahn fahren
dürfen, ist
würdelos –
solange Bun-
destagsabge-
ordnete gratis
sogar erster
Klasse reisen
dürfen.“
Rolf Müller
per Mail
Anti-Aging für die Zellen
Der Mensch ist so jung wie die Länge sei-
ner Telomere. Das sind die Schutzkappen
an den Chromosomen. Mit jeder Zellteilung
werden sie kürzer, bis die Zellen vergreisen.
Bestimmte Maßnahmen halten den Ver-
schleiß auf und verlängern Telomere.
focus.de/antiaging
Mit Luxus einmal um die Welt
Mit dem Privatjet reisen. Exklusiv. Teuer.
Mit bestem Personal. Einmal rund um die
Welt in drei Wochen. Oder einen Kontinent
entdecken in zwei Wochen. Dieser Privatjet
fliegt, wohin Sie möchten. Unbegrenzte
Möglichkeiten hoch über den Wolken.
focus.de/privatjet
Europa wiederholt Chinas Fehler
Vor 200 Jahren verlor China seine welt-
weite Führungsrolle, weil es von Europa
nichts wissen wollte. Die Geschichte
wiederholt sich – allerdings genau um-
gekehrt, schreibt ChinaBriefs-Kolumnist
Björn Ognibeni.
focus.de/europachina