Die Welt am Sonntag Kompakt - 01.09.2019

(Brent) #1

WELT AM SONNTAG NR.35 1.SEPTEMBER2019 WIRTSCHAFT & FINANZEN^31


in zehnjährige Bundesanleihen anlegt
und die Papiere bis zum Laufzeitende
hält, macht er mit dem Großteil des De-
pots Verlust. Aktuell liegt die jährliche
Rendite der zehnjährigen Anleihe bei
minus 0,7 Prozent.
Wobei solche Aussagen zum richti-
gen Depotmix höchstens eine erste Ori-
entierung geben können. Es kommt auf
die persönliche Situation des Sparers
und auf seine Ziele an. Es ist ein Unter-
schied, ob jemand heute Geld anlegt,
um im Alter davon leben zu können
oder um möglichst viel Geld an seine
Nachkommen, seine Kinder und Enkel,
zu vererben. In letzterem Fall darf das
Depot auch in hohem Alter riskant auf-
gestellt sein, schließlich bleibt das Ver-
mögen auch nach dem Tod erhalten,
und mögliche Schwankungen an den
Börsen können später noch von den Er-
ben ausgeglichen werden.

REICHT DIE RESERVE?Per-
sönliche Ziele ändern sich
womöglich. „Anleger soll-
ten regelmäßig überprüfen,
ob die Vermögensverteilung
noch zur persönlichen Lebens-
situation passt“, sagt Julie Boss-
dorf, Vermögensverwalterin bei
Habbel, Pohlig& Partner in Wiesba-
den. Kinder, ein neuer Job, eine
schwere Krankheit seien Ereignisse,
die einen erneuten Check notwen-
dig machten. Reicht beispiels-
weise die eiserne Reserve für
Notfälle auf dem Tages-
geldkonto noch aus?
Muss das Risiko im
Depot reduziert, müs-
sen Fondsanteile ver-
kauft werden?
Bei einer Überprüfung
der eigenen Finanzlage soll-
te der Blick nicht nur auf Kon-
ten und Depots fallen, sondern
auch auf laufende Kredite. Gerade
für Immobilienbesitzer stellt sich
angesichts der Niedrigzinsen
die Frage, woher sie eine güns-
tige Anschlussfinanzierung
bekommen. „Drei Jahre be-
vor das vorhandene Darle-
hen ausläuft, sollte man
sich Angebote verschiede-
ner Banken für Forward-
Darlehen einholen“, sagt
Bossdorf, auch wenn das For-
ward-Darlehen erst frühestens zwei
Jahre vor Auslaufen des alten Kredits
ohne Aufschlag abgeschlossen werden
könne. Doch wer sich frühzeitig küm-
mere, bekomme ein gutes Gefühl dafür,
was auf ihn zukomme, er könne recht-
zeitig reagieren. Viele Menschen schie-
ben das ungeliebte Thema Finanzen da-
gegen vor sich her. Wird Geld irgendwo
frei – oder kommt überraschend durch
eine Erbschaft rein –, lassen sie es zins-
los herumliegen oder kaufen irgendet-
was. Dabei vertrauen sie gerne dem Be-
rater in der Bankfiliale. Der hat schnell
eine Produktbroschüre bei der Hand.
Oft sind es Fonds aus dem eigenen
Haus, bei der Deutschen Bank DWS-
Fonds, bei den Sparkassen Deka-Fonds,
Union-Investment-Fonds bei den
Volks- und Raiffeisenbanken. Die Ange-

bote müssen nicht schlecht sein, in der
Regel sind sie aber teuer. Wie teuer,
kann jeder Sparer nachlesen. Seit 2019
sind Banken verpflichtet, alle innerhalb
eines Jahres angefallenen Kosten für je-
des Produkt aufzuführen. „Die wenigs-
ten Kunden haben sich die verschickten
Listen tatsächlich angeschaut“, sagt
Vermögensverwalter Marcus Weeres
von I.C.M. in Neuss zu seinen Erfahrun-
gen aus Gesprächen mit Kunden, die
auch noch bei einer Bank ein Depot ha-
ben. Sie interessierten sich einfach
nicht dafür. Das kann gerade in Zeiten
ohnehin niedriger Renditen ein Fehler
sein. Denn es macht einen Unterschied,
ob ein Kunde zwei, mitunter drei Pro-
zent für jeden einzelnen aktiv gemanag-
ten Fonds bei der Bank bezahlt oder

pauschal zwischen 1,0 und 1,5 Prozent
des Depotvolumens für den Rat eines
Vermögensverwalters.
Eine Unwucht kommt in viele Depots
aber nicht nur durch geschäftstüchtige
Banken, sondern auch durch persönli-
che Vorlieben. Deutsche investieren
nun einmal gerne in deutsche Werte.
Ein wirtschaftlicher Abschwung kann
einen Sparer so doppelt treffen, denn
neben den Aktien hängt auch der Job
von der deutschen Wirtschaft ab. Des-
halb gehört eine breite Streuung über
Landesgrenzen und Anlageklassen hin-
weg zu den wichtigsten Grundregeln –
ganz gleich wie hoch die Zinsen stehen.

Beim Geld-Check von WELT AM
SONNTAG und V-Bank analysie-
ren unabhängige Vermögens-
verwalter Ihr Depot und geben
Rat zur Optimierung. Die Ergeb-
nisse werden kurz schriftlich do-
kumentiert. Der Check ist kosten-
los.Sie gehen durch Ihre An-
meldung keine Verpflichtungein.
Einzige Voraussetzung ist, dass
Sie über ein Vermögen von min-
destens 25.000 Euro verfügen.
Vertraulichkeitist gewährleistet.
Melden Sie sich unter der Telefon-
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(kostenlos aus dem Festnetz,
Montag bis Sonntag von 6 bis 22
Uhr). Bitte das Kennwort WELT
AM SONNTAG angeben. Auch im
Internet können Sie sich anmel-
den: welt.de/geld-check.Die
Daten werden verschlüsselt über-
tragen. Rückmeldungen erhalten
Sie binnen fünf Werktagen.
Die V-Bank ist eine Bank, die
ausschließlich für unabhängige
Vermögensverwaltertätig ist.
Sie betreibt weder ein eigenes
Privatkundengeschäft, noch bie-
tet sie selbst Beratung oder ei-
gene Produkte an.

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Depot checken

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