Focus - 24.08.2019

(Brent) #1

DIE KULTUR-MACHER


Fotos:

dpa, Anna Webber, Paul Schirnhofer für BUNTE

92 FOCUS 35/2019


E


s liegt natürlich an den hitzigen Zeiten in Brexit-Großbritannien und an anderen
politischen Brandherden, von den Hotspots der Klimaveränderung bis zu den Schar-
mützeln nationalistischer Hitzköpfe. Jedenfalls zeigen sich die Künstler auf dem
Mega-Kulturfestival im schottischen Edinburgh so politisch engagiert wie lange nicht.
Etwa die Performance-Aktivistinnen Joy Maria Onotu und Sarah Miele. Gekleidet in
Weltraum-Schutzanzüge, pflanzten sie eine schottische Fahne auf einen kargen Felsen
bei Edinburgh. Ein Zeichen der Unabhängigkeit, sowohl Schottlands als auch der Kunst.

Klassik-Fanmeile Kino-Meilenstein


E


r soll eine neue Ära prägen bei den Ber-
liner Philharmonikern. Entsprechend
publikumswirksam wird der Antritt des
neuen Chefdirigenten Kirill Petrenko gefeiert.
Das Orchester spielt diesen Samstag Beet-
hovens Neunte vor dem Brandenburger Tor.
Der Eintritt ist frei, schließlich: „Göttern
kann man nicht vergelten.“

N


eo darf wieder die Welt retten. 16 Jahre
nach dem Abschluss der „Matrix“-Tri-
logie wurde jetzt eine Fortsetzung der Sci-Fi-
Serie beschlossen. Keanu Reeves spielt wieder
die Hauptrolle, Carrie-Ann Moss kämpft
an seiner Seite. Veränderungen aber gibt
es bei der Regie: Larry Wachowski hat sich
inzwischen in Lana verwandelt, eine Frau.

Sie sind gerade 78 geworden,
hatten Sie eine schöne Party?
Wir waren entspannt etwas es-
sen. Wir sind ja auf Tour. Immer
noch unterwegs? Klar. Das ist
die einzige Möglichkeit, Geld
zu verdienen. Vom Streaming
kriegen Sie ein paar Cent im Mo-
nat. Sehen kann man Sie jetzt
auch im Film „Remember My
Name“. Eine eher ungewöhn-
liche Musik-Doku. Wir haben
versucht, so ehrlich wie möglich
zu sein. Sie waren heroin- und
kokainsüchtig, haben eine
Lebertransplantation und drei
Herzinfarkte überstanden,
tragen acht Stents im Körper
und sind Diabetiker – wann
fühlten Sie sich dem Tod am
nächsten? Keine Ahnung,
vielleicht vor zwei Wochen?!
Ich bin einfach nur froh, dass
ich noch am Leben bin. Sie
waren auch ein Jahr wegen
Drogendelikten im Knast. Das
war hart, klar, aber darum geht
es natürlich auch bei der Strafe.
Als ich dort aufwachte, war ich
froh, dass mein Junkie-Alb-
traum vorbei war. Es gibt nichts
Schlimmeres, als süchtig zu
sein. Das Gefängnis war diese
Erkenntnis wert! Unter der
Marke Mighty Croz vertreiben
Sie nun Marihuana. Kiffen Sie
noch? Ich konsumiere abends
ein wenig per Vaporizer, damit
ich besser schlafen kann. Sie
sagten mal, Drogen helfen nie,
bessere Musik zu machen. Das
war auf harte Drogen gemünzt.
Die zerstören deine Fähigkeit,
Songs zu schreiben, die Musik
und dich selbst! hap

7 Fragen an Rock-Legende

David Crosby


Offenbarung
David Crosby in
der Doku
„Remember My
Name“ (abrufbar
in der Arte-
Media-
thek)

Newcomer Dinnertalk

Bild der Woche

Ein großer Schritt für die Kunst


Flagge zeigen
Symbolträchtige
Astronauten-
Performance von
Joy Maria Onotu und
Sarah Miele
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