Die Welt am Sonntag Kompakt - 01.09.2019

(Brent) #1

K


eine Lust, keine Zeit,
im Urlaub, verletzt:
Bei den Amerikanern
wurde in den vergangenen
Tagen vornehmlich darüber
berichtet, wer alles nichtmit
nach China reist. LeBron
James, Stephen Curry, Kawhi
Leonard, Russell Westbrook,
Kevin Durant, Klay Thompson – sie alle hatten schon
vor der Nominierung ihren Verzicht erklärt. Und aus
dem ursprünglich von Trainer Gregg Popovich beru-
fenen 20-Mann-Aufgebot zogen sich dann auch noch
neun Profis zurück, unter ihnen DeMar DeRozan,
Anthony Davis und James Harden. Nun sieht es so
aus, als schicke der US-Verband seine schwächste
Auswahl seit 2002 zur WM. Die dennoch zu den Fa-
voriten zählt und von Kemba Walker zum insgesamt
sechsten WM-Gold und zum dritten Titelgewinn in
Serie geführt werden soll.
Die Eltern des einzigen wirklichen Superstars im
Team der Amerikaner stammen aus der Karibik, die
Mutter aus St. Croix, der Vater aus Antigua. Der 29-
Jährige sorgte in diesem Sommer mit seinem Ver-
einswechsel für Aufsehen. Nachdem er sich für den
sogenannten Supermax-Vertrag über fünf Jahre und
221 Millionen Dollar qualifiziert hatte, ließ der Point
Guard die Charlotte Hornets wissen, dass er nicht
darauf bestehe, solange ihm ein faires Angebot vor-
gelegt würde. Das höchste Hornets-Angebot lag je-
doch etwas unter 160 Millionen Dollar – also verließ
Walker das Team, für das er im Schnitt mehr als 25
Punkte pro Spiel erzielt hatte, und schloss sich den
Boston Celtics an. Dem Rekordmeister waren
die Dienste des schnellen und fintenreichen
Spielgestalters für vier Jahre 142 Millio-
nen Dollar wert.

D


er Mann ist rumge-
kommen, das steht
außer Frage. Für 13
Klubs auf vier Kontinenten
hat Darquavis Lamar „Dar“
Tucker in den lediglich zehn
Jahren seiner Karriere als
Basketballprofi gespielt. Er
war in den USA beschäftigt,
in Frankreich, Argentinien, Bahrain, Venezuela und
der Dominikanischen Republik.
Bei der WM läuft der 31-Jährige – er stammt aus
Saginaw im US-Bundesstaat Michigan und begann an
der Arthur Hill High School sowie der DePaul Uni-
versity mit dem Basketball – nach seiner Einbürge-
rung jedoch für Jordanien auf. Von der Stärke des
treffsicheren Shooting Guards können sich bei der
WM auch die Deutschen überzeugen. In der Gruppe
G fordert Tucker mit dem Team von Nationaltrainer
Joseph Anthony Stiebing am 3. Spieltag der Vorrunde
die Mannschaft um Dennis Schröder heraus.

WELT AM SONNTAG NR. 35 1. SEPTEMBER 2019 SPORT^61


spiele), Robin Benzing (30 Jahre, Bas-
ket Saragossa, Forward, 139 Länder-
spiele), Dennis Schröder (25 Jahre,
Oklahoma City Thunder, Guard, 44
Länderspiele), Paul Zipser (25 Jahre,
FC Bayern München, Forward, 38 Län-
derspiele), Danilo Barthel (27 Jahre, FC
Bayern München, Forward, 47 Länder-
spiele), Maximilian Kleber (27 Jahre,
Dallas Mavericks, Forward/Center, 25
Länderspiele), Johannes Thiemann (25
Jahre, Alba Berlin, Forward/Center, 40
Länderspiele), Andreas Obst (23 Jahre,

Ratiopharm Ulm, Guard, 16 Länder-
spiele).

VVVorrundengegner:orrundengegner: Deutschland trifft
in der Gruppe G auf Frankreich (Sonn-
tag, 1. September, 14.30 Uhr), die Domi-
nikanische Republik (Dienstag, 3. Sep-
tember, 10.30 Uhr) und Jordanien (Don-
nerstag, 5. September, 10.30 Uhr). Das
Team von Bundestrainer Henrik Rödl
spielt zunächst in Shenzhen. Klappt es
mit dem Einzug in die Zwischenrunde
(Gruppe L), geht es in Nanjing weiter.

Ein mögliches Viertelfinale findet in
Shanghai oder Dongguan statt.

Chancen der Deutschen: Laut Dirk
Bauermann ist das Team um Dennis
Schröder stark genug für einen Medail-
lengewinn, es wäre nach Bronze 2002
der zweite in der WM-Geschichte. Der
fffrühere Bundestrainer sagt: „Dierühere Bundestrainer sagt: „Die
Mannschaft ist hoch talentiert und auf
allen Positionen unglaublich ausgegli-
chen besetzt. Das gab es so von der Po-
sition eins bis zwölf im deutschen Bas-

ketball noch nie. Obwohl sie noch sehr
jung sind, kann man ihnen bei der WM
alles zutrauen – auch eine Medaille.“

Fernsehen:Über das Angebot „Magen-
tasport“ berichtet die Deutsche Tele-
kom von der WM. Dabei sind alle Spiele
des Turniers live und ohne Registrie-
rung zu sehen. Zudem gibt es unter an-
derem täglich, 19.00 Uhr, eine Show mit
Zusammenfassungen. Das Angebot ist
über mobile Apps, im Browser, per Stre-
am oder im Magenta TV zu empfangen.

Treffsicherer Weltenbummler


Dar Tucker


Jordanien


Allein auf weiter Flur


Kemba Walker


USA


V


on zweiten Plätzen
hat Nikola Jokic ge-
nug. Vor sechs Jahren
verlor er mit Serbien das
Finale der U19-WM gegen die
Amerikaner. Drei Jahre spä-
ter mussten er und sein Na-
tionalteam sich bei den
Olympischen Spielen mit
Silber begnügen, wiederum nach einer Endspiel-
niederlage gegen die USA. Und nach seinem zweiten
Jahr in der NBA belegte Jokic 2017 bei der Wahl zum
meistverbesserten Spieler – Sie ahnen es – hinter
dem Griechen Giannis Antetokounmpo Platz zwei.
Nun soll bei der WM endlich einmal Gold her.
Auch deshalb, weil Jokic positive Publicity gut
gebrauchen kann. In der vergangenen Saison wurde
der heute 24-Jährige von der NBA zu einer Geld-
strafe von 25.000 Dollar verurteilt, weil er sich in
einem Fernsehinterview zu einem homophoben
Kommentar hatte hinreißen lassen. Der Serbe hatte
nach einem Sieg seiner Denver Nuggets über die
Chicago Bulls Gegenspieler Wendell Carter Jr. wegen
dessen Drei-Punkte-Würfen wie folgt gelobt: „No
Homo – er ist länger, als man erwartet.“ Die Liga
erklärte, Jokic habe sich „erniedrigender und beleidi-
gender Sprache“ bedient. In finanzielle Schwierig-
keiten brachte die Strafe Jokic allerdings nicht, denn
er hatte sich im Sommer vergangenen Jahres mit den
Nuggets auf einen Fünfjahresvertrag über 148 Millio-
nen Dollar geeinigt.
Michael Malone, Denvers Trainer, verteidigte sei-
nen Star, der übrigens ein Pferdenarr ist und bis zu
seinem 14. Lebensjahr als Jockey Galopprennen be-
stritt: „Lasst den Jungen doch mal in Ruhe. Er hat
einen Fehler gemacht, er zahlt dafür, also lasst mal
gut sein. Er ist ein toller Kerl. Er liebt jeden und
wollte niemandem etwas Böses.“
Jokic wirkt unbeweglich, fast ein wenig überge-
wichtig, während das Spiel um ihn herum immer
athletischer wird. Auch kann der 2,13 Meter große
und 113 Kilogramm schwere Center nicht besonders
hoch springen. Und doch hat er Fähigkeiten, die ihn
vergangene Saison bei der Wahl des wertvollsten
NBA-Spielers bis auf Platz vier brachten. Jokic be-
sitzt die Spielintelligenz und Passqualitäten eines
Aufbauspielers. Trainer Malone sagt: „Nikola kann
ein Spiel komplett dominieren, ohne auch nur einen
Punkt zu erzielen.“

Silbersammler und Pferdenarr


Nikola Jokic


Serbien


In China beginnt die


Basketball-WM. Erstmals


kämpfen 32 Teams um


den Titel. Auf diese


Spieler sollten Sie achten


Von Volker Zeitler


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