Die Welt am Sonntag Kompakt - 01.09.2019

(Brent) #1

32 WIRTSCHAFT & FINANZEN WELT AM SONNTAG NR.35 1.SEPTEMBER2019


Der Fall:Ein Familienvater von drei
Kindern im Alter zwischen zwei und
sieben Jahren erbte durch den Tod
seines Vaters ein Wertpapierdepot in
Höhe von 1.240.000 Euro, außerdem
ein Konto, auf dem 30.000 Euro lie-
gen. Die Familie selbst hat auf einem
Tagesgeldkonto 110.000 Euro an-
gespart. Der 43-jährige Abteilungs-
leiter eines Automobilzulieferers
kommt zudem auf ein Jahresein-
kommen von 120.000 Euro brutto, die
Ehefrau arbeitet nicht. Das Einfami-
lienhaus ist bereits abbezahlt, auch
Versicherungen für den Fall eines
Ausfalls des Ernährers der Familie
sind ausreichend vorhanden. Das
geerbte Vermögen, das zu 95 Prozent

aus Anleihen besteht, kann langfristig
angelegt werden.
Die Analyse:Aufgrund der Höhe des
geerbten Vermögens muss bei der
Anlage die Erbschaftssteuerzahlung
an das Finanzamt berücksichtigt
werden. Die vorhandene Liquidität
auf den Konten reicht dafür nicht aus,
zumal die Familie weiterhin eine Re-
serve für Notfälle haben sollte. Bei
der Antwort auf die Frage, in was
investiert werden kann, ist entschei-
dend, dass das Geld langfristig zur
Verfügung steht, das Einkommen des
Familienvaters ist für die Lebens-
haltung ausreichend.
Die Lösung:Die errechnete Erb-
schaftsteuer beträgt 195.000 Euro.

Für Notfälle soll
der Familie eine
Liquiditätsreserve in
Höhe von 50.000 Euro auf
dem Tagesgeldkonto bleiben. Das
heißt, 60.000 Euro werden von dort
abgezogen. So stehen letztlich
1 .135.000 Euro für die langfristige
Wertpapieranlage bereit. Das Geld
wird wie folgt aufgeteilt: 65 Prozent
fließen in Aktien. Den Schwerpunkt
bilden dabei Aktien aus den USA und
Europa, Aktien aus China werden
beigemischt. Die favorisierten Bran-
chen von Valexx sind Technologie,
Pharma/Gesundheit und Konsum.
Aktien von Automobilherstellern und
Banken tauchen nicht auf.

Erbschaftsdepot: 1.135.000 Euro

Der Fall:Eine Chemielaborantin aus
Krefeld, 39 Jahre alt, freut sich über
den unerwarteten Geldsegen: Sie
erhält eine Erbschaft in Höhe von
6 0.000 Euro. 95.000 Euro hat sie auf
ihrem Konto. Das Geld will sie für ihre
Altersvorsorge verwenden, für ihren
täglichen Lebensunterhalt verdient
sie mehr als genug, größere Anschaf-
fungen sind nicht geplant. Der Wert-
papierberater ihre Bank verteilt die
9 5.000 Euro auf drei aktiv gemanag-
te Fonds: Einen Aktienfonds, einen

Rentenfonds und einen offenen Im-
mobilienfonds. Nach zwei Jahren sind
von den ursprünglich 95.000 Euro
noch 92.250 Euro übrig. Die Krefelde-
rin zieht das Geld ab.

Die Analyse:Der Verlust lag weniger
an den von der Bank empfohlenen
Anlageklassen, sondern an den ge-
wählten Fonds und ihren hohen Ge-
bühren. „Was für die Anlegerin ein
Minus von 2750 Euro bedeutete, hieß
für die Bank einen Mittelzufluss in
Höhe von 5270 Euro“, sagt Marcus
Weeres, Niederlassungsleiter des
Vermögensverwalters I.C.M. in
Neuss.
Die Lösung:Die aktiv gema-

nagten und damit teuren bankeige-
nen Investmentfonds der 39-Jährigen
werden verkauft. An ihre Stelle rücken
günstige börsengehandelte Index-
produkte, sogenannte ETFs und
ETCs. Bei den Sachwerten nimmt der
Vermögensverwalter einen Wechsel
vor: Statt der in den vergangenen
Jahren angesichts des allgemeinen
Preisauftriebs an den Märkten bereits
sehr stark gelaufenen Immobilien
favorisiert er Gold. Die Konsequenz:
offener Immobilienfonds raus, Gold-
ETC rein. 15 Prozent des Anlagekapi-
tals werden vorerst nicht investiert,
sondern als Liquidität gehalten. Die
freien Mittel sollen in schwächeren
Börsenphasen angelegt werden.

Singledepot: 95.000 Euro

Der Fall:Ein Manager, 37, und eine
angestellte Apothekerin in Teilzeit, 35,
verheiratet, ein Kind, bewohnen im
Rhein-Main-Gebiet ein Einfamilien-
haus. Dieses ist noch mit einer Rest-
schuld von 350.000 Euro belastet,
die Zinsbindung läuft in zwei Jahren
aus. Der Ehemann kommt auf ein
Bruttoeinkommen von 120.000 Euro
im Jahr. Seine Frau verdient 50.000
Euro. Sie besitzt zudem ein Viertel
eines Mehrfamilienhauses, das sie
zusammen mit ihren drei Geschwis-
tern geerbt hat. Der Wert des Immo-
bilienanteils wird auf 250.000 Euro
geschätzt. Bei der Hausbank gibt es
zudem ein Depot mit Fondsanteilen
in Höhe von 50.000 Euro sowie ein

Tagesgeldkonto mit 10.000 Euro.
Die Analyse:Die Raten für das Ei-
genheim werden gemeinsam finan-
ziert. Dank der jährlichen Bonuszah-
lung des Ehemanns bleiben der Familie
rund 15.000 Euro zum Sparen. Die
Mieteinnahmen aus dem Anteil am
Mehrfamilienhaus der Ehefrau stehen
dafür nicht zur Verfügung, sie werden
für Instandsetzungsarbeiten am Ge-
bäude benötigt. Ein Verkauf des Im-
mobilienanteils ist nicht möglich.
Die Lösung:Die Finanzierung des
Einfamilienhauses wird bereits heute
mit einem Forward-Darlehen ver-
längert. „Um sich das derzeit günstige
Zinsniveau für möglichst lange Zeit zu
sichern, sollte die Zinsbindung – wenn

möglich – 20
Jahre betragen“,
sagt Julie Bossdorf,
Vermögensverwalterin bei Habbel,
Pohlig & Partner in Wiesbaden. Parallel
fließen pro Jahr 5000 Euro in die Son-
dertilgung. Für den weiteren Aufbau
eines Wertpapierdepots bleiben der
jungen Familie also 10.000 Euro im
Jahr. Das Geld geht in einen weltweit
anlegenden Mischfonds mit einem
überdurchschnittlichen Aktienanteil
von 75 Prozent. Die übrigen 25 Prozent
verteilen sich in dem Fonds auf An-
leihen (20 Prozent) und Gold (5 Pro-
zent). Die liquiden Mittel auf dem Ta-
gesgeldkonto werden mittelfristig von
1 0.000 Euro auf 30.000 Euro erhöht.

Familiendepot: 60.000 Euro

Passendes Depot für jeden


Singledepot
Anteil in Prozent

Quelle: I.C.M. Independent
Capital Management

Aktien | 

Anleihen
30

Gold
20

Liquidität
15

Quelle: Value Experts
Vermögensverwaltung

Erbschafts-
depot
Anteil in Prozent

Aktien | 

Anleihen
14

Liquidität
6

Gold
6

Altern.
Anlagen
9

Familiendepot
Anteil in Prozent

Quelle: Habbel,
Pohlig & Partner

Aktien | 

Anleihen
20

Gold
20

GETTY IMAGES (4)

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