Die Welt am Sonntag Kompakt - 01.09.2019

(Brent) #1

58 SPORT WELT AM SONNTAG NR.35 1.SEPTEMBER2019


FUSSBALL


Aufholjagden in


Dresden und Bielefeld


Hoch her ging es in der 2. Bundes-
liga: Dresden kam nach 0:3-Rück-
stand gegen St. Pauli in Unterzahl
noch zu einem 3:3, Bielefeld holte
ein 0:2 gegen Greuther Fürth auf,
am Ende stand es 2:2. Aus der Reihe
tanzte Wehen Wiesbaden, das gegen
Regensburg glatt 0:5 (0:2) verlor.


Starker Neustart der


deutschen Frauen


Zwei Monate nach dem WM-Aus in
Frankreich sind die deutschen Frau-
en in Kassel mit einem 10:0 (5:0)
gegen Montenegro in die Qualifika-
tion für die EM 2021 in England
gestartet. Kapitänin Alexandra Popp
traf dreimal für die Elf von Bundes-
trainerin Martina Voss-Tecklenburg.


REITEN


EM: Zweikampf von


Jung und Klimke


Dreifach-Olympiasieger Michael
Jung (Horb) geht auf Chipmunk bei
der Vielseitigkeits-EM in Luhmüh-
len als Führender in das abschlie-
ßende Springen heute (11 Uhr). Auf
Platz zwei steht Ingrid Klimke
(Münster) mit Hale Bob.


KANU


Funk löst Ticket für


Olympia 2020


Beim Weltcup in Markkleeberg
siegte Ricarda Funk (Bad Kreuz-
nach) im Einer-Kajak und löste ihr
Olympia-Ticket für Tokio 2020. Bei
den Herren ist offen, ob Franz An-
ton (Leipzig) oder Sideris Tasiadis
(Augsburg) nach Tokio fahren.


RUDERN


Erste WM-Medaille


für deutschen Zweier


Bei der WM in Linz haben Jonathan
Rommelmann und Jason Osborne
(Krefeld/Mainz) im Leichtgewichts-
Doppelzweier Bronze und damit die
erste Medaille fürs deutsche Team
geholt. Gold ging an Irland, Silber
an Italien. Für Olympia 2020 waren
sie mit dem Finaleinzug qualifiziert.


FORMEL 1


Spa: Ferrari startet


aus Reihe eins


Beim Großen Preis von Belgien
(heute, 15.10 Uhr/RTL und Sky)
starten die Ferrari-Piloten Charles
Leclerc (Monaco) und Sebastian
Vettel (Heppenheim) aus der ersten
Reihe. Titelverteidiger Lewis Hamil-
ton (Großbritannien, Mercedes)
geht als Dritter ins Rennen.


NACHRICHTEN


er Flughafen Düsseldorf
ist gut ausgelastet. 24 Mil-
lionen Passagiere starten
oder landen hier pro Jahr.
Besonders am Vormittag
ist die Frequenz von Flugzeugen, die
Düsseldorf ansteuern oder von hier
aus in die Luft gehen, extrem hoch –
und damit die Lärmbelastung für die
unmittelbare Umgebung. Manche An-
wohner sagen, sie hätten sich daran
gewöhnt. Andere nicht. „Ich kann
mich daran nicht gewöhnen“, sagt
Friedhelm Funkel. „Vor allem nicht da-
ran, dass mich die Spieler nicht verste-
hen, wenn ich ihnen etwas sage.“

VON OLIVER MÜLLER

Der Arbeitsplatz des derzeit ältes-
ten Bundesligatrainers liegt in der Ver-
längerung der parallel verlaufenden
südlichen Start- und Landebahnen.
WWWenn Funkel auf dem Haupttrainings-enn Funkel auf dem Haupttrainings-
platz steht und den Profis von Fortuna
Düsseldorf eine taktische Anweisung
geben will, kommt es vor, dass er eini-
ge Sekunden abwarten und sich dann
extrem kurzfassen muss – bevor der
nächste Flieger kommt. „Drauf,
drauf“, ruft er dann. Oder: „Schneller
schalten.“
Seit mittlerweile dreieinhalb Jahren
nutzt der 65-Jährige die Lärmpausen
erfolgreich, um seiner Mannschaft et-
was mitzuteilen. Zunächst in der Zwei-
ten Liga, wo er das Team vor dem
Sturz in die Drittklassigkeit bewahrte


  • und nun im zweiten Jahr hinterei-
    nander in der Bundesliga.
    Dies allein ist gemessen an den be-
    grenzten finanziellen Mitteln, die der
    Traditionsverein zur Verfügung hat,
    eine Bilanz, mit der selbst Funkel so
    nie gerechnet hätte. Zumal die Düssel-
    dorfer zuletzt nicht nur den Klassen-
    verbleib schafften, sondern eine
    „„„Wahnsinnssaison“ gespielt haben, soWahnsinnssaison“ gespielt haben, so
    Funkel. Sie punkteten beim FC Bay-
    ern, schlugen Dortmund, Schalke,
    Gladbach und Bremen. Am Ende lan-
    dete die Mannschaft mit 44 Punkten
    auf dem zehnten Platz – der Abstand
    auf die Champions-League-Plätze war
    geringer als der Vorsprung auf einen
    AAAbstiegsplatz. Die Fans gerieten in ei-bstiegsplatz. Die Fans gerieten in ei-


nen Rausch. Diejenigen, die der Fortu-
na vor Saisonbeginn die Erstligataug-
lichkeit abgesprochen hatten, über-
schütteten die Mannschaft mit Lob
und wählten Funkel nach Jürgen Klopp
zu „Deutschlands Trainer des Jahres“.

NICHT MEHR UNTERSCHÄTZT„Das
wird es nicht noch einmal geben“, sagt
Funkel, dem es gar nicht so recht ist,
schon wieder auf dieses außergewöhn-
liche Jahr angesprochen zu werden.
Das sei „schon längst aus den Köpfen“
und müsse es auch sein, findet er. „Das
war wie die Meisterschaft des VfB
Stuttgart 2007 oder die des VfL Wolfs-
burg 2009 – einmalig, nicht zu wieder-
holen.“ Funkel lenkt das Gespräch auf
die neuen Realitäten. Schon der Start
in die Saison sei aufschlussreich gewe-
sen. Die Mannschaft gewann 3:1 in Bre-
men, kassierte danach eine 1:3-Heim-
niederlage. Doch Funkel geht es nicht
um die Resultate. „Haben Sie gesehen,
dass die Gegner gegen uns in der De-
fffensive ganz anders agiert haben?“,ensive ganz anders agiert haben?“,
sagt er und verkündet seine Botschaft:
Die Zeit, in der die Fortuna unter-
schätzt worden ist, sei vorbei. „Und
wenn wir nicht so gut sind, dass wir die
individuelle Klasse der anderen Mann-
schaften ausschalten können, haben
wir keine Chance. Gar keine.“ Dies war
gegen Leverkusen so und könnte schon
heute Abend beim Auswärtsspiel in
Frankfurt (18 Uhr, Sky) wieder der Fall
sein – falls das Team seine Warnungen
nicht beherzigen sollte.
Deshalb wurde Funkel auf dem Trai-
ningsplatz sehr laut und sehr deutlich.
Das wird er nicht oft. Nur wenn er das
Gefühl hat, seine Spieler brauchten ei-
nen Weckruf, kann er ungemütlich
werden. Wann dies der Fall ist, weiß er
intuitiv. Funkels Gespür im Umgang
mit der Mannschaft wird erneut von
entscheidender Bedeutung dafür sein,
ob es wieder gelingen kann, die Klasse
zu halten.
„Friedhelm ist mit seiner Erfahrung
und Ausstrahlung der Leuchtturm in
unserem sportlichen Team. Er hat die-
se spezielle väterliche Autorität. Es ist
eine Freude zu sehen, wie er die Kabine
im Griff hat“, sagt Lutz Pfannenstiel,
der zweitwichtigste Mann im Verein.

Der 46-Jährige ist seit Dezember Sport-
vorstand bei der Fortuna, ist ein ganz
anderer Typ als Funkel und hatte einen
extrem schweren Start.
Denn kaum dass der ehemalige Tor-
hüter, der als einziger Fußball-Profi in
jedem der sechs anerkannten Konti-
nentalverbände der Fifa gespielt hat,
da war, drohte er zwischen die Mühl-
steine zu geraten. In der letzten Win-
terpause gerieten Funkel und der da-
malige Vorstandsvorsitzende Robert
Schäfer bei Gesprächen über die Ver-
tragsverlängerung des Trainers in
Streit. Schäfer verkündete daraufhin
eigenmächtig die Trennung von Funkel
zum Saisonende. Der Rest ist Ge-
schichte: Die Fans und die Spieler gin-
gen auf die Barrikaden. Schließlich
wurde Funkels Vertrag doch verlängert


  • und Schäfer, der Mann, der Pfannen-
    stiel geholt hatte, musste gehen.


DRITTKLEINSTER ETAT DER LIGA
Für Pfannenstiel war dieser Skandal,
an dem er schuldlos war, eine schwere
Hypothek. Etwas, über das er nicht ger-
ne redet. Umso bemerkenswerter, dass
es ihm trotzdem gelang, das Vertrauen
von Funkel zu gewinnen. Möglicher-
weise hat der ehemalige Globetrotter,
der auf ein bewegtes Leben zurückbli-
cken kann, den knorrigen Trainer
durch gute Arbeit überzeugt. Zum
Rückrundenstart gelang es Pfannen-
stiel, den polnischen Stürmer Dawid
Kownacki, an dem auch finanzstärkere
VVVereine interessiert waren, von Samp-ereine interessiert waren, von Samp-
doria Genua nach Düsseldorf zu lotsen.
Damit verschaffte er sich Respekt.
Danach hat er daran gearbeitet, die
Fortuna für die neue Saison wetterfest
zu machen – unter unverändert er-
schwerten Bedingungen. Der Lizenz-
spieler-Etat für die neue Saison ist
nach den Aufsteigern Paderborn und
Union Berlin der drittkleinste in der
Eliteklasse. Zudem verließen mit Beni-
to Raman und Dodi Lukebakio auch die
beiden gefährlichsten Offensivspieler
den Verein. „Wir müssen kreativer sein
und mehr Fantasie haben als andere
Klubs. Wir müssen auch in andere
Richtungen denken und Schritte ge-
hen, die nicht jeder geht“, beschreibt
Pfannenstiel seine Philosophie, die

D


Funkels


feines


Gespür


Fortuna Düsseldorf will auch in der zweiten


Bundesliga-Saison seit dem Aufstieg


überraschen. Garanten für den Erfolg sind der


Trainer, viel Fantasie und Bescheidenheit


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Leclerc (Monaco) und Sebastian


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