Die Welt am Sonntag Kompakt - 01.09.2019

(Brent) #1

WELT AM SONNTAG NR.35 1.SEPTEMBER2019 WIRTSCHAFT & FINANZEN 35


enn Kinder aus dem Kleinkin-
dalter herauswachsen und die
Familienplanung abgeschlos-
sen ist, wird ein komplettes Kinderzim-
mer Stück für Stück obsolet: Die Kinder
entwachsen den Betten, der Kleidung
und Fahrrädern. Lieblingsbücher werden
nicht mehr gelesen, Hörspiele und Spiel-
zeug interessieren nicht mehr. Wohin
mit dem ganzen teuer angeschafften
Kram, fragen sich die Eltern. Die Ant-
wort lautet: zu Geld machen.

VON BENEDIKT FUEST

Die besten Preise lassen sich dabei in
Ebay-Auktionen erzielen. Hier steigern
sich die Käufer gegenseitig hoch. Doch
das klappt und lohnt nur bei teureren
Markenartikeln wie Kinderstühlen, Ba-
byschalen oder Beistellbetten. Wer teure
Marken gekauft hat, kann diese im Inter-
netauktionshaus nach einigen Jahren
mit erstaunlich geringem Wertverlust
wieder loswerden. Massivholzstühle et-
wa bekommen oft für zehn bis zwanzig
Euro unter dem aktuellen Onlinetiefst-
preis den Zuschlag. Dazu jedoch sollten
Eltern bereits beim Kauf Farben und Ma-
terial wählen, die später wertstabil sind:
Holz am besten neutral oder unlackiert
fffür Babybett und Stuhl, der Babysitz fürsür Babybett und Stuhl, der Babysitz fürs
AAAuto mit Bezügen in dunklen Farben, aufuto mit Bezügen in dunklen Farben, auf
denen Flecke nach dem Waschen nicht
sichtbar sind.
Bei Ebay hängt der Erfolg von aussa-
gekräftigen Fotos ab. Wer schummeln
will, kann schon bei der Anschaffung Fo-
tos für den späteren Verkauf anfertigen.
AAAllerdings: Wer Mängel verschweigt, ris-llerdings: Wer Mängel verschweigt, ris-
kiert die Rückabwicklung, zudem sind
jahrealte Kindermöbel ohne Macken un-
glaubwürdig. Also besser die Ware ins
bestmögliche Licht setzen und ein wenig
Zeit investieren – dazu gehört auch, feh-
lende Kleinteile wie Befestigungsschrau-
ben zu ersetzen. Der Aufwand lohnt,
denn nur vollständige Ware erzielt
Höchstpreise, während der Ersatz
manchmal sogar kostenlos ist. Auch
Markenspielzeug wie Brio-Eisenbahnen
oder Duplo-Steine bringen auf Ebay er-
staunlich viel Geld.

ÜBERGABE AUF DEM PARKPLATZ
Kinderwagen oder sperrige Gegenstände
wie große Betten, Kinderfahrräder und
Spielküchen sind ein Fall für Ebay Klein-
anzeigen. Eine Suche nach dem eigenen
VVVerkaufsgegenstand auf der Plattformerkaufsgegenstand auf der Plattform
hilft, einen wettbewerbsfähigen Preis zu
ermitteln. Wer die Konkurrenz leicht
unterbietet, kommt schneller zum Ver-
kauf und hat bei Verhandlungen gute Ar-
gggumente. Dann gilt es, sämtliche „Geht’sumente. Dann gilt es, sämtliche „Geht’s
aaauch für die Hälfte?“-Anfragen zu igno-uch für die Hälfte?“-Anfragen zu igno-
rieren und auf Abholung auf einem nahe

gelegenen Supermarktparkplatz zu be-
harren. Lassen Sie Käufer nicht in Ihre
WWWohnung – dort lassen sich Nachver-ohnung – dort lassen sich Nachver-
handlungsversuche nur schwer abbre-
chen.
Für Kleidung und Spielzeug lohnt die-
ser Aufwand meist nicht. Eine Alternati-
ve sind an Eltern gerichtete Plattformen:
AAAuf Mamikreisel zum Beispiel könnenuf Mamikreisel zum Beispiel können
Eltern gebrauchte Kinderkleidung ver-
kaufen und sich direkt mit anderen El-
tern austauschen. Viele Nutzer solcher
Marktplätze beschweren sich über dreis-
te Verhandlungs-E-Mails, online kann
der Ton schnell ruppig werden. Wer das
vermeiden will, sollte eher Flohmärkte
ins Auge fassen.
Bleibt noch der Verkauf von Büchern
und Medien über Plattformen wie Rebuy
oder Momox. Gutes Geld bringen insbe-
sondere aktuelle Konsolenspiele für
Plattformen wie die PlayStation 4 oder
Nintendos Switch. Private Verkäufer
sind dagegen oft enttäuscht über die
Preise für Kinderbücher, vieles kommt
hier über den Mindestpreis von 15 Cent
nicht hinaus oder wird gar nicht erst
zum Ankauf akzeptiert. Eine Alternative
ist der Verkauf über ein Amazon-Verkäu-
ffferkonto. Das aber lohnt sich erst bei ho-erkonto. Das aber lohnt sich erst bei ho-
hen Volumina, denn die Gebühren für
VVVerkäufer sind relativ hoch.erkäufer sind relativ hoch.

Aus Alt mach’ Geld


Babybett, Kinderfahrrad, Bücher und Klamotten: Viele Kindersachen werden nur


kurz gebraucht. Und dann? Ab zu Ebay oder auf den Flohmarkt. Einige Tipps


Lasse Knipp,
elf Jahre, Berlin

W


An dieser Stelle drucken wir jeden
Sonntag ein Kinderbild zum The-
ma Geld. Wenn Ihr Kind ein Bild
in unserer Zeitung veröffent-
lichen möchte, schicken Sie uns
dieses bitte, gern mit einem
Passbild, per E-Mail an wirt-
[email protected] oder in einem
Brief an WELT AM SONNTAG,
Wirtschaftsredaktion, Axel-
Springer-Straße 65 in 10888
Berlin.

Dein Bild in der Zeitung

von Menschen mit Fußpilz. Dessen Spo-
ren können über die Wäsche auf Famili-
enmitglieder verteilt werden und ster-
ben erst bei mindestens 50 Grad Wasch-
wassertemperatur ab.“ Auch die Herstel-
ler geben zu, dass die Ökofunktion nicht
nur Vorteile bringt. So könne etwa Wä-
sche schneller verschleißen. „Jede me-
chanische Einwirkung auf die Wäsche ist
mehr oder weniger prinzipiell schädi-
gend. Daher kann man sagen, dass der
VVVerschleiß der Kleidung ansteigt“, sagterschleiß der Kleidung ansteigt“, sagt
Diana Diefenbach von Samsung.
Miele warnt vor erhöhter Keimbelas-
tung der Geräte: „Beim Waschen mit
niedrigen Temperaturen besteht die Ge-
fffahr von Keim- und Geruchsbildung.ahr von Keim- und Geruchsbildung.
Deshalb weisen unsere Waschmaschinen
im Display darauf hin, dass nach einiger
Zeit das Programm Baumwolle 90° ge-
wählt werden sollte.“ Das gleiche Ge-
ruchsproblem haben auch Spülmaschi-
nen. „Bei überwiegendem Gebrauch von
Spülprogrammen mit niedrigen Reini-
gggungstemperaturen (< 50 °C) bestehtungstemperaturen (< 50 °C) besteht
aaauch hier die Gefahr von Keim- und Ge-uch hier die Gefahr von Keim- und Ge-
ruchsbildung im Spülraum.“ Allerdings,
so gibt Miele an, erhöhen die Geschirr-
spüler bei Dauernutzung der Ökofunkti-
on irgendwann automatisch die Tempe-
ratur, um stinkende Biofilme abzutöten


  • Stromverbrauch hin oder her. BSH
    schließlich empfiehlt, regelmäßig Trom-
    melreinigungsprogramme mit hohen
    Temperaturen zu aktivieren und Geräte-
    pflege-Programme der Spülmaschinen
    zu aktivieren.


NEUES ENERGIELABELBei der kom-
menden Generation der Maschinen
könnte die Ökotaste jedoch ohnehin ab-
geschafft werden. Denn, so erklärt Wer-
ner Scholz, Geschäftsführer der Hausge-
räte-Fachverbände im Zentralverband
der Elektronikindustrie, das gesamte
System der Energielabel samt der Prüf-
methoden wird aktuell von der EU über-
arbeitet: „Ab dem 1. März 2021 gibt es
neue Label.“ Bis dahin müssen alle Gerä-
te auf dem Markt neu getestet werden,
ein Mix von Programmen und Bela-
dungsmengen soll den realistischen All-
tagseinsatz simulieren. Auch wird in den
neuen Prüfvorschrifteneine maximale
Dauer für Waschprogramme vorgege-
ben. In das Messergebnis eingehen dür-
fffen en nur noch Programme mit einer Lauf-
dauer von gut drei Stunden.
AAAll das führt dazu, dass die aktuellll das führt dazu, dass die aktuell
besten Waschmaschinen und Geschirr-
spüler auf dem Markt der Klasse A+++
voraussichtlich in der neuen Skala von A
bis G maximal die Note C bekommen
werden. „Es wird nicht ganz einfach wer-
den, den Durchblick zu behalten“, kom-
mentiert Scholz. Der Verband warnt in
einem Positionspapier: Große Einspa-
rungen sind in der kommenden Geräte-
generation ohnehin nicht zu erwarten.
Dabei sparen die Verbraucherim All-
tag ohnehin wenig: Eine Sechs-Kilo-
WWWaschmaschine der aktuell höchsten Ef-aschmaschine der aktuell höchsten Ef-
fffizienzklasse A+++ verbraucht bei typi-izienzklasse A+++ verbraucht bei typi-
scher Nutzung gegenüber einem A++-
Modell etwa 30 Kilowattstunden pro
Jahr weniger – das bringt im Schnitt ge-
rade einmal etwa neun Euro pro Jahr.

RELEASED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

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