Die Welt am Sonntag Kompakt - 01.09.2019

(Brent) #1

30 WIRTSCHAFT & FINANZEN WELT AM SONNTAG NR.35 1.SEPTEMBER2019


ull Zinsen, das ist nun
schon seit Jahren die frus-
trierende Realität. Und
das wird die Realität blei-
ben, ganz gleich ob an der Spitze der
Europäischen Zentralbank ein Italiener
oder eine Französin steht. Die künftige
EZB-Präsidentin Christine Lagarde
spricht zwei Monate vor ihrem Amts-
antritt davon, dass es bei den Schlüssel-
zinsen sogar noch Spielraum nach un-
ten gebe.

VON KARSTEN SEIBEL

Jeder Sparer, der bislang noch glaub-
te, er könnte Mario Draghi und die Null-
zinsphase einfach aussitzen, muss also
umdenken. Liegt das Geld einfach auf
dem Konto, mag dies bequem sein, doch
dort verliert es stetig an Wert. Denn
was viele nicht beachten, ist eine einfa-
che Rechnung: Null Zinsen minus aktu-
ell 1,4 Prozent Inflation ergibt einen
Kaufkraftverlust von 1,4 Prozent pro
Jahr. Das heißt nichts anderes, als dass
man in einem Jahr wegen des allgemei-
nen Preisanstiegs für den gleichen Eu-
ro-Betrag weniger bekommt. Ein sinn-
voller Vermögensaufbau, um den Le-
bensstandard im Alter zumindest zu
halten, sieht anders aus.
Der Geld-Check, den WELT AM
SONNTAG zusammen mit der V-Bank
anbietet, macht immer wieder deutlich,
wie groß die Liebe der Deutschen zu
Zinspapieren ist. Leser können für kur-
ze Zeit eine Aufstellung ihrer Konten
und Wertpapiere einreichen und von ei-
nem unabhängigen Vermögensverwal-
ter kostenlos analysieren lassen. Sie er-
halten daraufhin unverbindlich einen
Vorschlag, wie ihre Ersparnisse in der
heutigen Zeit womöglich sinnvoller an-
gelegt werden können.
Am nötigen Geld mangelt es nicht.
Das Gesamtvermögen der Deutschen
steigt stetig. Allein auf Giro- und Tages-
geldkonten bunkern private Haushalte
laut Bundesbank-Statistik mittlerweile
annähernd 1500 Milliarden Euro. Der
Betrag erhöht sich immer noch um 100
Milliarden Euro im Jahr, obwohl der
Leitzins der EZB schon seit Frühjahr
2016 auf der Nulllinie festgetackert ist.
Dass die Menschen sich immer noch
nicht nach rentierlichen Alternativen

für ihr Geld umschauen, hat vor allem
mit Verlustängsten zu tun. „Die Angst
ist gerade übermächtig“, sagt Vermö-
gensverwalter Andreas Enke von Gene-
on Vermögensmanagement in Ham-
burg. Die gefühlte Unsicherheit in der
Welt – Stichworte Handelskrieg und
Brexit – führe dazu, dass die Kunden bei
der Geldanlage immer noch eine Ga-
rantie wollten, eine Sicherheit, die
sie noch von den längst ver-
schwundenen Bundesschatz-
briefen kannten.
Das ist ein Dilemma.
Denn eine Rendite kann
in der heutigen Null-Zins-
Welt nur noch erwarten, wer
bereit ist, Risiken einzugehen.
Oder anders ausgedrückt: Wer
Schwankungen nicht aushält, kann
derzeit kein Geld anlegen. „In der heu-
tigen Kapitalmarktwelt kommt ein An-
leger nicht mehr umhin, sich direkt an
Unternehmen zu beteiligen, wenn er
am Wachstum der Weltwirtschaft teil-
haben will“, wirbt Enke für die in
weiten Teilen der Bevölkerung ver-
pönte Aktie. Das kann schiefge-
hen. Doch über Zeiträume von 15
Jahren und mehr war es in der
Vergangenheit stets so, dass
Kursverluste selbst bei einem
Aktienkauf kurz vor einem
Börseneinbruch wieder ausgegli-
chen wurden.

NICHT ALLES IN EIN KÖRBCHENNur
Beruhigung sei gesagt: Niemand muss
seine gesamten Ersparnisse in Aktien
investieren. Es kommt auf die richtige
Mischung an. Wobei auch hier die Zins-
flaute Wirkung zeigt. Die über Genera-
tionen weitergetragene Faustformel für
den passenden Aktienanteil „100 minus
Lebensalter“ ist unter Vermögensver-
waltern mittlerweile umstritten. „Sie
funktioniert nicht mehr“, sagt Mario
Drotschmann von der Value Experts
Vermögensverwaltung (Valexx) aus
Hannover. Der Aktienanteil sollte höher
liegen, 40 Prozent Aktien im Depot ei-
nes 60-Jährigen sind zu wenig. Drot-
schmann verweist auf die Minusrendi-
ten bei Staatsanleihen, die in der alten
Anlagewelt stets als stabilisierender
Faktor gesehen wurden. Wenn ein 60-
Jähriger die übrigen 60 Prozent heute

Geld anlegen


für alle


Es gibt doch eh keine Zinsen mehr, stöhnen viele Sparer.


Das befreit aber niemanden davon, sich um die eigenen


Finanzen zu kümmern. Der Geld-Check von


WELT AM SONNTAG und V-Bank hilft dabei


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