Der Spiegel - 31.08.2019

(lily) #1

DER SPIEGEL Nr. 36 / 31. 8. 2019 3


Wie viele Bäume braucht der Mensch zum Überleben? Reichen
die 400 pro Kopf, die es noch auf der Erde gibt? Wälder helfen,
den Klima wandel zu lindern, aber gerade stehen sie in Flam-
men – vor allem im Amazonasgebiet. Und auch in Deutschland
warnen Naturschützer nach Monaten der Dürre vor einem
Waldsterben. Wie ist diese Krise zu meistern? Redak teur Philip
Bethge suchte im saarländischen Wald nach Antworten, Kolle-
ge Gerald Traufetter traf den Waldflüsterer Peter Wohlleben.
Und Südamerikakorrespondent Jens Glüsing flog nach Brasi-
lien. Fast hätte er nicht in Porto Velho landen können, weil der
Flughafen wegen des Rauchs geschlossen war. Dann aber kam
Glüsing der Katastrophe ganz nah. »Ich dachte, dass ich lange
fahren müsste, um die Brände zu sehen«, sagt er, »doch die ersten Flammen entdeckte
ich einige Kilometer außerhalb der Stadt.« Von den Soldaten, die Brasiliens Präsident
angeblich zur Brandbekämpfung geschickt hat: keine Spur.Seite 10


Mitte Mai veröffentlichte der YouTuber Rezo ein Anti-CDU- Video,
das bisher 15,8 Millionen Mal aufgerufen worden ist. Als ihm der
Hype um seine Person zu groß wurde, kündigte er an, sich eine
Zeit lang von den Medien fernzuhalten – eine Ausnahme machte
er damals für den Redakteur Alexander Kühn, dem er ein Inter-
view gab. Die beiden blieben danach in Kontakt. Kürzlich meldete
sich Rezo wieder bei Kühn: Die Deutsche Presse-Agentur habe
falsch über ein Video berichtet, in dem er als Gast eines Comedy-
duos Boulevardzeitungen kritisiert – nicht den Printjournalismus
an sich. Viele Redaktionen hätten die Fehler abgeschrieben, auch der SPIEGEL, eine
Korrektur der Meldung sei nahezu folgenlos geblieben. In einem Essay schreibt Rezo
nun über diesen Fall und mangelnde Selbstkritik der Medien. Seite 114


Am 10. August nahm sich der amerikanische Multimillionär Jeffrey Epstein in seiner
Gefängniszelle in New York das Leben – ihm hatten bis zu 45 Jahre Haft gedroht,
weil er jahrelang minderjährige Mädchen sexuell missbraucht und zur Prostitution
angestiftet haben soll. Epstein, der gute Kontakte zu Politikern und Prominenten be-
saß, hinterlässt zahlreiche traumatisierte Opfer. Ein Team des SPIEGELbeschreibt
das System Epsteins. Die Journalisten sprachen mit Ermittlern und wählten mehr als
hundert Telefonnummern, die in Epsteins Adressbuch standen: als Kontakte für Mas-
sagen in Florida. Laura Backes und Max Polonyi trafen in Miami jene Reporterin,
die den Skandal wieder aufgerollt hat, Marc Pitzke sprach auf Martha’s Vineyard mit
Epsteins früherem Anwalt und besuchte seinen ehemaligen Geschäftspartner. Anna
Clauß war bei Epsteins Villa in New York, klingelte an der Tür seines Elternhauses in
Coney Island und fuhr zu seiner Ranch in New Mexico. Seite 72


Seit Jahrzehnten beobachtet Dietmar Hawranek für den
SPIEGELdie Automobilindustrie. Über keinen anderen
Manager verfasste er mehr kritische Artikel als über den
VW-Patriarchen Ferdinand Piëch, der vergangenen Sonn-
tag verstorben ist. In einem Nachruf schreibt Hawranek,
dass sein Verhältnis zu Piëch von Extremen geprägt war:
Der langjährige VW-Chef wehrte sich einerseits heftig
gegen Veröffentlichungen, und der Konzern setzte die
längste Gegendarstellung durch, die der SPIEGELjemals drucken musste. Andererseits
war Piëch später ein wertvoller Gesprächspartner. Dass er für Hawranek sein typisches
Freund-Feind-Denken aufgab, lag möglicherweise an einem Missverständnis. Welches
das ist, lesen Sie ab Seite 60.


VICTOR MORIYAMA / DER SPIEGEL
Glüsing in Brasilien

Piëch, Hawranek 2005

NICK HARWART
Rezo, Kühn

Hausmitteilung
Betr.: Titel, Rezo, Epstein, Nachruf Piëch

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