Focus - 24.08.2019

(Brent) #1

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FOCUS 35/2019 77

Klug und integer

(33/19) Wertes Echter
Sie stellen bei Hans-Georg
Maaßen die Frage in den
Raum: „Hilft er damit der
AfD? Oder kann er Wähler
zurückgewinnen?“ Entweder
ist die Frage hirnrissig oder
zutiefst provokativ. Sicher
hat er auch Fehler gemacht.
Wer aber bei uns die Wahrheit
sagt, wird niedergemacht. Ich
habe Herrn Maaßen in seiner
Arbeit als klugen, integren
Mann kennengelernt.
Dr. Karl Kannenkeil
Erfurt

Nord-Süd-Trassen

(31/19) Die Wahrheit über
die Energiewende
Der überschüssige, aus der
Windgenergie des Nordens
stammende Strom könnte
ganz einfach und kostengüns-
tig in den Süden transportiert
werden: Die Bundesautobah-
nen mit ihren Trassen sind
Eigentum des Bundes und
damit unantastbar. Viele der
Trassen verlaufen in idealer
Weise in der Nord-Süd-Rich-
tung. Und im Erdreich jeder
dieser Autobahnen befindet
sich zwischen jeweils vier
bzw. sechs Fahrbahnen ein
Zwischenraum, in dem sich
prima kostengünstig Erdka-
bel verlegen lassen. Na?
Helge Janssen
per Mail

Ist der Osten 30 Jahre nach dem Mauerfall


eine Erfolgsgeschichte?


FOCUS-Leser diskutieren über:

Mauerjubel Am 9. November 1989 feierten Hunderttausende in Berlin die Öffnung der Grenze

ONLINE
Die Leserdebatte aus Heft 34 von FOCUS und FOCUS ONLINE

Liebe Leserin,
lieber Leser,

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zu den Themen in diesem Heft –
bitte unbedingt mit Angabe
Ihrer vollständigen Adresse und
Telefonnummer:
Redaktion FOCUS
Potsdamer Straße 7
10785 Berlin
oder E-Mail:
[email protected]
Die Redaktion behält sich
das Recht auf Kürzungen vor.

Ostdeutschland hat ökono-
misch 30 Jahre nach dem
Mauerfall fast zum Westen
aufgeschlossen. Politisch
gehen die jüngeren Bundes-
länder aber einen anderen
Weg: Die Parteien an den poli-
tischen Rändern, AfD und
Linkspartei, sind deutlich
stärker als im Westen. Offen-
bar sind viele Ostdeutsche
unzufrieden mit ihrer Situati-
on und dem bisher Erreichten.
Darüber berichtete FOCUS in
der vergangenen Ausgabe.

Der Westen regiert uns
Ich wurde 1989 geboren und
habe von der DDR nichts mehr
mitbekommen. Allerdings be-
komme ich die Gegenwart sehr
wohl mit; viele Ostdeutsche
arbeiten für westdeutsche Fir-
men, die schlechten Lohn zah-
len. In Häuser, die sich Ostdeut-
sche nicht mehr leisten können,
ziehen häufig Westdeutsche, die
in den Unternehmen bevorzugt
als Führungskräfte beschäftigt
werden. Politiker, die sich hier
zur Wahl stellen, sind ebenfalls
oft Westdeutsche. In meinem
Job bekomme ich die herablas-
sende und beleidigende Art von
vielen westdeutschen Kunden
gegenüber uns Ostdeutschen

fast täglich zu spüren. Das ist
frustrierend und gibt uns ein
Gefühl, vom Westen beherrscht
zu werden.
Patrick Schettel
per Mail

Teils, teils
Die Ostdeutschen haben viel
gewonnen, wie zum Beispiel
Freiheit und Eigenständigkeit.
Aber sie haben auch viel verlo-
ren: zum Beispiel Arbeitsplätze,
Sicherheit und das Wir-Gefühl.
Die Ost-Wirtschaft wurde „für’n
Appel und ’n Ei“ an Konkurrenz-
firmen verschachert. Diese
haben die Ost-Firmen zum Teil
nur gekauft, um Steuern ab-
zuschreiben, nicht um Gewinn
zu machen oder Arbeitsplätze
zu erhalten.
Susanne Mueller
per Mail

Hilfe für Landsleute
Auch das Niveau in der Bundes-
republik sank zunächst. Die
Rentenpunkte sind drastisch
abgewertet worden, die Löhne
lange nicht gestiegen, und die
Steuerlast wurde angehoben.
Aber das war zu erwarten und
zu verschmerzen - denn es
waren Landsleute, die wir da-
mals geschenkt bekamen.

Zumindest politisch sind die
Ostdeutschen risikofreudiger
als der ewige CDU- oder SPD-
Wähler in den alten Ländern –
und das ist auch gut so.
Michael Kieslich
per Mai

Die AfD spricht dagegen
Allein die Tatsache, dass die
AfD bei den anstehenden Land-
tagswahlen in einigen neuen
Bundesländern berechtigte
Chancen hat, die neuen Minis-
terpräsidenten zu stellen, sagt
alles über die „Erfolgsgeschich-
te“ des Ostens nach dem Mau-
erfall. Meinte man diesen Erfolg,
als man von blühenden Land-
schaften sprach?
Dietmar Sobottka
09114 Chemnitz

Treuhand hat versagt
Leider hat die sogenannte
Treuhand bei der notwendigen
Aufbereitung zur Angleichung
versagt, indem sie von etwa
8000 Betrieben rund 2900
schloss oder für ein Butterbrot
verhökerte. Das Beispiel des
Verkaufs des Chemiefaserwerks
Schwarza an indische Teppich-
händler war nur ein Beispiel.
Armin Lindner
per Mail
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